Hallo Herr Hürten,
hier meine Antworten.
1.) Sie schreiben etwas von einem
"Objektorientierten
Farbmanagement". Die
grundlegende Idee, das Prinzip davon, finde ich absolut
richtig. Genau so
müsste Farbmanagement eigentlich funktionieren. Aber welche
Programme,
welche Color-Engines beherrschen das denn? Gibt es
bereits
Normen dafür?
Ich befürchte, Nein.
Das Objektorientierte Farbmanagement ist nicht eine Sache der
Color
Engine, es ist vielmehr eine Sache des Interpreters. Der Interpreter
muß in der Lage sein die verschiedenen Objekte richtig aufzulösen und
die entsprechenden Profile und Renderintents an die Software und Color
Engine weiterzugeben. Die Color Engine selbst tut nur das, was man ihr
sagt und wenn ich ihr sage benutze dieses RGB Profile für dieses
Objekt und dieses CMYK für jenes Objekt, dann tut sie dies auch (etwas
komplizierter ist das schon). Ich sehe das große Problem darin, daß
jeder Interpreter zur Zeit etwas anderes aus den Daten liest (siehe
Proof Shootout) und ich daher nie genau sagen kann, ob das Proof
wirklich das wiedergibt, was mein BelichterRip nacher produziert.
Daher meine Anmerkung, daß bei dieser Ausbaustufe von Farbmanagement
nur noch 1-Bit Daten wirklich aussagekräftig sind.
Was die Norm dazu betrifft würde ich gerne die Frage an die PDF
Experten weitergeben.
2.) Ich habe gerade auf das Posting von Herrn Homann
geantwortet und den
Vorschlag gemacht, CMYK-Farben zu vermeiden und möglichst nur noch
Schmuckfarben ins Layout zu bringen während die Bitmap-Daten
im ECI-RGB
bleiben.
Dies wäre der absolut Medienneutrale Workflow, da jede CMYK
Information immer einen bestimmten Druckprozeß wiedergibt. Das Problem
hierbei ist jedoch, daß bei falscher Behandlung der Daten ich
unerwünschte Sonderfarbauszüge bekomme. Hier stellt sich die Frage, wo
wird die Umwandlung von Medienneutral in Medienabhängig durchgeführt,
wer ist im Endeffekt verantwortlich?
Und soll die Farbe eines grafischen Elementes
identisch sein mit
einer
bestimmten Farbe, die in einem Bitmap liegt, dann kann
ich
die Farb-Füllung
des grafischen Elementes doch auch als Bitmap im ECI-RGB
Farbraum anlegen,
wodurch dann die gleichen RIs Anwendung fänden und damit der
Farbton gleich
bliebe.
Hier mal ein Gedanke von meiner Seite, wie sähe es denn aus, wenn ich
die entsprächenden Sonderfarbtabellen als "ECI_RGB" Werte hätte, dann
könnte jeder durchgängig in ECI-RGB arbeiten und nur für den Fall, daß
die Sonderfarbe wirklich als solche gedruckt werden soll hätte ich
einen separaten Auszug.
Für die Präsentation im Web besteht ja eh das Problem,
dass die in
der
Werbung gedruckten Werbemittel oder
CorporateDesign-Grafikelemente im Web
genau so aussehen sollten. Da müsste man von den nach CMYK
gewandelten Daten
zurück nach sRGB transformieren, um einen ähnlichen Eindruck
zu erzeugen,
denke ich.
Auch dieses Problem hätte sich dann erledigt, wenn die
"Sonderfarben"
als ECI-RGB Werte angelegt wären.
Mich interessiert Ihre Meinung sehr. Wenn meine Idee
funktioniert, wäre das
immerhin auch ECI-konform, oder?
Und das von mir ursprünglich angesprochene Problem mit dem
von InDesign
geforderten CMYK-Arbeitsfarbraum hätte sich dann auch geklärt, oder?
Ich bin kein
InDesign Spezialist, ich weiß aber man einen treffen
kann. Am Freitag den 28.06. findet die Apple Solution Tour in
Stuttgart (Kongresszentrum Liederhalle) statt und dort findet man auch
Adobe. Um ca 10:00 Uhr findet ein Vortrag über Indesign 2.x statt,
welcher wirklich sehenswert ist. mehr Infos unter
www.apple.com/de/solutionstour .
Beste Grüße
Ulf Großmann