am 20.06.2002 14:57 Uhr schrieb Jan-Peter Homann unter
homann(a)colormanagement.de:
Dies ist im großen und ganzen der Weg, der sich auch in
meinen Versuchen
als
der praktikabelste herausgestellt hat.
Bei Versuchen mit den Zielafrbräumen FOGRA Klasse 1, Ref TD und QUIZ
bekomme
ich über editierte Profile ein noch besseres ergebnis als über den reinen
farbmetrischen Match mit Tiefenkompensierung.
Dies betrifft insbesonders die QUIZ-Umsetzung. Im wesentlichen handelt es
sich
dabei um eine leichte Gradationskorrektur in der L-Achse und eine leichte
Anpassung der Graubalance.
Selektive Farbkorrekturen vermeide ich strikt beim Editieren von Profilen
Ein bischen tricky ist es allerdings die Tiefenkompsierung in das Profil
hinein
zu editieren...
Da die Tiefenkompensierung ja nichts anderes macht, als den
mediaBlackPointTag auf 0-0-0 zu setzen, sollte es theoretisch ausreichen,
diesen Tag zu löschen oder 0-0-0 einzutragen (es ist kein required tag und
wird bei Fehlen als 0-0-0 angenommen).
Am idealsten wäre die Möglichkeit, den mediaBlackPointTag zum Beispiel auf
der L-Achse verschieben zu können oder auch individuell editieren zu können
(Smart CMM?), eben wie auch der Weißpunkt justiert werden kann.
Es sieht so aus, dass bei normalen Farbtransformationen das Hauptaugenmerk
auf Gamut-Kompression liegt und dass die Helligkeit grundsätzlich als
komplett relativ angesehen wird, wobei zwei Tags (mediaWhitePointTag und
mediaBlackPointTag) den Farbraum absolut machen - allerdings nur für die
Simulation, nicht für die Transformation.
Ich könnte mir vorstellen, dass eine eher farbmetrische Behandlung der Farbe
und eine eher wahrnehmungsorientierte Behandlung der Helligkeit eine
Alternative sind.
Mit wahrnehmungsorientierter Behandlung der Helligkeit meine ich den
Umstand, dass durch das im Druck nicht mehr "ideale" Schwarz (L=0) Bilder
als in den Schattenpartien als "zusammengedrückt" oder "kompakt"
erscheinen,
also der Verlust an maximaler Tiefenbrillanz bei der Berechnung von LUTs
miteinkalkuliert werden könnte.
Man könnte eine Beziehung herstellen zwischen "idealem" Schwarz, absolutem
(tatsächlichem) Schwarz und die damit verbundene Korrektur an der L-Achse
(leichtes Öffnen in den Dreivierteltönen bis Tiefen) bis zu einem Grad, der
maximale Durchzeichnung und minimale Farbverluste gewährleistet. Dann könnte
man die Farbmetrik beibehalten.
Mit einem solchen Intent könnte man dann tatsächlich komplette Dokumente
umwandeln, denn eigentlich - um einen wirklich farbmetrischen Match von zum
Beispiel Sonderfarben zwischen Quelle und Ziel zu haben - muss ABSOLUT
farbmetrisch gerendert werden! Geht natürlich nicht, aber wir haben uns ja
schon mit der Skalierung von L auf L=100-0-0 bei D50 angefreundet.
Insgesamt denke ich, dass der Helligkeit mehr Beachtung zukommen darf :-)
Grüße, Andre
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