Hallo Herr Seher,
--- Tim Seher wrote 26.08.2002 11:55 AM: ---
Hallo Herr Hürten.
Vielleicht habe ich mich ein wenig missverständlich ausgedrückt.
Natürlich gehe ich von einem ECI-konformen Workflow aus.
Doch wenn eingebettete ICC-Profile in ein CSA umgewandelt werden
(Stichwort: PS-Datei), handelt es sich um PS-CMS.
Ich möchte jedoch einen ICC-CMS-Workflow in dem ICC-Profile verwendet
werden.
So muss ich nun nach dem erzeugen einer PS-Datei und dem destillen
alle CSA's wieder in ICC-Profile per Hand rückwandeln. Und dass möchte
ich mir gerne ersparen.
es ist natuerlich (leider) so, dass es in PostScript keine ICC-Profile
gibt - sondern nur Color Space Arrays (CSA). CSAs sind ICC-Quell-Profile
in gruen (wenn ich das mal so keck und stark vereinfachend sagen darf),
und werden von Applikationen bzw. manchmal dem Druckertreiber beim
PostScript-Schreiben aus ICC-Profilen generiert. CSAs sind aber nicht
'boese' - auch wenn ihnen manche, allerdings funktional randstaendige,
Eigenschaften fehlen, die man gerne haette (z.B. dass sie sich
zuverlaessig an den Namen des ICC-Profils 'erinnern', aus dem sie
generiert wurden).
Distiller 5.05 wendet eine der folgenden Strategien an, wenn er auf CSAs
im zu distillierenden PostScript stoesst (und in der aktiven Joboption
"Farbe unveraendert lassen" gewaehlt ist):
- Distiller erkennt, dass es sich um ein Lab-CSA handelt - das wird dann
in PDF-Notation als Lab weitergefuehrt
- hat das CSA bestimmte Zusatzinformationen ueber das urspruengliche
ICC-Profil (Photoshop 6 und neuer schreibt das z.B. in EPS bei
aktivierter PostScript Color Management-Option mit raus) und kann es an
Hand dieser Zusatzinformationen das ICC-Profil an einem der ueblichen
Plaetze (ColorSync-Ordner, Adobe Color-Ordner etc.) finden, so ignoriert
er das CSA und bettet das gefundene ICC-Profil an dessen Stelle ins PDF
ein. (Saubloed ist hierbei ein Bug in Distiller 5.05, dass dies nur beim
ersten Mal pro gefundenem ICC-Profil klappt; tritt z.B. ECI-RGB via CSA
das zweite Mal in einer PostScript-Datei auf, wird beim zweiten Mal auch
dann ein "PostScript CSA Profile" draus, wenn Distiller das ECI-RGB beim
ersten Vorkommen gefunden hatte).
- findet Distiller das urspruengliche Profil nicht (weil es nicht auf dem
Rechner an den einschlaegigen Plaetzen existiert, oder weil das CSA nicht
die noetigen Infos enthaelt), so konvertiert er das CSA in "etwas
Geeigtnetes", je nachdem in:
... PostScript CSA Profile (eine ICC-basierte Notation des CSA-Inhaltes)
... CalRGB (wenn das CSA so 'einfach gestrickt' ist, dass man es damit
ausdruecken kann)
... Lab (wenn's "passt")
Wichtig (und anders als bei Distiller 4.x) ist, dass aus einem CMYK-CSA
nicht Lab gemacht wird, sondern ein "PostScript CSA Profile". Allerdings
entsteht fuer CMYK interessanterweise immer ein PostScript CSA Profil mit
genau 16 Stuetzpunkten, egal wieviele Stuetzpunkte im CSA enthalten
waren. Ob das OK/gut/sinnvoll ist? Keine Ahnung...
Alles in allem muss man sagen, dass die Hersteller (oder sollte ich
schreiben: _der_ wichtigste Hersteller in diesem Kontext?) gepatzt haben.
Durchgaengiges Color Management mit ICC-Profilen - sozusagen vom Scan
ueber Retusche, Grafik, Seitenmontage/Layout, Ausschiessen usw. bis zur
Belichtung - ist mit gaengigen DTP-Appplikationen alleine ein Sch...thema.
