6:31 p.m.
Hallo,
ich bin neu in der Mailingliste von ECI und hätte gleich mal eine Frage die mich schon
lange beschäftigt. Und zwar Öffne ich meine RAW-Bilder meiner DSLR mit ACR (Adobe Camera
RAW 4.0) und Bearbeite sie dann mit Photoshop weiter. In Photoshop habe ich als
RGB-Arbeitsprofil schon eciRGB_v2 ausgewählt (früher LStarRGB). Jedoch ist man beim Öffnen
von Bildern im ACR auf einige Profile begrenzt, eciRGB_v2 ist nicht dabei. Ich würde aber
ganz gerne von Anfang an mein Bild in meinem Arbeitsprofil haben und lassen. Im Moment
öffne ich die Bilder im ACR mit ProPhotoRGB und konvertiere sie dann in Photoshop in
eciRGB_v2. Allerdings frage ich mich ob das so wirklich gut ist, besonders da ProPhotoRGB
kein Gamma mit L*-Charakterisierung aufweist und ich mir nicht sicher bin ob das
Konvertieren dann dem Bild eher schadet. Das selbe Problem gibt es auch unter Adobe
Lightroom.
Stellt die Konvertierung von ProPhotoRGB in eciRGB_v2 ein Problem dar oder nicht?
Und wenn ja, wie sollte ich dann vorgehen?
Vielen Dank.
Gruß,
Simon
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9:50 p.m.
Die Tatsache, dass in ACR nur vier Ausgabeprofile anwählbar sind, ist eine von vielen
völlig unverständlichen und schlichtweg dummen und unnötigen Restriktionen von Photoshop.
ProPhotoRGB ist hier allerdings tatsächlich die beste Wahl, denn die Primärfarbvalenzen
dieses Profils sind auch diejenigen, mit denen ACR intern arbeitet, sodass bei der Ausgabe
in diesem Farbraum keine vollständige Konvertierung durch ACR stattfinden muss, sondern
nur die Anwendung der dort definierten Parameter. Es gibt in meinen Augen jedoch keine
unbedingte Notwendigkeit, die Datan danach in eciRGB zu konvertieren, warum machen Sie
nicht einfach aus der Not eine Tugend und ProPhotoRGB zu Ihrem Arbeitsfarbraum für
entwickelte Raw-Bilddaten (allerdings aufgrund der Größe dieses Farbraums unbedingt mit 16
Bit/Kanal Farbtiefe)?
Viele Grüße
Marius König
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Fri, 20 Apr 2007 18:31:59 +0200
Von: Nomis101(a)web.de
An: eci(a)lists.callassoftware.com
Betreff: [ECI] Frage wegen eciRGB_v2 unter Photoshop und ACR
Hallo,
ich bin neu in der Mailingliste von ECI und hätte gleich mal eine Frage
die mich schon lange beschäftigt. Und zwar Öffne ich meine RAW-Bilder
meiner DSLR mit ACR (Adobe Camera RAW 4.0) und Bearbeite sie dann mit Photoshop
weiter. In Photoshop habe ich als RGB-Arbeitsprofil schon eciRGB_v2
ausgewählt (früher LStarRGB). Jedoch ist man beim Öffnen von Bildern im ACR
auf einige Profile begrenzt, eciRGB_v2 ist nicht dabei. Ich würde aber ganz
gerne von Anfang an mein Bild in meinem Arbeitsprofil haben und lassen. Im
Moment öffne ich die Bilder im ACR mit ProPhotoRGB und konvertiere sie
dann in Photoshop in eciRGB_v2. Allerdings frage ich mich ob das so wirklich
gut ist, besonders da ProPhotoRGB kein Gamma mit L*-Charakterisierung
aufweist und ich mir nicht sicher bin ob das Konvertieren dann dem Bild eher
schadet. Das selbe Problem gibt es auch unter Adobe Lightroom.
Stellt die Konvertierung von ProPhotoRGB in eciRGB_v2 ein Problem dar oder
nicht?
Und wenn ja, wie sollte ich dann vorgehen?
Vielen Dank.
Gruß,
Simon
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http://lists.callassoftware.com/mailman/listinfo/eci
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Marius König
Diplom-Designer (FH)
Grafik-, Foto- und Text-Design
Autor und Herausgeber von "Photoshop Aktuell"
Sportallee 9
D-86368 Gersthofen
Tel. ++49-821-4 48 18 20
Fax ++49-821-4 48 18 19
www.photoshop-aktuell.de
MariusKoenig(a)gmx.de
10:53 p.m.
Hallo!
