Hallo herr Flachsbart,
ich bin ebenso wie Herr Euler ein Verfechter für einen weißen Hintergrund
und gehe sogar noch einen Schritt weiter, indem ich sogar für das
Hinterlegen von 2-3 Originalpapieren bin.
Kurz zu meiner Person: Ich bin Leiter der Abteilung Colormanagement bei BEST
und wir entwickeln die Proofsoftware BESTColor.
Gerade in unserem speziellen Fall haben wir es mit "Laborbedingungen" zu
tuen, d.h. ein Proof wird normalerweise nur einseitig erstellt. Wir haben
jedoch das Problem, daß gerade die Inkjetmedien die wir benutzen teilweise
sehr durchscheinend sind und wir bei einer Messung auf Schwarz arge Probleme
mit dem Papierweiß bekommen, welches wir simulieren wollen. Unser
BESTSemiMatt Papier hat z.B. einen L-Wert von ca. 94 auf Weiß gemessen und
von ca. 90, wenn ich auf Schwarz messe. Offsetpapiere haben jedoch oft
L-Werte die oberhalb von 95 liegen.
Ein weiterer Punkt ist, daß selbst, wenn man ein weißes Blatt hinterlegt
eine Verfälschung der Papierfarbe eintritt (vorallem, wenn optische
Aufheller mit im Spiel sind).
Für die Erstellung von Druckprofilen für den Proofbereich ist also das
Hinterlegen von Originalpapieren von Vorteil (ist leider nicht immer
möglich), das Benutzen von einem weißem Hintergrund jedoch zwingend
notwendig.
Ich bin sogar überzeugt, daß das Benutzen von Originalpapier als Hintergrund
für die Einmessung von Druckmaschinenprofilen von Vorteil ist, wenn diese
zur Farbseparation benutzt werden sollen, denn hier wollen Sie ja das
bestmögliche Ergebniss erzielen.
Ich hoffe, daß diese kurze Stellungnahme ihnen weiterhilft
BESTe Grüße
Ulf Großmann
(Abteilungsleiter CMM, BEST GmbH)
-----Originalnachricht-----
Von: Bernd Flachsbart
An: eci(a)lists.transmedia.de
Gesendet: 08.02.01 16:51
Betreff: [Eci] Unterlage beim Ausmessen von Testcharts
Hallo Zusammen,
es gibt ja widersprüchliche Meinungen bezüglich der "richtigen"
Unterlage beim spektralphotometrischen Ausmessen von gedruckten
Testcharts: Die eine Fraktion hält das Unterlegen mit Auflagenpapier für
richtig, d.h. in der Regel Messung auf weißer Unterlage, die andere
Fraktion schreibt Messung auf schwarzer Unterlage vor.
Die von BVD/Fogra zur Verfügung gestellten Meßdaten eines ISO 12647-2
konformen Andrucks wurden, ebenfalls ISO konform, auf schwarzer
Unterlage (ISO 5-4) gemessen.
Die Messung auf schwarzer Unterlage wird so argumentiert, daß der
dadurch visuell und meßtechnisch entstehende Kontrastverlust den
Verhältnissen des späteren Auflagendrucks (bedruckte Rückseite!) eher
gerecht wird.
Was sagen die Praktiker dazu? Hat jemand schon Erfahrungswerte mit auf
schwarzer Unterlage erstellten Profilen ??
Bin gespannt auf die Meinungen :-)
Grüße
Bernd Flachsbart
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