Herr Bestmann hat beschrieben, wie L und Y in Beziehung stehen.
Kleine Ergänzung dazu:
Y ist proportional zur Lichtintensität, die ein Densitometer misst,
und damit Dichte = -log10(Y / Y(Papierweiß)).
Also kann man Tonwert und Tonwertzunahme für Schwarz wie folgt
berechnen:
1. Man braucht L(Papierweiß), L(Vollton) und L(Rasterfeld).
2. Man berechnet Y(Papierweiß), Y(Vollton) und Y(Rasterfeld).
"pow(blabla, 3)" bedeutet übrigens "blabla hoch 3".
1 - Y(R) / Y(W)
3. Tonwert = ---------------- * 100%
1 - Y(VT) / Y(W)
Das funktioniert für eine nicht selektive Farbe wie Schwarz
recht gut (Abweichungen nur durch mit/ohne Polfilter).
Photoshop rechnet nur 100-Y(R), siehe unten.
Für andere Farben stimmt die spektrale Empfindlichkeitskurve
vom Normbeobachter, y(lambda), natürlich nicht mit den
ANSI Status-T, DIN usw. Dichtefiltern überein. Auch X und Z
passen schlecht. Dichteberechnungen für bunte Druckfarben aus
Lab-Werten sind daher nur Schätzungen.
Tonwerte und Zunahmen entstehen aber aus Verhältnissen von
zwei systematisch falschen Schätzwerten (R und VT),
so dass sich der systematische Fehler teilweise kompensieren
könnte. Quantitativ habe ich das allerdings noch nicht genau
angeschaut.
Herr Bestmann, so ähnlich dürfte doch die Tonwertkurvenanzeige
in PrintOpen funktionieren, oder?
Zu Photoshop: gibt man dort eigene Tonwertzunahmen ein,
so wird ein Graustufenprofil mit einem D50-Weißpunkt und
einer Kurve K-Wert-nach-Y-Wert erzeugt, wobei die eingegebenen
Tonwerte (fast) genau als 100-Y in die Kurve eingetragen werden.
Das bedeutet, das Papierweiß ist ideal, der Schwarzvollton
auch (L=Y=0). Merkwürdig ist nur, dass dieses Graustufenprofil
die Kurve bei Schwarz beginnen und bis Weiß laufen läßt,
als wäre Schwarz ein RGB-Grau und keine Druckfarbe, obwohl
die ICC-Spezifikation sagt, man sollte mit "no colorant"
beginnen.
Wenn ich mich recht erinnere, ignoriert Photoshop einen
Schwarzpunkt-Tag in Graustufenprofilen, so dass Schwarz immer
maximal dunkel bleibt (schade um Zeitungsfotos...) Man kann
aber wohl einen anderen Weißpunkt setzen und so gelbliche
Papiere simulieren (wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt).
Aber das müsste man nochmal überprüfen.
Viele Grüße,
Hanno Hoffstadt
Bestmann, Guenter 3887 S-PN-RD11 schrieb:
Hallo,
wie Photoshop es macht, weiß ich nicht. Aber prinzipiell geht's so:
In einem Druckprofil stecken Transformationstabellen CMYK nach LAB und LAB nach CMYK für
die verschiedenen Rendering Intents. Nimmt man jetzt die Tabelle CMYK nach LAB mit
Rendering Intent Relative Colorimetric oder Perceptual, hält die CMY auf den Wer
t
0 und läßt das K von 0 bis 255 laufen, bekommt man
als LAB bestimmte Werte, wobei A und B nicht beachtet werden. Das L wandelt man mit den
bekannten Formeln in den Y-Wert des CIE XYZ. Und schon hat man den Zusammenhang K nach Y
und dies ist genau der
I
nhalt
eines Grau-Profiles.
Ausprobieren kann man es, indem man einen Grauverlauf mit K als CMYK Bild erzeugt und
über ein Druckprofil nach LAB wandelt. Die L-Werte kann man dann mit einem Taschenrechner
nach Y umrechnen.
( Y = pow((L+16)/116, 3) für L > 8; sonst Y = L / 903.3 )
Mit freundlichem Gruß
Dr. Günter Bestmann
Heidelberger Druckmaschinen AG
Product Center Prinect S-PN-RD11
Dr.-Hell-Straße
24107 Kiel
Tel.: +49 (0) 431/3863887
Mail: Guenter.Bestmann(a)Heidelberg.com
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Martina Eiler [mailto:m.eiler@web.de]
Gesendet: Donnerstag, 5. Dezember 2002 13:21
An: ECI
Betreff: [Eci] Photoshop-Graustufenfarbraum
Hallo Liste,
in den Farbeinstellungen von Photoshop kann unter "Graustufen" und
"Vollton" im Aufklappmenue ein CMYK-Profil geladen werden.
Weiss jemand, wie Photoshop die jeweiligen Tonwertzuwaechse aus den
Profildaten errechnet, bzw. welche Werte aus dem Profil der Berechnung
zu Grunde liegen?
Würde der Schwarzkanal/Schwarzaufbau des Profils benutzt, wäre das eine
mittlere Katastrophe. Also muss die Berechnung irgendwie anders
erfolgen. Ich komme leider nicht auf die Lösung, kann mir jemand weiterhelfen?
Viele Grüsse
Martina Eiler
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