Hallo,
jedes Kontrollmittel ist ein Kompromiss aus Kompaktheit
und Funktionalität. Sie stellen quasi eine Kostenfunktion bezüglich Anzahl und Art der
Felder sowie die daraus resultierende Größe (und andere Kriterien) auf. Wenn Sie auf jedem
Proof das ECI2002 Target als Kontrolle drucken wollen brauche ich den Faden nicht länger
zu spinnen um zu sehen, dass dies nicht praktisch machbar ist.....
Die Wahl der Farbfelder wurde unter verschiedenen Kriterien (Gleichverteilung im Farbraum,
Primär- und Sekundärfarben, Tertiärfarben, "schwierige" kritische Mischfarben)
ermittelt.
Die Repräsentativität kann man ermitteln, wenn die Farbwerte über eine große Anzahl von
Feldern (z.B. IT8) mit der eines schlanken Kontrollmittels gut korrellieren (pi mal Daumen
r>0.9). Alle anderen Randbedingungen bestimmt man durch individuelle Einschränkungen in
diesem Keil (Bedruckstoff, Mittelwert, Grauachse,...).
Apropos Grauachse...
wir hatten es ja von dem Graukeil des 2.0 er Medienkeils vor 2 Wochen schon mal.
Mir ist immer noch nicht klar, warum der CMY Keil nicht so separiert ist, das er z.B. für
einen hochwertigen, normgerechten Druck auf gutem Papier ein neutrales Grau ergibt.
Mir ist klar das bei entsprechend gilben Bedruckstoffen, das ganze nicht mehr
funktionieren kann. Aber warum hat man den Versuch aufgegeben, überhaupt je neutral zu
sein?
Klar kann ich binnen Sekunden per Messgerät referenzieren, aber dazu muss ich 1. eins
haben und 2. kenne ich keinen Lithografen oder Drucker der nicht später noch mal einen
Blick auf den Keil wirft, um z.B. die Grauachse in den Motiven zu verifizieren. Da wird
'Mensch' sich in Zukunft umstellen müssen.
Kann sein das ich da irgendwas nicht mitbekommen habe, aber für mich sieht das im Moment
so aus:
Nach ISO 12647-2 gedruckte Keile 1.2 und 2.0 nebeneinander, ergeben einen neutralen CMY
Keil im 1.2er und einen violetten CMY Keil im 2.0er.
Mit der Bitte um Erhellung,
Thomas Richard