Mich erinnert diese Diskussion an die nahezu gleiche Situation, die ich an
meinem Nikon-Scanner Coolpix 4000 vorfand. Die Nikon-Scan-Software will
nämlich auch dort nur in ganz bestimmte, herstellerseitig vorgegebene
Farbräume ausgeben.
Ich kenne die Situation bei ACR nicht und ob auch dort, wie bei meiner
Nikon-Software, die möglichen wenigen Ausgabefarbräume durch
hersteller-spezifische und daher nicht normkonform ICC-Profile definiert
sind, die in Dateiform irgendwo im Betriebssystem abgelegt sind.
Falls man an diese Profile heran kommt, kann man die evtl. öffnen und so
editieren, dass ACR zwar "glaubt", es sei noch das Original Adobe-RGB
drin. In Wirklichkeit tauscht man aber die Farbdefinitionen in der Datei
aus, sodass der herstellerpsezifische Teil erhalten bleibt.
Bei meinem Nikon-Adobe-RGB hat das jedenfalls prima funktioniert. Die
Scansoftware "sieht" nach wie vor das Adobe-RGB und in Wirklichkeit wird
in L-Star ausgegeben. Übrigens sind alle meine Negativ-Scans mit
L-Star-RGB gerade im bereich Tiefen und Rauschen in den Tiefen um ein
Mehrfaches besser, als bei den mit Adobe-RGB ausgegebenen Bilddaten.
Ich meine, dass Adobe wegen dieser unsinnigen und unnötigen Festlegung des
Ausgabefarbraums von ACR sehr unklug handelt und seine Geschäftspolitik
dringend überdenken sollte!
--
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
das wünscht Ihnen
Clemens M. Hürten
IdeeCreativ - Strategie & Werbung
Scharrstr. 19 - 70563 Stuttgart
Tel. 0711-9018765 - Web: www.ideecreativ.de
9:22 a.m.
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Fri, 20 Apr 2007 22:53:40 +0200
Von: "Clemens M. Hürten" <clemens.huerten(a)gmx.com>
An: eci(a)lists.callassoftware.com
Betreff: Re: [ECI] Frage wegen eciRGB_v2 unter Photoshop und ACR
Hallo!
Mich erinnert diese Diskussion an die nahezu gleiche Situation, die ich an
meinem Nikon-Scanner Coolpix 4000 vorfand. Die Nikon-Scan-Software will
nämlich auch dort nur in ganz bestimmte, herstellerseitig vorgegebene
Farbräume ausgeben.
Ich kenne die Situation bei ACR nicht und ob auch dort, wie bei meiner
Nikon-Software, die möglichen wenigen Ausgabefarbräume durch
hersteller-spezifische und daher nicht normkonform ICC-Profile definiert
sind, die in Dateiform irgendwo im Betriebssystem abgelegt sind.
Falls man an diese Profile heran kommt, kann man die evtl. öffnen und so
editieren, dass ACR zwar "glaubt", es sei noch das Original Adobe-RGB
drin. In Wirklichkeit tauscht man aber die Farbdefinitionen in der Datei
aus, sodass der herstellerpsezifische Teil erhalten bleibt.
Bei meinem Nikon-Adobe-RGB hat das jedenfalls prima funktioniert. Die
Scansoftware "sieht" nach wie vor das Adobe-RGB und in Wirklichkeit wird
in L-Star ausgegeben. Übrigens sind alle meine Negativ-Scans mit
L-Star-RGB gerade im bereich Tiefen und Rauschen in den Tiefen um ein
Mehrfaches besser, als bei den mit Adobe-RGB ausgegebenen Bilddaten.
Die vier Profile sind in ACR fest "verdrahtet" und es sind die Originalprofile.
Mit "Rumtricksen" ist hier also nichts zu machen.
Ich meine, dass Adobe wegen dieser unsinnigen und unnötigen Festlegung
des
Ausgabefarbraums von ACR sehr unklug handelt und seine Geschäftspolitik
dringend überdenken sollte!
Allein wegen dieser Frage (und vieler anderer) habe ich mich im Adobe-Forum mit den
Photoshop-Entwicklern bis hinauf zu Chris Cox und Thomas Knoll (Gott selbst!!!) bis aufs
Blut gestritten - ohne jedes Ergebnis. Die sind inzwischen alle dermaßen abgehoben, dass
die Meinung eines nicht-amerikanischen, unbedeutenden Users (auch wenn er als Fachautor
opinion-leader wäre) ihnen VOLLKOMMEN WURSCHT ist. Adobe ist inzwischen ein noch viel
schlimmerer Monopolist als Microsoft und solange es buchstäblich kein Pendant zu Photoshop
gibt, wird das auch so bleiben (also für immer und ewig).