InDesign erzeugt selbstständig PDF-Files, die auch
ICC-Profile
enthalten. Doch leider arbeitet es bei der Erzeugung von PDF 1.3 Daten
fehlerhaft, wie es auch im Kochbuch (Teil 2) beschrieben ist.
PDF 1.4 funktioniert, ist dann jedoch nicht mehr X-3 konform.
Und der "Umweg" über den Destiller erfolgt halt über PostScript, in
dem die ICC-Profile zu CSA's gewandelt werden.
Der pdfInspektor2 (bzw. der kleine kostenlose Bruder PDF/X-3 Inspector)
macht ohne Murren aus der PDF 1.4-Datei eine PDF 1.3-Datei, sofern keine
transparenten Objekte eingesetzt wurden.
Zudem wollte ich medienneutral arbeiten,
willkommen im Club! ;->
bzw. mal so richig alles
austesten und habe deshalb ein Testdokument gebaut, das sowohl CMYK-,
RGB- als auch Lab-Daten enthält (Stichwort: compound-Dokument). Dies
sollte unverändert, mit eingebetteten Profilen durch den Workflow
laufen. Und PDF/X-3 ist dafür ausgelegt.
PDF/X-3 ja, PDF an sich auch, aber die Tools "vornedran" haben noch viele
Hausaufgaben zu machen. Solange (nicht nur) Kreative lieber Geld fuer
coole Features (im Gegensatz zu produktionsorientierten nuetzlichen
Features) ausgeben, werden die DTP-Hersteller-Platzhirsche dieser Welt
keine Veranlassung sehen, Color Management vernuenftig zu implementieren.
Kann man ja auch verstehen, oder? Wenn 'bunt' ausreicht um Produkte zu
verkaufen, warum sich dann Muehe geben mit 'farbig'? Wenn ich
Produktmanager bei Quark, Adobe, Macromedia, Corel etc. waere und mich am
Verhaeltnis Umsaetze zu Entwicklungsaufwand messen lassen muesste (und
mein Gehalt davon abhinge ;->), stuende (gut implementiertes) Color
Management gaaaaaaaanz weit hinten auf meiner Prioritaetenliste.
Gruss,
Olaf Druemmmer
Wollte ich jedoch eine reine CMYK-Verarbeitung der zu
erzeugenden
Datei erreichen, kann InDesign, wie von Ihnen bereits erwähnt, alles
in einen frei wählbaren (RGB-) CMYK-Farbraum transformieren.
Endergebnis wäre dann aber eine Datei, die PDF/X-1 konform wäre. Und
das war nicht das Ziel der Aktion.
mit besten Grüßen
Tim Seher
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Clemens.Huerten(a)t-online.de [mailto:Clemens.Huerten@t-online.de]
Gesendet: Montag, 26. August 2002 10:28
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: [Eci] Erfahrungen mit PDF/X-3
Hallo Herr Seher,
das finde ich eine hoch interessante Frage! Ich kenne mich mit
Postscript-Interna gar nicht aus und muss daher immer glauben, was mir
die Spezialisten da erzählen. :-))
Bisher habe ich angenommen, dass der PDF-Inspector (und vergleichbar
arbeitende Programme) CSAs zu Gunsten des eigentlich einzubettenden
Profils automatisch austauscht. Tut er demnach wohl nicht.
Aber ganz so verstehe ich Ihre Frage nicht betr. der Zuweisung von
Profilen zu JEDEM Bild etc. In einer "normalen" und gut eingerichteten
Produktionsumgebung mit funktionierendem Workflow liegen entweder alle
Bilddaten grundsätzlich ohne eingebettete Profile aber ebenso
grundsätzlich immmer in einem medienneutralen Farbraum vor wie ECI-RGB
oder aber sie liegen immer mit eingebetteten Profilen vor.
So oder so, ich verstehe in Ihrer Frage nicht, wieso man z.B. in
InDesign dort stundenlang damit beschäftigt sein sollte, jedem Bild in
einem 1.000 seitigen Produkt Profile gesondert zuweisen zu müssen?
Und CMYK-Objekte beinhalten z.B. aus InDesign herauskommend eh immer
das
Ziel-CMYK-Profil bzw. sind mit diesem Profil an die Ausgabe angepasst
worden.
Aber auch mich interessiert natürlich, ob CSAs eventuell einem
X*-konformen Workflow dazwischen funken können.
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
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