Hallo,
die Unterschiede werden wahrscheinlich vor allem vom bei der
Konvertierung in CMYK verwendeten Rendering Intent bestimmt. Allgemein
wird insbesondere die Tiefenzeichnung beim Rendering Intent perzeptiv
besser wiedergegeben, da im Gegensatz zur rel.+BPC (relative
colorimetric + blackpoint compensation) die gesamte Luminanzachse des
Ausgabefarbraums visuell gleichmäßig für die skalierte
Gradationswiedergabe der Quelldaten genutzt wird. Rel. + BPC
komprimiert die Tiefenzeichnung i.d.R. stärker als die
Lichterzeichnung (abhängig von der Helligkeiten von Weiß- und
Schwarzpunkten).
Das "ISO coated v2 (basICColor)" hat eine sehr gute perzeptive
Tabelle, die insbesondere für die Separation von RGB-Daten auch aus
großen RGB-Farbräumen sehr gut geeignet ist. Mit diesem Profil ist
(wie in der ICC-Spezifikation vorgesehen) der perzeptive RI der beste
Standard-Rendering Intent - insbesondere für die Separation aus RGB-
Arbeitsfarbräumen.
Der Rendering Intent Rel.+BPC ist für die Separation aus RGB-
Arbeitsfarbräumen nur dann die bessere Wahl, wenn die perzeptive
Tabelle des Druckprofiles eine unschöne Separationscharakteristik hat.
Im Prinzip ist das aber für fotografische Bilder mit kompletter
Zeichnung der Luminanzachse ein Notnagel, da durch diesen RI die
Tiefenzeichnung im Vergleich zum RGB-Original reduziert und die
Bildmitten relativ zu Weiß-und Schwarzpunkt visuell etwas abgesenkt
werden (was Ihr Kunde beschreibt).
Viele Anwender bevorzugen bei "ISO coated v2 (ECI)" den farbmetrischen
Intent mit Tiefenkompensation, da ihnen die perzeptive Wiedergabe bei
diesem Profil nicht gefällt (Farbwinkelverschiebungen, Verflachung der
Mitten inkl. der Hauttöne, Vergrauen/Abdunkeln gesättigter
Pastelltöne,...) und fangen die von rel.+BPC erzeugte grundsätzliche
Reduzierung der Tiefenzeichnung bei Bedarf durch eine CMK-Retusche auf.
Bei "ISO Coated v2 (basICColor)" ist für die meisten fotografische
Bildern der perzeptive RI die bessere Wahl:
- optimiert für Zeichnungswiedergabe / Verlaufsdarstellung
- optimiert für visuell bestmögliche Umsetzung der Gesamtanmutung der
Quelldaten, insbesondere der bestmöglichen Luminanz- und
Gradationswiedergabe der Originaldaten
Der RI Rel.+BPC ist dann die beste Wahl, wenn bei der Separation der
Fokus mehr auf der farbortgenauen Wiedergabe von Spotfarben als auf
der besten Wiedergabe der Gesamtanmutung liegt.
Das basICColor-Profil hat zudem die Besonderheit, dass die
Farbwinkelwiedergabe von perzeptiver, farbmetrischer und Sättigungs-
Tabelle aufeinander abgestimmt sind, so dass Bilder, die mit
verschiedenen RI's separiert wurden visuell gut harmonieren. Der
Sättigungs-Intent enthält eine vollwertige perzeptive Separation, die
für fotografische Bilder geeignet ist, aber eine etwas höhere
Sättigung und eine leicht steilere Gradation erzeugt. Sie haben so mit
perc. / rel.+BPC / sat. drei Separationen mit verschiedenen
"Sättigungsstufen", die im visuellen Endergebnis ansonsten gut
harmonieren. Bei der manuellen Separation können Sie die für das Motiv
geeignetste Separation per Vorschau auswählen, bei einer Standard-
Separation ohne visuelle Kontrolle (z.B. Farbserver, Batch-
Verarbeitung,...) empfehlen wir den perzeptiven RI einzustellen.
Alle Tabellen des Profiles sind für die Einbettung des Profiles in die
Bilddateien auch auf die Weiterverarbeitung der CMYK-Daten in
Digitaldrucksystemen optimiert, auch wenn der Kontrast- und Farbumfang
des Druckfarbraumes deutlich kleiner ist als der Farbumfang von ISO
Coated v2. Beim Ausdruck können die perzeptiven Tabellen anderer ISO
Coated v2 Profile Probleme mit der Tiefenzeichnung erzeugen, wenn die
CMYK-Daten bearbeitet wurden. Beim basICColor Profil können Sie auch
bei Ausdruck bedenkenlos den perzeptiven Rendering Intent benutzten.
Für den Ausdruck von fotografischen Bildern bringt der perzeptive RI
bei den meisten Motiven das visuell beste Ergebnis.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Hitzler
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basICColor GmbH
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Am Mar 29, 2011 um 4:40 PM schrieb klaus fischer-häke | pixelwerk GmbH:
Hallo,
aus Capture-One habe ich RGB-Daten mit dem LStar-Profil
abgespeichert, leichte Korrekturen am RGB-Bild vorgenommen
und anschließend in 4c mit "ISO Coated V2 basICColor" konvertiert.
Meine Frage:
beim konvertieren in 4c habe ich den RI relativ farbmetrisch mit
Tiefenkompensierung
verwendet - ist diese Vorgehensweise OK oder sollte die
Konvertierung mit
dem RI perzeptiv verwendet werden ?
Das Gammut hat keine übersättigte Farben gezeigt.
Hintergrund, dem Kunden waren die Bilder zu "dunkel" bzw. zu
"schwer"
Der Kunde hat alternativ seine Bilder über Photoshop konvertiert und
separiert
und war mit sich zufriedener !
Die Kunden-Konvertierung: RAW aus Photoshop mit "Adobe-RGB" die RGB-
Bilder perzeptiv
in 4c mit "ISO Coated V2 basICColor" konvertiert.
Das Adobe-RGB hat ja einige Nachteile wie ich von verschiedenen
"FarbGurus" gelesen habe ?!
Über eine Antwort wäre ich dankbar
mit besten Grüßen
Klaus Fischer-Häke
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