Sehr geehrter Herr Angerbauer,
In Ihrem Mail ist alles etwas durcheinander. Mal sehen, ob es mir
gelingt das aufzuräumen.
In der ISO 12647:2003 sind die Sekundärfarben falsch beschrieben
worden. Auf das wieso oder warum möchte ich hier nicht eingehen.
Diese Werte können mit normalen Druckbedingungen nicht erreicht werden.
Als praktischen Ersatz wurde Fogra 27L und darauf aufbauend die neuen
ISOcoated-Profile erstellt. Das ist der heutige Standard-Offsetdruck!
In der ISO 12647-2, die wahrscheinlich nächsten Frühling herauskommt,
werden die Fogra27L-Werte zum ISO-Standard erklärt. Es gibt nur ganz
minimale zusätzliche Anpassungen. Dann ist die Welt wieder in Ordnung!
Schon in der ISO 12647-2:2003 sind Werte für Blackbacking und für
Whitebacking publiziert. Blackbacking wir immer angewendet, wenn es
um den Produktionsdruck geht. Whitebacking wird angewendet, wenn es
um Proofing geht. Also wenn Sie Drucke in der Produktion
kontrollieren, müssen Sie Blackbacking-Werte verwenden.
Die Charakterisierungsdaten und ISO-Profile sind nur für Whitebacking
erstellt. In der ISO-Norm gibt es aber Sollwerte für Whitebacking und
Blackbacking. Ebenso sind die Medienkeilkontrolldaten für beide
Backingarten vorhanden.
Ist das verständlich?
Mit freundlichen Grüssen:
Erwin Widmer
Am 27.07.2006 um 10:27 schrieb Maximilian Angerbauer:
Guten Morgen,
Danke für die Antworten.
Herr Widmers Antwort ist in meiner Postbox leider nicht angekommen.
Herr Widmer, könnten Sie mir Ihre Antwort nochmals- evtl.privat-
zusenden?
Ich habe es so verstanden, dass die FOGRA 27 Daten, die ja
Grundlage für das von der ECI empfohlene ISO Coated Profil sind,
auf Grundlage ISO/DIS 12647-2: 2004 entstanden sind.
Das heisst, die Farborte der Primärfarben sind über Blackbacking
gemessen worden um den Vorgaben der ISO möglichst nahe zu kommen.
Die Messungen der Charaterisierungsdaten erfolgt dann aber mittels
derselben Drucke über whitebacking.
Ist das soweit richtig?
Zusatzfrage:
Ich habe verschiedene gestrichene Papiere nach ISO angedruckt und
konnte die Primärfarborte über black backing auch recht gut
erreichen (maximales dE ~3 (cyan), kleinestes unter 1 (Schwarz))
Die Sekundärfarben R,G,B sowie der Zusammendruck (B) C,M,Y lagen
laut ISO allerdings weit ausserhalb für 10 verschiedene Papiere und
2 Farben. (dE 7 bis 10).
Mir liegt eine Untersuchung des bvdm vor, die ähnliches Verhalten
in den Mischfarben zeigt.
Warum sind die Farborte der Mischfarben in der ISO also so
hinterlegt, wenn sie sich scheinbar nicht treffen lassen?
Danke und Gruss
Max Angerbauer
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Wed, 26 Jul 2006 09:14:14 +0200
Von: ChromoAssist Support <chromoassist(a)icc-color.de>
An: eci(a)lists.callassoftware.com
Betreff: Re: [ECI] ISO/DIS 12647-2: 2004 Neuvorschlag
am 25.07.2006 18:12 Uhr schrieb Widmer Erwin
unter widmer(a)ugra.ch:
Wenn Sie also die Werte aus ISOcoated für Ihre Druckkontrolle
verwenden,
werden Sie die Drucke erhalten, die wir heute als Standarddrucke
bezeichnen.
Hallo Herr Widmer,
ich stimme Ihnen voll zu, denn nur so kann man von einer
durchgängigen
Standardisierung mit den aktuell zur Verfügung stehenden Werkzeugen
sprechen.
Dennoch bin ich verwundert, dass Ihr Standpunkt keine Verbreitung
gefunden
hat. Sowohl aus den Verbänden als auch bei Softwareprodukten wird
man mit
der Auffassung konfrontiert, dass die ISO-Norm, nicht 27L... das
Mass für
die Druckkontrolle ist. Herr Angerbauer ist ja nicht der erste der
darüber
stolpert.
Mit besten Grüssen aus Finning
Detlef Fiebrandt
Color Consulting
Pfarrgasse 2
D-86923 Finning
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