Hallo Herr Beisch,
Sie haben selbstverständlich Recht, dass ein Umwandlung mit Standard-Profil
immer besser ist, als irgendeine RGB -> CMYK-Transformation. Mein Anliegen
war einmal mehr darauf hinzuweisen, dass man als Litho- und Druckpartner nur
zusammen für den gemeinsamen Kunden ein optimales Ergebnis generieren kann.
Und dies gilt insbesondere, wenn bereits bekannt ist, dass es sich um das
nicht standardisierte FM-Raster handelt.
In Deutschland/Europa wäre die Sache mit der Verantwortung recht eindeutig,
denn hier gibt es den MedienStandard Druck, der die Zusammenarbeit in sehr
deutlicher und eindeutiger Weise klärt. Inklusive der o.g. Abstimmung bei
Besonderheiten, wie FM-Raster.
Ich denke, auf keinem Fall sollte man argumentieren, dass sich der
Datenerzeuger mit einem Proof nach ISO von seiner Verantwortung für ein
ansprechendes Druckergebnis 'freikaufen' kann. Da von vorn herein bekannt
ist, dass es sich um kein Standard-Druckverfahren handelt, bekäme diese
Haltung zumindest ein 'Geschmäckle' (Hallo Schwaben: Richtig geschrieben?).
Die Bauchlandung ist auch so vorprogrammiert, da sich FM nach meinen
Erfahrungen nicht in Standards pressen lässt, auch nicht durch eine
Prozesskalibrierung (Möglichkeit 1 u. 2 ). Wie soll Herr Orgando farbrichtig
im Sinne der Ausgabe proofen, wenn die Druckerei die Daten nochmals
(CMYK->CMYK) konvertiert (Möglichkeit 3)? Bleibt nur Möglichkeit 4 und damit
genau mein Vorschlag, über einen Fingerprint der hoffentlich
standardisierten Druckmaschine zu gehen, denn woher soll die Druckerei ein
passendes FM-Profil haben ohne Andruck auf Originalpapier gemacht und
geprüft zu haben?
In der Anfangszeit der Standardisierungsbemühungen in unserem Haus haben wir
die Rat- und Lösungsvorschläge sowie Tipps unserer Lithopartner, die z.T.
weiter waren als wir, gern angenommen und in unsere Überlegungen einbezogen.
Mittlerweile ist das Know-how-Verhältnis häufig ausgeglichen bzw. z.T.
umgekehrt. Nun sind wir häufig der beratende Partner und haben kein Problem
damit. Das zeigt bei Einbeziehung des Kunden unsere Kompetenz auch auf dem
Litho-Vorstufengebiet, trägt somit zur Kundenbindung bei und - viel
wichtiger - führt zu Ergebnissen die Kunden, Partner und uns zufrieden
stellen.
Man sollte zumindest versuchen eine partnerschaftliche 'wir sitzen im
gleichen Boot'-Beziehung zu erzeugen.
Mein Rat an Herrn Orgando lautet in diesem Fall also: Zusammensetzen mit
Kunden und Druckpartner, die eigenen Bedenken schildern, Informationen über
den Druckprozess sammeln und gemeinsam entsprechend reagieren. Einem
beratungsresistenten Produktionspartnern ist nicht zu helfen und es wird wie
zu alten Zeiten hingepfuscht. - Nur der Kunde weiß dann, wer pfuscht... .
Gruß, T. Fronia
<-----Ursprüngliche Nachricht-----
<Von: Clemens Beisch [mailto:c.beisch@color-knowhow.de]
<Gesendet: Mittwoch, 14. Juli 2004 16:36
<An: eci(a)lists.transmedia.de
<Cc: Fronia, Tobias; ELOGANDO(a)aol.com
<Betreff: Re: [ECI] AW: [ECI] Datenübergabe Druckerei
<Ansteuerungsprobleme
<
<
<Hallo Herr Fronia,
<
<Bemerkungen SIEHE UNTEN
<
<Gruß,
<Clemens Beisch
<
<Am 14.07.2004 um 15:29 schrieb Fronia, Tobias:
<
<> Hallo Herr Ogando,
<>
<> ich denke, dass die anderen Listenteilnehmer einen kleinen Hinweis im
<> drittletzten Absatz übersehen haben (oder haben nicht bis dahin
<> gelesen...
<> ;-) ): SIE WOLLEN IM FM-RASTER DRUCKEN !!!!
<
<Habe ich selbstverständlich gelesen. Ändert jedoch für Herrn Ogando
<nicht viel.
<Es handelt sich ob FM oder AM um einen für HerrnOgando nicht
<spezifizierten
<Druckprozess. Das die manuellen Separationseinstellungen in Phs keine
<genau Farbraumbeschreibung sind brauchen wir ja nicht weiter
<diskutieren.
