Hallo,
genau da liegt das Problem in der Praxis. Ich arbeite als Freiberufler viel in
Vorstufenbetrieben, die keine eigene Druckerei haben. Es gibt also zig verschiedene Kunden
und Aufträge.
Praxisbezogen ist es unmöglich für jeden Auftrag das zu bedruckende Papier zu eruieren
und ein dementsprechendes Profil zu benutzen. Dann kommt ja auch noch das Thema mit den zu
erstellenden Proofs, die den Kunden zur Korrektur und den Druckereien als
farbverbindlicher Anhalt gesendet werden.
Fazit: Das Optimum ist nur dann zu erreichen wenn alles in einer Hand liegt und das ganze
Farbmanagment
optimiert auf die verschiedenen PT angewendet wird. Da gibt es sicherlich nicht besonders
viele Anbieter, die das leisten. Kosten und Knowhow spielen da sicherlich auch eine große
Rolle.
Also wird in der Regel DAS Profil für ungestrichene und DAS Profil für gestrichene
Papiere benutzt.
Solange der Kunde nicht meckert...??
Mit freundlichen
Manfred Koopmann
. . . . . . . . . . .
Manfred Koopmann
Bogenstraße 5
20144 Hamburg
Tel.: 01778775609
Mail:
manfred(a)koopmann-freelance.de
Am 26.06.2017 um 13:08 schrieb Mario Drechsler
<m.drechsler(a)highendmedia.de>de>:
Liebe Kollegen,
besonders im Bereich der ungestrichenen Papieren (PT 4+5 und PS 5) differenzieren sich
die Färbung des Papiers und die Anteile optischer Aufheller, wie bei keiner anderen
Druckbedingung im Offsetbereich.
Das Ziel eines ICC-Farbprofils ist eine farbverbindliche Simulation und eine
druckspezifisch-optimale Farbseparation (Gamut-Mapping, Schwarzaufbau und max.
Farbauftrag) zu ermöglichen.
Das funktioniert mit den angebotenen Farbprofilen namhafter Hersteller sehr gut bis ganz
ordentlich.
Doch die verfügbaren Papiere in diesem Bereich unterscheiden sich messtechnisch (M1) bis
zu dE 22!
Diese Gegebenheit lässt sich mit EINEM Profil nicht lösen.
Generell auf F52 zu setzen, kann auch ganz große Probleme breiten.
Ob man möchte oder nicht: Hier ist Wissen gefragt!
- Wie ist der Lab-Wert des Papiers?
- Wie entsteht dieser (in Bezug mit Aufhellern)?
- Wie ist der Lab-Wert des Proof-Papiers?
- Wie entsteht dieser (in Bezug mit Aufhellern)?
- Welches Licht kommt bei der Betrachtung zum Einsatz?
z.B.:
Es gibt »gelbe« Papiere, welche mit Aufhellern versehen sind und dadurch eine neutralen
Messwert bekommen.
Es gibt neutral-weisse Papiere mit gleichen Messwerten, welche aber keine Aufheller
enthalten.
Es gibt neutral-weisse Papiere, welche strak mit Aufhellern versehen sind und dadurch
einen »blauen(hochweissen)« Messwert bekommen.
Es gibt »blaue« Papiere, welche mit blauer Farbe versehen (geschönt) sind, mit gleichen
Messwerten, aber keine Aufheller enthalten.
Wie wir alle aus der Praxis wissen, arbeiten sehr wenige »Entscheider« mit einem
aktuellen Normlicht.
Je näher Auflagenpapier und Proofpapier, in Bezug auf Papierfärbung und Aufheller,
beisammen liegen, desto sicherer ist die visuelle Simulation des Druckes im Vorfeld
gewährleistet.
Nach wie vor gibt es viele Papiere mit jeweils bester Simulation bei F47, F30 oder F52.
Fazit: EIN Uncoated-Profil ist KEINE Rundum-Sorglos-Lösung!
Noch ein Tipp für Device-Link Konvertierung:
www.mycolorserver.de
Ein Online-Tool für Konvertierungen, von fast allen ? in fast alle hierzulande gängigen
Druck-Standards.
Grüße von Mario Drechsler
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