Am 17.09.2002 19:59:59, schrieb Joachim Euler <jeuler(a)public-p3.de>de>:
Am 17.09.2002 10:09 Uhr schrieb Martin Bischofsberger
unter
mabi(a)bpsonline.de in Uebereinstimmung mit der Prophezeiung:
Vermessen von Offsetandrucken und vermitteln der
Messergebnisse -> erstellen
eines Eingangsprofiles.
Mit einer einzigen Software oder den jeweils für das Proof-Profil
verwendeten unterschiedlichen Softwares?
Erstellen jeweils zweier Ausgangsprofile auf zwei
unterschiedlichen
Ausgabegeräten und Medien über dasselbe Rip.
Anschließend Digitalproof der Offsetform
Dann Einmessen eines Messcharts aus dem Offsetdruck
Wenn ich's nicht
verschlampt habe, liegt's noch aus Schritt eins vor:-)
Anschließend Einmessen der Digitalproofs und
Vergleich der Messergebnisse
mittels Gretag Measure Tool.
Und das bei jeweils identischem Timing ab Druckzeitpunkt (untereinander und
relativ zum Zeitpunkt der Messung des Charts für die Prooferprofilierung).
Danach Bewertung welche Software das optimale
Ergebnis bei geringstem
Aufwand erzielt.
Hier geht es nicht um eine Doktorarbeit sondern lediglich darum eine
Softwareempfehlung aufgrund der täglichen Anwendung zu treffen.
In meinem ganzen Leben habe ich noch nie einen Farbkeil verkauft. Sondern in
der Regel nur bunte Bilder. Manchmal auch Farbflächen, die einem Farbkeil
nahekommen, das gebe ich zu. Folglich ist eine visuelle Kontrolle mindestens
genauso wichtig. Anwender von GMG, die jemals eine unbrauchbare MX4 mit
einem maximalen Delta-E von 1.5 vor sich hatten, können das sicherlich
nachvollziehen...
Deshalb bitte wirklich selbst andrucken (und die Form mit Dichte-, Halbton-
und Dublierfeldern vollballern) und nicht reine Messwerte verwenden, für die
es keine visuelle Kontrolle (mit zugehörigen Daten) gibt. Beim Andruck bitte
samt Densitometer dabei sein und densitometrisch Dichte und Zuwachs auf
Gleichmäßigkeit und visuell Dublieren auf Nichtvorhandensein prüfen. Beim
Aufbau der Testform im Vorfeld auf gleichmäßige Farbabnahme je Zone achten
(also nicht alle schweren Motive nach links und alle leichten nach rechts).
Ist soetwas eurer Meinung nach auf diesem Wege
durchführbar?
Änderungsvorschläge?
Zumindest Ideen:
Ich würde zunächst nur einen Drucker und ein Papier nehmen. Den zweiten
Drucker (mit seinem eigenen, unterschiedlichen Papier) würde ich eventuell
noch später hinzufügen. Problematisch wird's nämlich dann, wenn ich
beispielsweise feststelle, dass ich bei einem Dye-Drucker mit Profilsoftware
A am besten bedient bin, bei einem Pigment-Drucker aber mit Programm B zu
einem besseren Ergebnis komme.
Außerdem muss sichergestellt werden, dass der Farbraum des (der) verwendeten
Proofer(s) größer ist als der der Offsetmaschine, um "Fehler"
auszuschließen, die nicht der Profilierungssoftware zuzuschreiben sind.
Wichtiger als ein Delta-E
Vor dem Proofen selbst würde ich mir eine Testdatei mit allen
Prooferprofilen separieren und bewerten, ob ein ähnlicher Schwarzaufbau
vorliegt (um die von Herrn Hürten zu Recht angesprochene Problematik
aufzunehmen).
Hingegen kann man richtig Spannung in die Sache bringen, indem man die
Referenz- und Prooferprofile untereinander mischt. Also:
Offset Proofer
A A
B B
und zusätzlich
A B
B A
Wie oben geschrieben, wird beim Referenzprofil ein anderer Tag verwendet als
beim Prooferprofil. Dementsprechend können für Referenz- und Prooferprofil
auch unterschiedliche Empfehlungen herauskommen (dann hätten wir aber für
den "normalen" Separationsfall allerdings wiederum das Problem, dass wir mit
zwei verschiedenen Profilen arbeiten würden). Wie ich nun den B2A0-Tag der
Maschinenprofile auf Brauchbarkeit testen will, dafür habe ich keine Lösung.
Das geht nur über die Maschine, und dann wird's knifflig, weil unter
gleichen Umgebungsbedingungen auf derselben Maschine dieselbe Farbabnahme
(am besten im CPC speichern) über dasselbe neue Gummituch aus denselben
Farbtöpfen auf dieselbe Papiercharge gefahren wird.
Zumindest für den Offsetbereich ist das definitiv (auch schon in Phase eins)
ein Fall für jemanden, der sich einen halben Tag Druckmaschine leisten kann
oder der einen ihm sehr gewogenen Drucker an der Hand hat oder gar selbst
eine Druckerei besitzt.
Am 17.09.2002 14:50 Uhr schrieb Vladimir Gajic unter vgajic(a)abc-digital.com
in Uebereinstimmung mit der Prophezeiung:
Ihr Konzept ist nicht schlecht. Allerdings fehlt
im etwas wesentliches,
nämlich die Qualität der RGB zu CMYK - Umwandlung und die damit verbundene
Separationsgüte der getesteten ICC -
Profile.
Dem Grunde nach ja. Mir kommen zwei Bedenken:
(1) Welches gewandelte Ergebnis wird gemessen?
Ist es die Bilddatei nach der Konvertierung? Wenn ich dann wieder daselbe
Profil anwende, habe ich wiederum eine Ungewissheit (wenn es B2A gut
arbeitet, heißt das für A2B noch lange nichts).
Ist es ein Proof von dem Bild? Dann kann ich nicht mit einem Proof-Aufbau
der nachfolgenden Wandlung arbeiten, sondern muss von RGB entweder in den
Farbraum des Proofers wandeln oder muss einen Andruck machen.
(2) In der Praxis wird doch eher perceptual gewandelt. Das heisst, dass eine
"Verfälschung" nahezu aller Farben (außer unbunt) bewusst in Kauf genommen
wird, ich also mit Messtechnik nichts anfangen kann (außer ich betrachte
lediglich die Grauachse -- was allein schon interessant genug sein dürfte).
Das war jetzt umfangreicher als eigentlich geplant; ich habe einfach mal
"ein paar" Punkte aus einigen (häufig fremd initiierten) Fehlversuchen,
irgendeine Maschine zu profilieren, mit einbezogen...
Herzlichst vom Frankfurter Main,
Jo Euler
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Hallo Herr Euler,
sehr gut geschrieben. Ich denke das beschreibt die ganze Komplexität eines guten Tests!
MfG
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