Hallo Herr Bugai, hallo Liste
Nach meiner Erfahrung besteht ein großer Unterschied darin, ob man eine
allgemeine Auswertung macht, bei der auf beliebigen Prooflösungen mit
beliebigen Spektralfotometer profiliert wird und mit beliebigen
Spektralfotometern der Medienkeil vermessen wird, oder ob man für einen
genau definierte Kombination aus Proofsystem, Proofmedium und
Spektralfotometer für Profilierung UND Qualitätskontrolle arbeitet.
Im zweiten Fall der bisher der übliche ist, lassen sich
selbstverständlich kleinere Toleranzen vereinbaren.
Wenn wir allerdings etwas in die Zukunft blicken, dann wird immer öfter
der Fall auftauchen, daß die Druckerei mit anderen Messgeäten eine
Eingangskontrolle macht als die Vorstufe. Während es über den Mittelwert
des Medienkeils wahrscheinlich nicht so große Abweichungen gibt, können
diese bei einzelnen Farben evt. schon etwas größer werden.
Mein Vorschlag wäre daher einen verbindlichen Satz Toleranzwerte für die
allgemeine Auswertung des Medienkeils mit beliebige Spektralfotometern
zu definieren und in den Liesmich-Datei eine Empfehlung abzugeben, wie
für eine definierte Kombination aus Proofsystem, Proofmedium, und
Spektralfotometer für Profilierung und Qualitätskontrolle gearbeitet wird.
Diese Toleranzen müssen dann aber individuell festgelegt werden. Die
High-End Druckvorstufe, die z.B. mit GMG, IRIS und Spectrolino /
Spectroscan für ca. 50.000,- EUR arbeitet, wird selbstverständlich mit
geringeren Toleranzen arbeiten wollen - z.B. im Mittel bis max. Delta E
1,5 oder 2, als ein forschrittliches Grafikbüro, mit einem A3-
Tintenstrahldrucker, einfachem RIP und EyeOne Pro für ca. 6000,- EUR für
die ein mittleres Delta E von ca. 3 eine realistische Grenze darstellt.
:-) Jan-Peter Homann
Sascha Bugai schrieb:
Hallo Herr Homann,
erste Proofauswertungen von uns zeigen, dass die Primärfarben wohl sehr gut
unter DeltaE 2,5 gehalten werden können. Meiner Meinung nach müssen sie das
auch. Sicherlich bedarf es einer besonderen Abstimmung innerhalb des
Proofersystems und bedeutet wohl auch für einige Anwender, sich jetzt Gedanken
über Neuanschaffungen zu machen. Das 3. Digitalproof-Forum steht vor der Tür
... ;-)
Viel kritischer sehe ich jedoch die immer noch sehr hohe Maximaltoleranz von
DeltaE 12. Die Hälfte, also DeltaE 6 wäre immer noch sehr großzügig und vor
allem erreichbar. Wie gesagt natürlich nur, wenn die Prozesskette optimal
abgestimmt ist. In einem professionellen Publishing-Workflow sollte das auch
der Anspruch sein ...
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