Re: [ECI] Monitoreinstellungen

Hallo Herr Bombosch, Wie Herr Hürten schon ausgeführt hat, kommt es auf die differenzierte Betrachtung Ihre Arbeitsumgebung an, was in einen Mini-Seminar zeitlich nicht zu machen ist. Die dort getroffenen Aussagen orientieren sich deshalb eher am "Consumer Imaging". Im Wesentlichen haben wir zwei Parameter - Weißpunkt und Gradation: 1. Weißpunkt Ziel der Monitorkalibrierung ist, dass die Betrachtung Ihrer Drucke und die Darstellung der Daten am Monitor identisch sind. Dafür müssen die Farbtemperatur (bzw. der Farbort) des Lichtes, mit dem Sie Ihre Drucke betrachten und der Weißpunkt Ihres Monitors übereinstimmen. Der Weißpunkt richtet sich also erst mal nach Ihrem Arbeitslicht. Dazu muss man nun noch ergänzen, dass Photoshop, RIPs, alle Druckerprofile,... auf D50 basieren. Diese Lichtart ist international als Abmusterlichtart für die grafische Industrie genormt. Sie sollten also D50 Abmusterlicht benutzen, und Ihren Monitor an Ihr Licht anpassen. I.d.R. werden Sie bei neuen Lampen bei einer etwas höheren (5100K-5200K), bei älteren bei einer etwas niedrigeren Farbtemperatur landen. Weicht man stark von D50 ab, können vermehrt Metameriefehler auftreten (Photoshop + RIP rechnen in D50, Betrachtung von Druck und Monitordarstellung aber z.B. unter D65). D65 hingegen ist das Betrachtungslicht im Office-Bereich und wird deshalb auch für Consumer-Produkte verwendet. Früher wurde D65 auch noch im Drucksaal benutzt. 5500 ist der alte Standardweißpunkt aus der Fotografie. Wer also noch unter alter D65- oder D55-Beleuchtung arbeitet,... 2. Gradation: Bei der Darstellung von Bilddaten haben wir folgende Kette: 1. Daten (ECI-RGB, LStar-RGB, sRGB, AdobeRGB, ISOcoated, ...) 2. Monitor 3. Empfänger = menschlicher Betrachter Alle drei Systeme haben eine Gradation. Die "Gradation" des menschlichen Auges wird durch L* des LAB-Systems beschrieben. Die optimale Wiedergabe bekommen Sie dann, wenn beim Wiedergabeprozess möglichst wenig Gradationsanpassungen gemacht werden müssen. Da der Betrachter immer ein Mensch ist, ist die LStar-Kalibrierung - sprich die Anpassung des Monitors an das menschliche Auge - wirklich medienunabhängig und liefert für alle Quelldaten - egal ob ECI-RGB, ISOcoated, sRGB oder LStar-RGB - optimale Ergebnisse. Wenn Sie's ausprobieren möchten: laden Sie sich basICColor display herunter (www.basICColor.de). Die Software wird kostenlos für 14 Tage freigeschaltet und arbeitet mit allen gängigen Messgeräten zusammen. Zur Zeit wird diese Methode zwar schon von der ECI (digipix) empfohlen, jedoch erst von sehr wenigen Programmen unterstützt. Wenn Sie keine LStar-Kalibrierung durchführen können, da Ihr Programm diese moderne Methode nicht beherrscht, kann der Monitor auch an die Gradation der Daten angepasst werden. Dann gilt im Detail folgende Empfehlung: Die Kalibrierung auf Gamma 1.8 ist dann der bessere Kompromiss, wenn Sie vorwiegend auf Gamma 1.8 basierte RGB-Daten oder Druckdaten (Gamma 1.8 ähnelt im Mittelton der Druckgradation) bearbeiten. Gamma 2.2 hingegen sollten Sie benutzen, wenn Sie hauptsächlich mit Adobe-RGB oder sRGB arbeiten. Die optimale Lösung ist ein durchgängiger LStar-Workflow: Kalibrierung auf LStar, Arbeiten in LStar-RGB. So haben sie von den Daten über den Monitor bis zur Wahrnehmung durch das Auge dieselbe Gradation. Weitere Info's zu dem Thema finden Sie unter www.LStar-RGB.com. Mit freundlichen Grüßen, Markus Hitzler ___________________________________________ Color Solutions Köln Markus Hitzler August-von-Willich-Str. 155 50827 Köln Telefon: +49 (0)221 99 175 80 Fax: +49 (0)221 99 175 81 Mobil: +49 (0)171 8390333 Email: markus.hitzler(a)color-solutions.de Web: http://www.basICColor.de ___________________________________________ basICColor - the basICCs of colormanagement ___________________________________________