Hallo Reinhard
Anbei einige Fragen und Anmerkungen zum Text auf der unten angegeben ADF-Seite:
Du schreibst daß das die Erstellung des Master RGB über eine Wandlung
RGB-CMYK-RGB läuft.
Dies sehe ich als cleveren Schachzug an, da es sich bei eurem
DVSplus_1.06.1_sep.icc um ein synthetisches CMYK-Profil mit einem Weißpunkt von
L 100/0/0 mit symmetrischer hin und Rückrechnung handelt.
Innerhalb des ECI-RGB Farbraums gibt es dann nur Farben, die im Gamut eines
idealisierten CMYK-Farbraums liegen.
Da die Rückwandlung von CMYK nach RGB relativ farbmetrisch funktioniert, findet
in diesem Schritt keine Gamut-Komprimierung mehr statt. Man könnte also
DVSplus_1.06.1_sep.icc auch als direkten Austauschfarbraum nutzen. Um sich
unnötige Konvertierung zu sparen, könnte man gleich vom Scanner nach
DVSplus_1.06.1_sep.icc wandeln und von da aus auf die verschiedenen
Ausgabefarbräume gehen.
Bei Workflows für das grafische Gewerbe mit Ausgabe auf Tiefdruck, Offsetdruck
and anderen Druckverfahren hat DVSplus_1.06.1_sep.icc den Vorteil, daß
dreidimensionale Form eines CMYK-Arbeitsfarbraum besser zu den
CMYK-Ausgabefarbräumen paßt als ein RGB-Arbeitsfarbraum wie ECI-RGB oder
Adobe-RGB.
(Soviel zur Thematik der Arbeitsfarbräume...)
Was ich als neu empfinde ist die Angabe, daß für den Masterproof die so im
Gamut komprimiert RGB-Datei mit dem Proof-Profil separiert und geprooft wird.
Hiermit seit ihr erstmals im DVS-Workflow auch ECI-konform, da ihr mit dem
gleichen Profil separiert und prooft.
Leider habt ihr keine Angabe gemacht, mit welchem Rendering Intent die
Separation stattfinden soll. Wenn ihr die Problematik des perceptual Intents
umgehen wollt, kommt nur Relativ farbmetrisch infrage. Dies sollte dann auch in
der Anleitung explizit so beschrieben werden.
Wenn ihr stattdessem mit perceptual wandeln würdet, wird es trotzdem noch
einige Farbbereiche geben, die je nach Profilierungssoftware anders umgesetzt
werden. Die Effekte sind allerdings nicht so stark, da der Gamut durch
DVSplus_1.06.1_sep.icc ja schon eingeschränkt ist, aber immer noch größer als
der Tiefdruck ist.
Bei der Wandlung mit relativ farbmetrisch müßt ihr beachten, daß ihr Probleme
in der Tiefenzeichnung bekommt, wenn das Zielschwarz der Ausgabe (z.B Zeitung
oder ungestrichen) deutlich heller als der Schwarzpunkt von
DVSplus_1.06.1_sep.icc ist. In Photoshop kann man dafür die Tiefenkompensierung
aktivieren. Dies geht allerdings nicht, wenn ihr ein anderes Tool als Photoshop
zur ICC-Farbtransformation nutzt.
Desweiteren bekommt ihr bei der Umwandlung mit relativ farbmetrisch
Schwierigkeiten, wenn der Ausgabefarbraum ein Papierweiß hat, daß sich deutlich
von dem idealisierten Weiß von DVSplus_1.06.1_sep.icc unterscheidet.
Das gleiche gilt übrigens auch für den Masterproof mit DVSpus_1.06_proof.icc
Wenn das verwendete Proofmedium einen deutlich anderen Weißpunkt als
DVSpus_1.06_proof.icc hat, bekommt ihr ebenfalls ein Problem in der
Graubalance. Viele Tintenstrahlpapiere mit ihren starken optischen Aufhellern
kommen für einen Masterproof nicht infrage. Es sei dann man arbeitet mit von
Hand editierten Profilen für das Proofmedium.
Mit der fehlenden Diskussion, wie das Papierweiß eines Masterproofs einer
medienneutralen Datei auszusehen hat, befindet ihr euch aber in guter
Gesellschaft. Auch in den aktuellen ECI-Richtlinien gibt es dazu keine
verbindlichen Angaben, obwohl dies für einen funktionierenden medienneutralen
Workflow essentiell wichtig ist.
:-) Jan-Peter
Reinhard Fittkau wrote:
Jan-Peter hallo,
das ist eines unserer Probleme in der Fotografie und war mit ein Anlass
unsere Initiative " Druckvorstufenstandard" - böses Wort -
Das Problem ist bei uns gelöst. Klaus Hermann Otto kann sicher in einer
Woche mehr dazu sagen. Denn mit DVSplus ist RGB = CMYK.
Schau mal auf die ADF Seite.
http://www.adf.de/cgi-bin/tic/tic.pl?cf=adf.cgi&ss=ok&no=411
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