Hallo,
auch uns beschäftigt das Thema und wir stimmen Herrn Schober zu, daß das
Origianal-Profil der IFRA ISOnewspaper26v4.icc einen für unsere Begriffe
zu starken Schwarzaufbau im Lichterbereich aufweist.
Daher haben wir etwas experimentiert. Mittels Charakterisierungsdatei
"IFRA26L_corr" haben wir mit Profil Maker 4.0 ein Profil generiert, wobei
wir dieselben Separationseinstellungen gewählt haben wie von der IFRA
vorgegeben.
Bei der nachherigen Anwendung unseres neuen Profils ist uns aufgefallen
daß der Unbuntaufbau weitaus nicht so stark ist als mit dem Originalprofil
der Ifra. Kann jemand sagen wieso es zu dem Unterschied kommt.
Mit freundlichem Gruß,
Michael Munter
Athesiadruck GmbH / Qualitätsmanagement
Weinbergweg 7; 39100 Bozen (South Tyrol / Italy)
Telefon: ++39 0471 925476
Telefax: ++39 0471 925490
michael.munter(a)athesia.it
www.athesia.com
Joerg Schober <j.schober(a)redblue.de>
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30.09.2005 13:20
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Thema
Re: [ECI] Unbuntaufbau GCR - Zeitungsdruck
Hallo Herr Junglas,
danke für Ihre Antwort. Schade, daß es die einzige zu dem Thema ist.
Meine Kritik hat sich nicht auf die Standardisierung im Zeitungsdruck
bezogen. Diese ist sinnvoll und wichtig.
Daher ist das Profil zum (Soft)Proofen gut geeignet.
Ich bezog mich nur auf die Separationsparameter. Der starke
Schwarzaufbau im Lichterbereich wurde offensichtlich auch schon von
anderen Anwendern für nicht optimal befunden.
Generell kann man kein Profil erstellen, das alle Anwender gleichermaßen
zufriedenstellt.
Ihren Zeilen entnehme ich, daß die primäre Zielgruppe der redaktionelle
Teil ist.
Da die dort aufschlagenden Bilder anderer Natur sind und anders
bearbeitet werden als angelieferte Anzeigen ergeben sich für die
Anzeigenerstellung die u.g. Probleme.
Ich bin bei meiner Kritik stillschweigend von den Vorgaben ausgegangen,
die für die Erstellung der Offsetprofile ISOxxx galten. Dort wurden die
Separationsparameter z.B. so gewählt, daß ein RGB-Wert größer 0 (z.B. 8)
zur maximal empfohlenen Tonwertsumme führt.
Gruß
Jörg Schober
junglas(a)ifra.com wrote:
Hallo Herr Schober,
Kommentare finden Sie unten eingefügt und mit ***markiert.
Mit freundlichen Grüssen
Uwe Junglas
Consulting Director
Ifra
Phone: +49.6151.733-6, Direct: -767
Fax: +49.6151.733872
junglas(a)ifra.com
www.ifra.com
Hallo!
Nachdem mich das Thema "Separationseinstellungen von
"ISOnewspaper26v4.icc" schon seit Längerem beschäftigt, hier meine
Meinung dazu:
Sicherlich ist es sinnvoll und richtig, gerade im Zeitungsdruck mit
möglichst wenig Farbe zu arbeiten, dh. wenn möglich Buntfarben durch
Schwarz zu ersetzen. Ich bin aber der Meinung, daß die IFRA mit ihrem
aktuellen Profil "ISOnewspaper26v4.icc" über das Ziel hinausgeschossen
ist und die Separation mit diesem Profil im Lichterbereich nicht optimal
ist.
***
Wir haben uns für diese Variante entschieden, da hier wirklich die
Graubalance gut gehalten wird und somit das Drucken
vereinfacht wird.
Probleme gibt es lediglich wenn mit zu hoher Tonwertzunahme im Schwarz
gedurck wird.
Wir haben Rückmeldungen von Anwendern die ebenfalls den frühen Start von
Schwarz bemängeln.
Dies haben wir bereits für die neue Version auf der To-Do Liste stehen.
***
Durch den Einsatz von Schwarz bei 0%, verbunden mit dem ersten
druckenden Ton bei 3% (ProzessStandard Zeitungsdruck)
****
Nach meinem Verständnis ist dies eine Mindestanforderung des Standards,
viele Zeitungen sind aber durchaus in der Lage 1-2% zu drucken. Wir
empfehlen bei der Bildverarbeitung Lichter mit 2-3% zu setzten, aber
durchaus in Spitzlichtern 0% zuzulassen.
****
verliert man bei
der Konvertierung von ECI-RGB (perzeptiv) nach ISOnewspaper26v4.icc in
etwa 16 Graustufen (bei 8-bit-Codierung):
Separiert man einen ECI-RGB-Graukeil, liegt der erste (gerade so mal)
druckende Ton 2/2/2/3 bei R=G=B=220.
***
Ich habe das geprüft, die ersten 3% werden in Cyan bei mir bei
R/G/B=235/237/237 erreicht.
