Guten Tag liebe Mitglieder,
hier sind meine derzeitigen Erfahrungen und Anregungen zum Thema:
Ich fände es wichtig den Mittelwert für das Papierweiß der Char.-Daten mehr gewichtet zu
berechnen.
Eben nach Häufigkeit bei der Verwendung.
Ein banaler MW aller Papiere bringt mir nicht viel – insbesondere bei PS5 – Wood-free
Uncoated.
Trotz aller Standardisierung bei Messlicht (M1) und Normlicht (D50 mit UV) halte ich es
für äusserst sinnvoll zusätzlich eine Angabe über die Entstehung des b*-Wertes zu machen.
Dank moderner Messtechnik ist dies ein Kinderspiel und kann mit ∆B sehr schön dokumentiert
werden.
Dann weiß der Anwender wie viel vom negativen b*-Wert aus einer Blaufärbung des Papiers
resultiert und wie viel von OBAs (z.B. Heaven42).
Für mich stellt das heute einen äusserst wichtigen Wert dar, welcher bei meinen
Produktionen nicht mehr wegzudenken ist.
Ein b*-4 bei PS1 – Premium Coated wäre für meine Produktionen derzeit nicht relevant.
Beispielsweise hat BVS glänzend bei M1 bereits b*-7 bei ∆B 15 und stellt aus meiner Sicht
für PS1 einen repräsentativen Standard dar.
Bei PS5 – Wood-free Uncoated wird ein Satz Char.-Daten nicht ausreichen.
Hier weichen die Papierfärbungen visuell und messtechnisch zu weit von einander ab.
Am Beispiel Munken geht es bei M1 von der Färbung "Polar" mit L*94 a*2 b*-10 und
∆B23 bis zu der Färbung "Pure" mit L*94 a*0 b*4 und ∆B0.
Diese "Grätsche" zwischen "Blau inkl. OBAs" und "Gelb ohne
OBAs" kann nur durch angepasste Charakterisierungsdaten und angepasste
Proof-Substrate ordentlich gelöst werden.
Dies praktiziere ich bereits seit geraumer Zeit mit großem Erfolg.
Einen Tod muss ich hier wohl sterben:
Entweder passen die Charakterisierungsdaten "Spot on" auf die neue ISO
12647-2:2013, dafür stimmen die Proofs visuell oft nicht optimal,
oder die Charakterisierungsdaten sind abweichend zur ISO, dafür stimmen aber Auflagedruck
und Proof in den meisten Fällen visuell sehr gut überein.
Draussen in der Anwendung ist es egal was in den Char.-Daten steht, wenn das Resultat
visuell zufriedenstellend ist.
Andersherum wird es eher schwierig in der Argumentation wenn es nicht passt:
"Sieht zwar nicht gut aus, ist aber messtechnisch perfekt!" Das kennen wir ja
schon …
Die meisten Proofs werden eben nicht unter Normlicht begutachtet und freigegeben.
Je besser das Auflagen-Papier mit dem Proofpapier in L*a*b* UND ∆B übereinstimmt, desto
geringer sind die Probleme bei der Abstimmung.
Bei der Abnahme am Leitstand stehen dann zwei sehr ähnliche Papierweiß-Färbungen inklusive
ähnlicher Anteile mit OBA am Start.
Der visuelle Unterschied ist markant geringer als bisher und erleichtert die Arbeit des
Drucktechnikers und bringt mehr Sicherheit.
Viele Grüße,
Mario Drechsler
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Mario Drechsler
Tel: +49 89 41150441
Fax: +49 89 41150443
mail: m.drechsler(a)highendmedia.de
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