Am 27.08.2004 um 15:14 schrieb Jan-Peter Homann:
Hallo Liste
Von vielen Seiten war der Wunsch nach Smart CMM´s genannt, die bei
Bilddaten den tatsächlichen Gamut des Bildes mit einbeziehen.
Auf der DRUPA wurden zwei Systeme gezeigt, die in dieser Richtung
schon recht fortgeschritten schienen:
FUJI
hat einen ColorServer für die grafische Industrie gezeigt, der
ICC-basiertes Colormanagement mit den Bildoptimierungs-Algorithmen der
digitalen Mini-Labs verheiratet hat.
Hier hieß es explizit, dass das Gamutmapping on the fly berechnet wird.
Was heißt, es hieß. Ist es so, oder nicht?
Hersteller erzählen leider oft viel wenn der Tag lang ist.
Kodak
hat ebenfalls einen ColorServer gezeigt, der eine Weiterentwicklung
der Imation CMM beinhaltet, die ebenfalls stark in diese Richtung
geht.
Beide Lösungen sind aber recht teuer, lohnen sich nur für roße
Mediendienstleister und sind meines Wissens noch nicht verfügbar.
Das war ja zu erwarten.
Wer mit heutiger Technologie ein Höchstmaß an Automatisierung
erreichen will, sollte aus meiner Sicht die Grundausarbeitung des RGB
Bildes mit einem CMYK Softproof und relcol.Tiefenkompensierung
(TK)machen.
Wenn es vorkommt, das bei einigen wenigen Bildern Farbbereiche zu
gesättigt sind, dann sollte dies einmalig per Hand und Auge
auskorrigiert werden. Dieses so erzeugte Masterbild, kann dann
weitesgehends automatisch weiterverarbeitet werden.
Das ist IMHO aber nicht sehr medienneutral. Stellen wir uns vor, wir
arbeiten im Softproof mit ISOcoated und wandeln in einer Produktion in
Rollenoffset für Zeitungspapier. Da hätten wir im Softproof ein anderes
Gamut-Warning gehabt.
Die Tiefenkompensierung ist übrigens ein ausgesprochen
intelligent
programmierter Algorithmus.
Ausgehend vom Unterschied des Schwarzpunktes von Quelle und Ziel wird
auch das Gamutmapping der gesättigten Farben berechnet.
Dieses kann dann sowohl komprimieren, als auch expandieren.
Wenn Quellprofil und Zielprofil von beliebigen Herstellern stammen,
dann wird über die Methode relcol mit TK ein sehr einheitliches
Gamutmapping erreicht, während beim perzeptiven Intent in diesem Fall
deutlich größere Unsicherheiten vorhanden sind.
Adobe hat übrigens dem ICC den Algorithmus für Tiefenkompensierung zur
Verfügung gestellt.
Wenn wir Anwender diese jetzt auch in RIP-Softwares, ColorServern oder
DeviceLink-profilen haben wollen, müssen wir gemeinsam Druck machen.
Na dann machen wir mal.;-)
Ich selber wünsche mir den Haken für ICC/Adobe Tiefenkompensierung
z.B. in folgenden Produkten:
- sämtliche RIPs für Fotografen
- sämtliche RIPs für den Largeformat Druck
- Gretag Macbeth iQueue
- Gretag-Macbeth Profilemaker DeviceLink-Modul
- Heidelberg Supercolor Nachfolger
(Wie lautet jetzt eigentlich die endgültige Produktbezeichnung ?)
:-) Jan-Peter Homann
colormanagement.de ---------- fon/fax +49 30 611 075 18
Jan-Peter Homann ------------- mobile +49 171 54 70 358
Kastanienallee 71 -------
http://www.colormanagement.de
10435 Berlin --------- mailto:homann@colormanagement.de
_______________________________________________
ECI mailing list
ECI(a)lists.transmedia.de
http://lists.transmedia.de/mailman/listinfo/eci