***
Berechnet man das Profil mit einen Start-Schwarz von 10 (bei sonst
gleichen Einstellungen/ProfileMaker 5), liegt der erste druckende Ton
3/2/2/0 bei R=G=B=236.
***
Wie gesagt, da werden wir voraussichtlich Anpassungen vornehemen.
Wir planen bei 15 einzusetzen.
***
Ein weiteres Problem stellt sich bei der Verwendung ausgabeneutraler
Daten:
Legt man bspw. den hellsten druckenden RGB-Wert auf RGB=245 und kommt so
mit den Offsetprofilen ISOxxx zu guten Ergebnissen klafft zum ersten
druckenden Punkt mit ISOnewspaper26v4.icc eine Lücke von 25 Graustufen
(bei 8 bit)! Selbst bei einer Profilneuberechnung (s.o.) hat man
immernoch eine Lücke von 9 Graustufen.
***
Ist das eine Empfehlung des ECIs? Wie gesagt, wir lassen in unseren
Empfehlungen durchaus Spitzlichter von 0% zu (Clipping-Einstellung in
Photoshop).
Im Zeitungsdruck vielleicht mehr als Üblich, einfach weil wir mit so
wenig
Farbraum agieren müssen.
Nachrichtenagenturen liefern die Bilder mit RGB Umfängen von 0-255. Auch
Digitalkameras liefern diesen Umfang.
Untrainierte Anwender, die sie unten ansprechen verfahren ebenfalls
(leider) so.
Daher ist unsere Umsetzung hier von Vorteil.
***
Immerhin erzielt man mit
PrintOpen 4 hier bessere Ergebnisse: Erster druckender Ton bei RGB=244
(3/2/2/0). (Jeweils perzeptiv gematcht.)
***
Die von uns durchgeführten Tests mit Printopen führten in anderen
Aspekten
leider zu keinen befriedigenden Ergebnissen.
***
[Nebenbei bemerkt: In der Tiefe wäre auch noch "Luft": Ein ECI-RGB von 8
ergibt eine Tonwertsumme von 229%]
***
Auch hier nochmal der Hinweis, das wir in der Zeitung hauptsächlich Daten
verarbeiten, die mit RGB 0-255 erhalten.
In den seltensten Fällen werden die RGB Daten vom Anwender und den
weiterverarbeitenden Systemen auf 8 und 245 begrenzt.
Unser Tiefenschwarz ist auf RGB 255 ausgelegt und liefert dann exakt
240%.
Für Weiss ist für mich schon eher nachvollziehbar warum
man den Farbraum
beschneidet, man möchte keine freigestellten Bereiche haben, OK. Trotzdem
kann man m.E. Spitzlichter zulassen (Clipping,(s.o.).
Für Schwarz allerdings ergibt sich für mich kein Grund einer RGB
Beschneidung. Das Profil sollte im Tiefenschwarz nicht bis 100% Schwarz
umgesetzt werden so ergibt sich noch Zeichnungsspielraum auch bei nicht
optimalem Druck. Das Schwarz liegt bei unserem Profil bei 95% und liegt
mit Tonwertzuname kurz vor der Volltonfläche und kann daher gerade noch
so
Zeichnen.
***
Wenn also das Ziel des ISOnewspapers-Profil war, dem nicht so versierten
Datenlieferanten ein gutes Standardprofil für den täglichen Einsatz an
die Hand zu geben (so ist zumindest die Zielvorgabe der
ISO-Offsetprofile), so halte ich das jetzige Profil für nicht sehr
geglückt.
Wie halten es eigentlich andere Datenlieferanten für Zeitungsdruck?
Findet das ISOnewspaper26v4.icc überhaupt Verwendung in einer halbwegs
anspruchsvollen Vorstufe? Wird händisch korrigiert? Oder sind
selbstgemachte Profile im Einsatz?
***
Das Profil wurde in in der deutschen Version über 4500 seit dem 1. Juli
2004 herunter geladen.
In andern Sprachen knapp 1000 mal.
Ob das alles "halbwegs anspruchsvolle Vorstufen" sind kann ich nicht
beurteilen.
Das Feedback, das wir erhalten ist durchweg positiv.
Wir haben das Profil vor der Veröffentlichung immer im ECI Kreis
besprochen und diskutiert. Die ECI Mitglieder haben das Profil vor der
Veröffentlichung mit der Bitte um Kommentare erhalten. Wir sind auf die
Resultate im ECI eingeganen (Beispiel Whitebacking) daher bin über Ihre
späte kritische Haltung etwas verwundert.
Seit dem 1. Juli 2004 ist in Deutschland der Standard und das Profil
offiziell eingeführt.
Ich glaube kein anderer Industriezweig hat sich bisher so der
Standardisierung verschrieben wie die Zeitungsindustrie.
Deutsche Zeitungen drucken täglich X Anzeigen in X Druckereien
gleichzeitig. Da ist Standardisierung einfach lebensnotwendig und
Grundvoraussetzung.
Vielen Dank für den konstruktiven Teil Ihrer Kritik, diese ist immer
willkommen.
***
Auf eine spannende Diskussion freut sich
--
Jörg Schober
Dipl-Ing. (FH)
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