Hallo Herr Dr. Bestmann,
vielen Dank für Ihre Antwort. Langsam kommen wir der Lösung näher.
....mit "eingebautem" Color Management
meinte ich nicht ICM sondern die
herstellerspezifische Umwandlung der RGB in CMYK.
....
In diesem Punkt stimme ich Ihnen vollkommen zu. Es kann ein Nachteil sein,
wenn man ohne RIP druckt, daß man auf die eingebaute RGB- nach CMYK-Wandlung
angewiesen ist und am Schwarzaufbau normalerweise keinerlei Änderungen
vornehmen kann. Bei meinem in RGB angesteuerten Laser kann allerdings je
Kanal CMYK die Farbmenge per Setup geändert werden, so daß dort wohl
zumindest gewisse Eingriffsmöglichkeiten bestehen, außerdem kalibriert sich
das Gerät selbsttätig und das recht gut.
In den perceptual Tabellen wird die maximale
Flächendeckung auf einen Wert
von z.B. LAB = 3/0/6 abgebildet, um bei der Separation
von Bildern keine
Clipping-Effekte für Werte kleiner 20 zu bekommen.
Meinen Sie wirklich 3 oder vielleicht L=30? / 0/ 6
Bei 3 wäre mir diese Aussage noch unverständlich, 30 deckt sich etwa mit
meinen Beobachtungen.
Gibt es denn ein bestimmtes Maß für den Unterschied zwischen perceptiv und
relativ farbmetrisch im Schwarz-Endpunkt in Einheiten LAB oder wie auch
immer?
Diese Aufhellung ist doch aber sicher nicht unabhängig vom Farbrechner und
der Profilierungssoftware, oder doch?
War hier nicht vor kurzem erörtert worden, daß bei den Rendering Intents
eher keine Normierungen bestehen?
Viele Grüße aus Schwanheide
Dr. Arthur A. Keller
Kunsthaus Schwanheide
Malerei/Fotografie/Grafik/DTP
Zweedorfer Strasse 127, 19258 Schwanheide
Tel. 038842 - 22506 Fax 22508 Mobil 0172 - 421 00 60
Infos und alle Bilder im Internet:
http://www.fotorealismus.de
http://www.kunsthaus-schwanheide.de
----- Original Message -----
From: "Bestmann, Guenter S-RD-PN32" <Guenter.Bestmann(a)heidelberg.com>
To: <eci(a)lists.transmedia.de>
Sent: Wednesday, April 14, 2004 9:51 AM
Subject: AW: [ECI] AW:RGB-Drucker/Rendering Intents - perceptiv - rel.
farbmetrisch und Schwarz
Hallo Herr Keller,
mit "eingebautem" Color Management meinte ich nicht ICM sondern die
herstellerspezifische Umwandlung der RGB in CMYK. Und in dieser Umwandlung
steckt dann auch der Schwarzaufbau, den Sie von aussen (d.h. als Anwender)
nicht beeinflussen können (wobei ich dazu sagen muss, das mein Wissensstand
hier schon einige Jahre alt ist). Wenn Sie jetzt die RGB-Testformen
ausgeben, steckt im Ausdruck der Schwarzaufbau des Druckerherstellers ebenso
wie eine maximale Flächendeckung. Dieser maximalen Flächendeckung entspricht
ein LAB-Wert (z.B. LAB = 20/0/5), den Sie in den relativen/absoluten
Tabellen als maximal mögliches Schwarz wiederfinden. In den perceptual
Tabellen wird die maximale Flächendeckung auf einen Wert von z.B. LAB =
3/0/6 abgebildet, um bei der Separation von Bildern keine Clipping-Effekte
für Werte kleiner 20 zu bekommen. Insoweit verhält sich das Gesamtsystem aus
RGB-Profil und RGB-Drucker wie ein Offsetdruck, mit dem Unterschied, das Sie
keinen Einfluß auf die eigentliche Separation (Schwarzaufbau,
Flächendeckung) im Drucker haben.
Dieses Verhalten ist unabhängig von der Profilierungssoftware und der
Farbrechnersoftware.
Viele Grüße
Günter Bestmann
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: eci-admin(a)lists.transmedia.de
[mailto:eci-admin@lists.transmedia.de]Im Auftrag von Dr. Arthur A.
Keller
Gesendet: Dienstag, 13. April 2004 22:30
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: [ECI] AW:RGB-Drucker/Rendering Intents - perceptiv - rel.
farbmetrisch und Schwarz
Hallo Herr Dr. Bestmann,
hoffentlich haben Sie sich im Urlaub gut erholen können, ich könnte das
auch
mal gebrauchen.
Vielen Dank zunächst für die Antwort.
Es ging bei meiner Anfrage eigentlich nicht darum, ob und wie man
RGB-Drucker mittels ICC-Profil vermessen kann.
