Hallo Herr Flachsbart,
vielen Dank für ihre Antwort.
Ähnliche Gedanken in Bezug auf die Prioritäten zwischen Messergebnis und
Nichtpasser hatte ich mir auch gemacht und habe auch dementsprechend
argumentiert. Bisher habe ich nichts mehr von der Druckerei gehört...
Aber nochmal zurück zum Pen Calibration Cycle: ich habe von Creo-Technikern
gehört "...man kann bei einer Nachkalibration nach jedem 5ten Druck die Pens
durchaus auch kaputt kalibrieren, ich empfehle die Option der automatischen
Passerkalibrierung auszuschalten, da sowieso vor jedem Druck eine Pre
Calibration gemacht wird..."
Daraufhin habe ich mich entschieden den Zyklus auf 15 Drucke zu erhöhen, was
auch eine enorme Zeitersparnis mit sich brachte.
Das sollte ich wohl besser rückgängig machen...(?)
Viele Grüße
Jens Rann
Bernd.Flachsbart(a)koehler-lippmann.de04.02.2004 18:01
UhrBernd.Flachsbart(a)koehler-lippmann.de
Hallo Herr Rann,
aus Erfahrung mit unseren Iris4Prints kann ich bestätigen, dass der Passer
einen sehr grossen Einfluss insbesondere auf die Graubalance hat. Nicht
ohne Grund ist auf dem IRIS Testbogen, den die Service Techniker nutzen,
auch eine grosse graue Fläche enthalten. Es empfiehlt sich, alle paar
Bögen einen automatischen Pen Calibration Cycle laufen zu lassen.
Gerade bei der Kalibrierung des Proofers ist unbedingt ein guter Passer zu
gewährleisten, sonst ist die Kalibrierung als Basis nicht mehr gültig,
wenn der Proofer später wieder in einen besseren Passer hineinläuft. Es
ist aber andererseits durchaus möglich, den Proofer mit einem *konstanten*
Nicht-Passer so zu kalibrieren, dass der Medienkeil trotzdem stimmt.
Wenn in ihrem Reklamationsfall der Medienkeil komplett innerhalb der
Toleranz liegt, würde ich das höher Bewerten als den Passer dieses Proofs.
Der Drucker erstellt ja kein Faksimile des Proofs (z.B. druckt er ja auch
nicht mit einer IRIS Matrix sondern im autotypischen Raster) sondern
versucht den visuellen Eindruck des Proofs im Fortdruck zu erreichen. Wenn
der visuelle Eindruck nachweisbar durch den Medienkeil innerhalb der
Toleranz liegt und somit das Proof im Sinne des PSO farbverbindlich ist,
spielt der Passer des Proofs meines Erachtens eine untergeordnete Rolle.
Bernd Flachsbart