Hallo Jan-Peter, hallo Liste,
warum wird hier nur an- und nicht ausgesprochen??
Bei dem 'besagten Proofanbieter' handelt es sich vermutlich um GMG.
Zu Deinen Ausführung folgendes:
Proofanpassungen für den Tiefdruck versuchen den entsprechenden Referenzdruck visuell
möglichst perfekt abzubilden.
Jeder Proofanbieter hat die Gelegenheit, die aktuellen Standards für LWC, SC, HWC und MF
nachzustellen. Eine Freigabe (nicht Zertifizierung) des AK Tiefdruck kostet nichts und
findet im Rahmen der ECI AK Tiefdruck-Meetings statt.
Dabei findet eine visuelle Bewertung zwischen Proof und Druck, bzw. Proof und
Referenzproof statt. Für diesen visuellen Vergleich werden derzeit ca 22 Testseiten
eingesetzt, welche im Laufe der Jahre ausgewählte 'Problembilder' enthalten. Somit
soll eine möglichst umfassende Kontrolle der zu erwartenden Proofergebnisse in der
Produktion ermöglicht werden.
Selbst eine Proofanpassung welche im ersten Schritt eine hervorragende messtechnische
Übereinstimmung zu den vom Druck gemessenen Referenzwerten zeigt, wird visuell noch
deutliche Differenzen zum Druck aufweisen. Dieser visuelle Unterschied stellt sich dann
auch wieder unterschiedlich auf verschiedenen Prooflösungen dar.
Verwenden wir nun 'Referenzwerte' zur Auswertung auf dem Medienkeil, so müssen wir
entsprechend hohe Toleranzen definieren um die aus den unterschiedlichen Parametern
Drucker/Tinte/Papier/Auflösung/Software, ... entstehenden Differenzen einzubeziehen.
Selbst die relativ hohen Toleranzen der ISO genügen teilweise nicht, ein gutes visuelles
Ergebnis innerhalb der ISO-Toleranzen messtechnisch zu kontrollieren (zum Beispiel die
Simulation des iso27-Papiertons auf einem ContinuosInkJet-System mit aufhellerfreiem
Papier, wo wir bei einer visuell guten Darstellung des Papiertons ein DeltaE von ca 4
messen).
Um über eine Messung des Medienkeils eine tatsächliche Kontrolle der Proofqualität zu
erreichen, haben wir bei GMG Zielwerte für die jeweilige Simulation auf definiertem
Proofsystem/Tinte/Papier erstellt und empfehlen auch die Verwendung dieser Zielwerte um
eine gleich bleibend hohe Qualität zu gewährleisten. Diese Zielwerte, welche nun mit
entsprechend niedrigen Toleranzen gemessen werden können, haben wir in unserem Werkzeug
ProofControl unsern Anwendern zur Verfügung gestellt.
Diese Vorgehensweise wurde vom AK Tiefdruck nicht gefragt, ist aber als GMG-Empfehlung
akzeptiert. Wir verweisen auch ausdrücklich auf die Systemabhängigkeit der jeweiligen
MK-Zielwerte.
Status heute:
Viele Kunden der Tiefdrucker erwarten von den Druckern ein klare Aussage, ob sie mit
bestimmten Proofs und Farbanpassungen auch eine akzeptable Druckumsetzung erreichen.
Deshalb ist der AK-Tiefdruck auch sehr daran interessiert aus verschiedenen Proofsystemen
möglichst gleiche visuelle Ergebnisse zu erzielen, denn das Druckergebniss wird vom Kunden
immer an der visuellen Proofübereinstimmung und nicht an DE bewertet.
Vom AK Tiefdruck sind heute Systeme der Firma DuPont und GMG-Proofs auf Iris und Epson
Ultrachrome (auf GMG230-Papier) für die Produktion für gut befunden und es ist mit einer
relativ guten Proof zu Druck-Übereinstimmung zu rechnen .
LWC, SC und HWC sind außerdem auf den Epson-Druckern E4800/7800/9800 als Beta-Version
erhältlich (geprooft auf GMGsemimatte250, einem nahezu aufhellerfreien Papier mit
geringsten Fertigungstoleranzen). Auf diesem Papier gibt es auch LWC, SC und HWC als
Beta-Version für EpsonUltrachrome.
Nochmal: andere Systeme sind momentan nicht vertreten, nicht weil die 'Abnahme' so
teuer, oder der Kreis geschlossen ist, sondern schlicht weil die bisher vorgelegten
anderen Systemkonfigurationen entweder die farbliche Übereinstimmung nicht bieten konnten,
oder weil die gestellte Konfiguration nicht Langzeitstabil war. oder Dinge nicht vorgelegt
wurden, um sich die Meinung des AK-Tiefdrucks einzuholen.
Die Empfehlung der ECI geht heute im wesentlichen dahin, die PSR-ICC-Profile zur
Separation einzusetzen, für High-End-Proofs eines der genannten Systeme zu verwenden. So
schafft der AK Tiefdruck heute eine sehr gute Homogenität der eingehenden Proofs und
Daten, welche mit einer derart hohen Qualität auf rein messtechnischer Basis nicht
darstellbar wäre.
Grüße aus Tübingen
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Juergen Seitz
GMG GmbH & Co. KG
Moempelgarder Weg 10
D-72072 Tuebingen
+49 7071 93874 0
www.gmgcolor.com
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: eci-bounces(a)lists.callassoftware.com [mailto:eci-bounces@lists.callassoftware.com] Im
Auftrag von Jan-Peter Homann
Gesendet: Montag, 13. März 2006 20:53
An: eci(a)lists.callassoftware.com
Betreff: [ECI] Fragen zur Proofkontrolle von PSRlwc
Hallo Liste und ECI AK Tiefdruck
Bezüglich des Proofs von Tiefdruck-Daten nach PSRlwc gibt es anscheinend
einerseits "offizielle" Vorgaben von FOGRA, bvdm und ECI im Allgemeinen
sowie "inoffizielle" Vorgaben des ECI AK Tiefdrucks im Speziellen.
In der Produktwerbung von Herstellern wird explizit daruaf hingewiesen,
dass z.B. die Proof-Simulation von PSRlwc auf Epson Ultrachrom Druckern
mittels probietärer Prooftechnologie explizit vom ECI AK Tiefdruck
freigegeben wurde.
Um diese Freigabe seitens des ECI AK Tiefdruck zu erreichen, waren
manuelle Korrekturen an der besagten Proofanpassung notwendig.
Der besagte Proofanbieter bietet zusätzlich zur Proofsoftware auch eine
Lösung zur Auswertung des Medienkeil an.
Die dort hinterlegten Sollwerte für PSRlwc unterschieden sich von den
offiziellen Sollwerten von FOGRA, bvdm und ECI.
Daraus ergeben sich eine Reihe von Fragen:
- Ist der ECI AK Tiefdruck autorisiert Proofanpassungen für den
Tiefdruck unter seinem Namen freizugeben ?
- Wenn ja, nach welchen Kriterien findet eine solche Freigabe /
Zertifizierung statt und wieviel kostet sie ?
- Beinhaltet die Freigabe / Zertifizierung durch den ECI AK Tiefdruck
explizit die Änderung der Sollwerte für den Medienkeil CMYK ?
- Wo findet der Anwender der Tiefdruckproofs erstellen oder
kontrollieren will Hilfestellungen zur Thematik ?
Herzliche Grüße
:-) Jan-Peter Homann
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