--
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
das wünscht Ihnen
Clemens M. Hürten
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MariusKoenig(a)gmx.de
11:20 a.m.
Hallo Herr König!
Das geht uns vermutlich bei allen großen Herstellern so! Das sind die
Typen, die einen "Vertrieb" haben, um die Kunden zu "vertreiben". Und
denen die Gewinnmaximierung vor dem Nutzen des Kunden geht.
In meiner täglichen Arbeit als Werbeagentur erlebe ich fast die gleiche
destruktive Haltung auch zunehmend auch bei kleinen und mittleren
Unternehmen. Die Einstellungen und Werte, mit der die Unternehmen geführt
werden, sind zuweilen derart unakzeptabel, dass es mir schwer fällt, dafür
"gute" Werbung zu machen.
Nikon hat seinerzeit mit der gleichen, von Ihnen beschrieben Hochnäsigkeit
geantwortet. Und vermutlich hätte ich sogar artig "Danke" sagen müssen,
dafür, dass man überhaupt geantwortet hat. Das gleiche Problem (Diktat der
Hersteller absichtlich am Kundenwunsch vorbei) haben wir bei der Politik
der unterschiedlichen Kamera-RAW-Formate und der Verschlüsselung wichtiger
Kamera-Bilddaten, damit man die zur Kamera passende RAW-Software kaufen
muss, um alle Bilddaten im Sinne maximaler Qualität nutzen zu können.
Und betr. Adobe und DNG-RAW-Format: Das ist ebenfalls ein scheinheiliges
Angebot, denn offensichtlich erhält z.B. PhaseOne (RAW-Converter
CaptureOne) keine Adobe-Lizenz, die DNG-Verarbeitung in diese Software zu
integrieren. Bei dieser Situation würde ich jedes Nikon-RAW-Bild, das ich
ins DNG-Format konvertiere, nur noch mit Adobes ACR weiter verarbeiten
können und hätte dann auch das hier diskutierte Farbraum-Problem.
Es gibt gewiss noch zig weitere solcher Beispiele. Zum Teil hilft es, die
entsprechende Hard- oder Software zu vermeiden. ACR ist mir bis heute
nicht auf den PC gekommen. Ich arbeite mit CaptureOne. Und RAW-Daten
bleiben im Kamera-Format archiviert, solange DNG nicht mit einer ehrlichen
Politik angeboten wird.
Schade, dass bei so spezieller und aufwändiger Software wie im DTP-Bereich
nicht mehr Me-Too-Anbieter existieren. Dann würden die Hersteller die
Entscheidungskraft der Kunden zu spüren bekommen.
--
Einen angenehmes und erholsames Wochenende
das wünscht Ihnen
Clemens M. Hürten
IdeeCreativ - Strategie & Werbung
Scharrstr. 19 - 70563 Stuttgart
Tel. 0711-9018765 - Web: www.ideecreativ.de
Am Sat, 21 Apr 2007 09:22:46 +0200 schrieb Marius König
<MariusKoenig(a)gmx.de>de>:
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Fri, 20 Apr 2007 22:53:40 +0200
Von: "Clemens M. Hürten" <clemens.huerten(a)gmx.com>
An: eci(a)lists.callassoftware.com
Betreff: Re: [ECI] Frage wegen eciRGB_v2 unter Photoshop und ACR
> Hallo!
>
.............
Die vier Profile sind in ACR fest "verdrahtet" und es sind die
Originalprofile. Mit "Rumtricksen" ist hier also nichts zu machen.
Ich meine, dass Adobe wegen dieser unsinnigen und unnötigen Festlegung
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Allein wegen dieser Frage (und vieler anderer) habe ich mich im
Adobe-Forum mit den Photoshop-Entwicklern bis hinauf zu Chris Cox und
Thomas Knoll (Gott selbst!!!) bis aufs Blut gestritten - ohne jedes
Ergebnis. Die sind inzwischen alle dermaßen abgehoben, dass die Meinung
eines nicht-amerikanischen, unbedeutenden Users (auch wenn er als
Fachautor opinion-leader wäre) ihnen VOLLKOMMEN WURSCHT ist. Adobe ist
inzwischen ein noch viel schlimmerer Monopolist als Microsoft und
solange es buchstäblich kein Pendant zu Photoshop gibt, wird das auch so
bleiben (also für immer und ewig).
>
> --
> Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
> das wünscht Ihnen
>
> Clemens M. Hürten
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