Ich habe in vielen Jahren mit diversen Druckern vorwiegend von Epson und
hunderten mittels Print Open 3.1 erstellter RGB-Profile z.T. auch für
Kunden Beobachtungen und Erfahrungen gesammelt.
Das wie Sie es nennen "eingebaute" Colormanagement in Form des Schalters
ICM, falls Sie diesen meinen, können Sie zumeist vergessen.
In Verbindung mit Colormanagement-fähigen Anwendungen wie Photoshop oder
der
Corel-Suite unter Windows-Rechnern ist es zumindest
bei Epson möglich,
mittels Einstellung "keine Farbabstimmung" den maximalen Druckerfarbraum
und
einen stabilen Zustand zu erreichen, der nachweislich
NICHT, wie Sie es
behaupten, sRGB entspricht.
Dieser Zustand führt dann mittels erstellter RGB-Profile, die in der
Anwendung eingesetzt werden, zu sehr guten Ergebnissen!
Dabei wirkt für den Ausdruck der Testform nach meinen Erkenntnissen
KEINERLEI Colormanagement, zumindest nicht bei Epson und später nur das
Profil aus der Anwendung ohne zusätzliche Korrekturen.
Ich hatte kürzlich einen Kunden mit einem Canon-Drucker, da schien mir das
so zu sein, daß dieser nur in sRGB ausgeben konnte und der Farbraum
bereits
korrigiert war, wenn der Kunde nicht etwas falsch
gemacht hat bei den
Treiber-Einstellungen.
Meine Frage zielte aber vorwiegend auf die Unterschiede im Schwarz bei
perceptivem und relativ farbmetrischem Rendering.
Betrachten wir zunächst mal den Offsetdruck: erreicht ein perceptives
Schwarz den
gleichen (Dichte) Wert wie ein relativ farbmetrisches, wenn wir mal davon
ausgehen, daß beide nur aus reinem Schwarz aufgebaut sind?
Oder kocht jeder Farbrechner und jede Profilierungssoftware hier ein
eigenes
Süppchen?
Was wird denn standardmäßig in die Farbrechner einprogrammiert?
Meine These ist die, daß bei "perceptiv" eben ganz bewußt das Schwarz auf
ein eher dunkles Grau angehoben wird um "aus dem Bild fallende"
Dunkelheiten
zu vermeiden.
Viele Grüße aus Schwanheide
Dr. Arthur A. Keller
Kunsthaus Schwanheide
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----- Original Message -----
From: "Bestmann, Guenter S-RD-PN32" <Guenter.Bestmann(a)heidelberg.com>
To: <eci(a)lists.transmedia.de>
Sent: Tuesday, April 13, 2004 10:50 AM
Subject: [ECI] AW:RGB-Drucker/Rendering Intents - perceptiv - rel.
farbmetrisch und Schwarz
> Hallo,
>
> ich bin gerade aus dem Urlaub zurück und kann jetzt nicht alles zum
Thema
lesen und kommentieren. Aber erstmal soviel:
RGB-Drucker haben ein eingebautes Color Management, das tlw. ähnlich dem
ICC-Color
Management ist, tlw. mit DeviceLink-Profilen arbeitet. Als
Eingabeprofil wird in der Windows-Welt in aller Regel das sRGB angenommen,
so dass sRGB-Bilder oder Dokumente mit Grafiken, so wie auf dem
sRGB-kompatiblen Monitor ohne Color Management sichtbar, einigermaßen
vernünftig ausgegeben werden. Die Farbtransformation ist häufig vom
Material
(Bedruckstoff) abhängig (Papier, Fotopapier, Folie)
und wird automatisch
angepasst. Das Gamut Mapping eines solchen Druckers ist tlw. auch ein
Gamut
Expansion, insbesondere im Cyan-Bereich, der im sRGB
unterrepräsentiert
ist.
Wenn ein RGB-Profil berechnet wird (und angewendet wird), wird das Color
Management des RGB-Druckers folglich korrigiert und nicht ersetzt. Auch
beim
Ausdruck eines Testtargets wirkt also schon ein Color
Management und ein
Profil kann nur das richtig berücksichtigen was aus diesem Ausdruck
messtechnisch ermittelbar ist. Ein RGB-Profil für einen CMYK-basierten
Desktop-Drucker ist immer nur ein "Korrektur-Profil" und meines Erachtens
mit vorsicht zu verwenden. Der ursprüngliche Einsatz von RGB-Profilen war
eigentlich für Film- oder Diabelichter gedacht, die Anwendung für Drucker
kam erst später hinzu.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Günter Bestmann
Heidelberger Druckmaschinen AG
Sheetfed R&D Prinect
Dr.-Hell-Straße
24107 Kiel
Tel.: +49 (0) 431/3863887
Mail: Guenter.Bestmann(a)Heidelberg.com
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