<
<Nachdem er kein verbindliches ICC Profil vorgegeben bekommt und auch
<selbst
<keinerlei Einfluss auf den Druckprozess hat, kann er praktisch nur eine
<Bauchlandung machen, wenn er irgend eine kryptische CMYK Transformation
<vornimmt und damit die Verantwortung für den CMYK Datensatz übernimmt.
<
<Durch einen Proof nach ISO/DIS, z.B. ISO Coated, kann er jedoch
<belegen, dass
<seine Daten in einem standardisierten Offset Druckverfahren bestehen
<können.
<Damit hat er meines Erachtens alles getan, was man einem Fotografen
<abverlangen kann.
<
<Liefert er seine Daten nun sowohl als ISO ... Daten mit
<angehängtem ICC
<als auch
<als RGB-aten mit ICC, hat die Druckerei nun die Möglichkeit, zu
<entscheiden
<wie sie vorgeht um den gelieferten "ISO-Proof" zu erreichen.
<
<Möglichkeit 1:
<Der FM Prozess ist so eingerichtet, dass er ab unbearbeiteten ISO-CMYK
<Daten
<die selbe optische Anmutung hat. Dann ist weiter nichts zu tun.
<
<Möglichkeit 2:
<Anpassung der Daten bei der Plattenbelichtung durch Kennlinie.
<
<Möglichkeit 3:
<Profilkonvertierung von ISO ... nach ihrem eigenen FM-Profil.
<
<Möglichkeit 4:
<Profilkonvertierung von RGB nach FM Profil.
<
<Schliesslich ist es die Druckerei die hier keine vernünftigen
<Prozessvorgaben
<hat. Und die sollten nun mal mindestens aus einem ICC Profil und nach
<Möglichkeit noch Referenzdrucken, zur Feinabstimmung eines
<Proofsystems,
<bestehen.
<
<Bekommt Herr Ogando nichts von alle dem, kann er in seiner
<Verantwortung
<nur bis zu einem definierten Ziel gehen. Alles andere wäre Leichtsinn.
<
<> Damit ist viel Geschreibe über die Standardisierung
<Makulatur. Für den
<> Druck
<> im FM-Raster gibt es keinerlei Standardisierung. Wie in verschiedenen
<> Threads in der Liste bereits diskutiert, macht es zwar Sinn, die
<> Tonwertzunahmen an den PSO anzupassen, es ist aber alles andere als
<> eine
<> Vorgabe.
<> Hinzu kommt, dass sich ein Druck mit FM-Raster selbst bei annähernd
<> identischen messtechnischen Rastertonwerten unter sonst gleichen
<> Voraussetzungen optisch deutlich von AM (70er, 80er) unterscheidet.
<> Resümee
<> meinerseits ist also, dass Sie ohne einen (oder mehrere)
<Andruck in der
<> Druckerei nicht auskommen.
<> Ob hier dann eine Prozesskalibrierung vorgenommen wird (wäre
<> zweckmäßig),
<> oder nicht, ist unerheblich bei der Entscheidung über die
<Notwendigkeit
<> einer individuellen Profilierung zum Separieren und Proofen.
<Diese ist
<> Voraussetzung, um ein Spitzenergebnis bei der Vergleichbarkeit von
<> Proof und
<> Druck zu ermöglichen.
<
<SIEHE OBEN
<
<> Aus meinen Ausführungen ist abzuleiten, dass es keinen Sinn
<macht auch
<> noch
<> extern Proofen zu lassen - Das bringt unnötige Unsicherheit. Ein
<> hervorragendes Ergebnis im Sinne Ihres Kunden können Sie nur bei
<> partnerschaftlicher und effektiver Zusammenarbeit mit dem Drucker
<> erreichen.
<> Auf eine Anlieferung von RGB-Daten würde ich mich jedoch nicht
<> einlassen
<> (auch ich nicht als Drucker...) und nur Verfahrensangepasste Daten
<> liefern.
<>
<> Gruß, T. Fronia
<
<SIEH OBEN
<
<> P.S.: Glaube keinem Softproof, solange dieser in RGB und als
<> Selbstleuchter
<> arbeitet... ;-)
<
<Auch wenn es den absolut perfekten Softproof nie geben wird, spart er
<doch eine
<Menge Hardcopy Proof Ausschuss :-)
<
<> Tobias Fronia
<> Leitung PrePress, Dipl.-Ing.
<> Neef + Stumme GmbH & Co. KG
<> Druck und Verlag
<> Schillerstraße 2
<> 29378 Wittingen
<>
<> Telefon: +49 (0) 58 31 23-188
<> Telefax: +49 (0) 58 31 23-100
<> mailto:t.fronia@neef-stumme.de
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