hallo herr hürten,
eci-rgb ist ja nun schon viele jahre mit erfolg im einsatz. innovation
wird nicht immer abwärtskompatibel funktionieren. wichtig ist, das es
einen guten workaround gibt und das ist durch profilierung von daten
gewährleistet. natürlich wird der neue rgb farbraum erst einmal
beweisen müssen, ob er die versprochenen mehrwerte bietet. für mich ist
dabei maßgeblich, dass ein profilierter workflow tatsächlich zu
besseren ergebnissen führt. bisher habe ich nichts im vergleich gesehen
und damit ist es erst einmal eine behauptung (bin gespannt). der
mehrwert, dass bei einem unprofilierten workflow ein besseres ergebnis
rauskäme, da eine anlehnung an srgb, ist in meinen augen eine
aufgebesserte und aufgewertete try and error arbeitsweise.
der mehrwert muß sich bei der harten wahre eines profilierten workflows
zeigen. bin gespannt, ob solche tollen skalen wie die japan skala auch
teilmenge dieses farbraums ist......
sollte das ergebnis positiv sein, dann sollte ein wechsel in betracht
gezogen werden.
gruß
henrik schmidt
Am Donnerstag, 07.08.03 um 13:54 Uhr schrieb Clemens M. Hürten:
Hallo!
Habe mir gerade das Photogamut-RGB-Profil mal angesehen. Da wir auf
absehbare Zeit mit auf 8-Bit je Kanal beschränkten Bilddaten werden
arbeiten müssen und daher je größer ein Farbraum ist, desto gröber die
Abstufungen zwischen Farbtönen mit Nachbarwerten zwangsläufig sein
müssen, ist ein "zu groß" gewählter Arbeitsfarbraum nicht sinnvoll.
Ob nun ECI-RGB "zu groß" ist, weil er zu viele in den meisten Prozessen
nicht druckbare Farbwerte enthält, kann ich nicht beurteilen. Wenn dem
so sein sollte, so ist sicher ein auf ein "vernünftiges Maß"
reduzierter
Farbraum sinnvoller und das könnte der Photogamut-RGB sein.
Schade ist, dass mit viel Engagement aller Experten und dem Team der
ECI
der ECI-RGB propagiert wurde und dieser sich im Profibereich fast schon
durchgesetzt hat. Und kaum, dass die Mehrheit der Profis damit
arbeitet,
wird der nächste "Standard" ausgedacht.
Die oben umrissene Problematik eines "zu großen" Farbraums war doch
wohl
schon zu der Zeit bekannt, als man ECI-RGB diskutiert und
"verabschiedet" hat.
Nachdem ich als winzig kleines Werbeunternehmen mit sehr viel
Engagement
in die Thematik Farbmanagement investiert habe und natürlich "brav"
alle
wichtigen Bilddaten in ECI-RGB angelegt habe... und nachdem ich die
ECI-Empfehlungen nach allen Seiten weiter getragen habe, besonders
gegenüber befreundeten Werbeunternehmen und meinen freiberuflichen
Grafikern... wie glaubhaft kann ich nun auftreten und den
ECI-RGB-Farbraum gegen einen "neuen, viel praxisnäheren, realistischen"
Farbraum austauschen??? Man wird mir doch zu Recht sagen: Dann hast du
uns bisher also etwas empfohlen, das nicht so praxisnah und realsitsich
war.
Das ist sehr ärgerlich!
Und was mache ich mit meinen ECI-RGB-Bilddaten? Wahrscheinlich wäre die
reproduzierbare Qualität besser, wenn ich stets in einem Farbraum wie
Photogamut-RGB gescannt hätte.
OK! Noch ist Photogamut nicht als Standard anzusehen und ich muss
sicher
nicht in Panik ausbrechen, wenn das geschehen würde.
Der Grundgedanke, einen RGB-Arbeits-Farbraum nicht größer zu machen,
als
mit modernster Reproduktionstechnik nutzbar ist, der ist absolut
richtig
und weist IMHO absolut in die richtige Richtung!
Übrigens:
Wie Herr Lowicki bereits schrieb, sind die Eingangs-TRC s-förmig
angelegt. Die betrifft aber erstaunlicher Weise nicht den blauen
Farbkanal! Zumindest zeigt mein Programm (ICC-Toolbox) das so an.
Ferner:
Auch ICC-Toolbox von
www.icctools.com hat Probleme, dieses Profil zu
laden. Mal geht's, mal geht's nicht.
Und schließlich:
Das Gamma auf 2,2 zu setzen, macht zwar wie hier begründet wurde Sinn.
In einer früheren Diskussion, als es um Farbtransformation vom ECI-RGB
nach sRGB für Webpublishing ging und als auch bei meinem
Nikon-Filmscanner von Adobe-RGB nach ECI-RGB transformiert werden
sollte, zeigte sich, dass die korrekte Umsetzung des Gamma bei der
Farbraum-Transformation Probleme machen kann. Mindestens deswegen, weil
bei einer solchen Transformation massiv Original-Farbwerte verloren
gehen und durch Interpolationen ersetzt werden müssen.
Bin gespannt, wohin die Diskussion nun führen wird. Immerhin hat sich
mit der halbwegs gleichen Zielsetzung schon der ADF versucht.
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
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