Guten Abend Herr Homann!
Am Wednesday, August 14, 2002 10:07 PM schrieb Jan-Peter Homann
<homann(a)colormanagement.de>de>:
"Clemens M. Hürten" wrote:
>
--------------snipp
Guten Tag Herr Hürten
Die Druckerei Stach hat einen Workflow, bei dem sie die gerippten
Daten niedrig aufgelöst in ein PDF aus Pixel-Daten umrechnet. Die
Kunden können so den Stand und Überdrucken der gerippten Daten mit
dem Reader oder der Acrobat-Vollversion am Monitor (Sreen)
überprüfen. Das erspart das Verschicken der Blaupause.
Mit der Softproof-Funktion von Acrobat, einem ordentlichen
Monitorprofil und den Druckprofilen läßt sich dann auch eine recht
hohe Farbverbindlichkeit erreichen. Beim allerersten mal sollte aber
eine Kontrolle des Softproofs durchgeführt werden, indem man eine
Musterdatei von Stach aufruft und mit einem Musterdruck von Stach
vergleicht.
Genau! Diese Vorgehensweise hat mich positiv beeindruckt. Der Druck von
Stach neben meinem Moni (TFT-Moni aus früherem Thread, profiliert mit
EyeOne und BasICColor (hach schon wieder Herr Koch!) brachte sehr gute
Übereinstimmung. Ein geringer Touch ins Bläuliche auf dem Druck
gegenüber dem Moni war aber auch dort wieder feststellbar.
Herr Stach meinte, diese kleine restliche Abweichung hinge mit dem
FOGRA-Standard zusammen.
Aber die Ursache könnte natürlich schon wieder mal mit dem Weißpunkt
zusammen hängen.
Um einen visuell möglichst guten Softproof zu erreichen, habe ich den
Weißpunkt des Profils editiert. Ohne diese Editierung hätte es auch
mit uneditierten Stach-Profilen den Blaustich am Monitor gegeben. Bei
dem Profil für ungestrichenes Papier war die Korrektur ziemlich
heftig, da dieses recht viele optische Aufheller hat.
Damit meinen Sie sicher das Profil für Planospeed-Papier Plano_02.icc
Ich hatte einen Druckauftrag auf Munken lynx gegeben (nicht Munken
print, was Herr Stach standardmäßig da hat. Leider war dann der
Softproof am Moni OK und der reale Druck lag im Tonwert sehr viel zu
hoch.
Nächstens muss man sich wohl doch zumindest bei den ersten Aufträgen und
besonders, wenn auf nicht lagermäßigem Papier gedruckt wird, einen Proof
schicken lassen.
Generell hat aber die Auftragsabwicklung sehr gut funktioniert.
---
Einige ICC-Puristen möchten zwar gerne das Editieren von ICC-Profilen
verbieten, doch die sollen Still in der Ecke sitzen bleiben, solange
sie das Problem der optischen Aufheller nicht gelöst haben. Was zählt
ist ein gutes visuelles Ergebnis. Meßtechnik und ICC-Profile sind
immer nur ein Hilfsmittel und kein Selbstzweck...
---
Eine größere Anzahl von Kunden, mit denen Stach seit längerem zusammen
arbeitet, sind dazu übergegangen sogar Freigaben ohne gedruckten
Proof auf dieser Basis durchzuführen. Recht wichtig scheint es bei so
einem Workflow zu sein, daß man zusätzlich zu den Profilen auch noch
einen Musterdruck zur Kontrolle anbietet, da der Kunde nur so
kontrollieren kann, ob die ICC-Profile bei ihm wirklich alle
miteinander richtig zusammenarbeiten, und er alles richtig
konfiguriert hat.
Ohne den Musterdruck samt zugehöriger Datei würde das Softproofen zur
Freigabe nicht funktionieren. Und sogar ein weniger bedarfter Kunde kann
damit kontrollieren, ob Moni und Acrobat richtig eingestellt sind.
Gute Sache das!
wer mehr wissen will:
http://www.schneller-drucken.de
:-) Jan-Peter Homann
Tja, wie ich schon postete: Der Link
www.stach.de funktioniert
jedenfalls gewiss.
Muss ich jetzt betonen, dass ich von Herrn Koch und von Herrn Stach
keine Werbekostenzuschüsse erhalte? :-))
Ich bin aber sehr dafür, dass sich gute Angebote herumsprechen. Und in
diesem Sinne finde ich es legitim, die Anbieter durch Erwähnung
gleichsam "zu belohnen".
Eine Frage noch, Herr Homan:
Plädieren Sie denn jetzt dafür, dass auch in Europa bzw. weltweit mit
UV-Filter gemessen werden soll? Eine Lösung kann das doch auch nicht
sein, weil das Messgerät ja dann nicht das misst, was das Auge sieht.
Oder wir müssten D50 so definieren, dass dort auch ein UV-Filter wirksam
wird, genau in der Art, wie im Messgerät.
Aber was wird mein Kunde dann sagen, wenn er seine Druckerzeugnisse mit
ans Tageslicht nimmt?
Noch etwas, das man überlegen müsste:
Hier war schon mal die Frage aufgetaucht, nach wie viel
(Trocknungs-)Zeit man einen InkJet-Druck überhaupt vermessen sollte.
Da kann ich noch etwas beisteuern: Ich habe doch immer noch die
Schrott-Drucke meines Vierseiters aus jener Druckerei aus Bad Karlshafen
hier herumliegen. Als die Drucke hier eintrafen, war die Titelseite, die
eigentlich an bestimmten Stellen eine Farbe wie Griesbrei /
Vanillepudding haben sollte, grüngelblich verfälscht. Nach dieser
Lagerzeit hat sich die Farbe "normalisiert". Sie wirkt jedenfalls bei
Weitem nicht mehr so grünlich wie bei Anlieferung.
Ein Muster dieses Drucks lag in einer Klarsichthülle. Dieses Muster ist
auch jetzt noch grünlich. Im direkten Vergleich ist das besonders
deutlich zu sehen.
Daraus ergibt sich die Frage, wie lange Offsetdrucke lagern müssen, ehe
man ans Vermessen gehen kann. Vielleicht ist ja doch Drucklack im Spiel
gewesen. Beauftragt war der Lack aber nicht. Wie wirkt sich Drucklack
auf die Messwerte aus. Muss man dann noch viel länger warten?
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
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