Hallo Steffen, hallo Liste
Beim messtechnischen Vergleich von Körper und Lichtfarben sowie der
Anwendung von ICC-Profilen gibt es einige Merkwürdigkeiten zu beachten.
Für ein ICC-Monitorprofil entspricht das reine Monitorweiss immer Lab
100/0/0
Dabei ist es egal, wie hell der Monitor ist und wie hell das
Umgebungslicht ist.
Wenn Sie Aussagen darüber machen wollen, ob eine Farbmessung am Monitor
mit der Farbmessung auf einem Proof in einem Normlichtkasten visuell
sinnvoll korreliert, dann müssen Sie mindesten folgende Randbedingungen
mit angeben:
- Helligkeit des Monitorweiss
- Helligkeit des Monitorschwarz
- Helligkeit der Umgebungsbeleuchtung
- Helligkeit des Proofpapiers im D50 Leuchtkasten
- Helligkeit eines definierten Schwarz (z. Lab 10/0/0) auf dem Proof im
leuchtkasten
Theoretisch sollte dies alles mit einem i1 messbar sein, wobei ich mich
darum noch nicht im Detail gekümmert habe.
Wenn Sie z.B. für ISOcoated visuell eine halbwegs ordentliche
Randbedingung schaffen wollen, benötigen Sie einen dimmbaren (!!!!)
Normlichtkasten und Proofs mit vermessenen Medienkeil, auf dem nur eine
weisse oder schwarze Fläche MIT Papierton-Simulation zu sehen ist.
Wenn Sie jetzt visuell Monitorweiss und Proof im Normlichtkasten
aufeinander abgleichen, so sollte ein reines Monitorweiss (Lab 100/0/0)
etwas heller und leicht wärmer als der ISOcoated-Proof sein.
Dies ist notwendig, da beim Einschalten der
ISOcoated-Papierton-Simulation, Weiss auf dem Monitor etwas dunkler und
kälter dargestellt wird. (ca. Lab 96/0/-4)
Ähnliches wie für Weiss gilt übrigens auch für Schwarz. Dieses wird bei
einem ICC-Monitor immer auf Lab 0/0/0 abgebildet, egal ob das
Monitorschwarz wirklich Tiefschwarz, oder dunkelgrau ist.
Wenn Sie im Leuchtkasten einen Proof mit einer Schwarzen Fläche von z.B.
10/0/0 platzieren, so sollte das Monitorschwarz von 0/0/0 nochmals klar
dunkler sein.
Oft ist dies aber nicht so (gerade bei Röhrenmonnitoren), weshalb die
meisten Anwender eine Simulation des Schwarzpunktes auf dem Monitor als
visuell etwas zu hell empfinden.
Wenn Sie eine Konfiguration aus Monitor und dimmbaren (!!!) Leuchtkasten
betreff Schwarz und Weiss aneinander angeglichen haben, so werden
Lab-Messwerte am Monitor auch eine sinnvolle visuelle Aussage geben.
Zusätzlich zu den Lab-Messwerten sollten dann immer noch die gemessenen
Helligkeiten für Weiss und Schwarz am Monitor mit angegeben werden.
Ich weiss, dass einige Entwickler von Werzeugen zur Monitorprofilierung
auch Tools haben, die z.B. CMYK-Werte eines Medienkeils inkl. Softproof
für ein Profil zu vermessen.
Damit kann dann z.B, auch ermittelt werden, wie groß die messtechnischen
Abweichungen bei kritischen Farben wie z.B. Cyan für ISOcoated sind.
Viellicht kann der eine oder andere Hersteller mal aus dem Nähkästchen
plaudern, was da auf Anfrage evt. erhältlich ist ??
:-) Jan-Peter Homann
steffenheise(a)t-online.de schrieb:
Guten Tag Zusammen,
ich bin Student der Druck- und Medientechnik in Berlin und schreibe
gerade mein Diplom ueber Online Proof Systeme bei der Firma Kodak. Ich
bin nun bei meinen Messungen auf ein Problem gestossen, wo ich nicht
richtig weiter komme. Ich moechte gerne eine Vergleichsmessung zwischen
Lichtfarben im Lab Farbraum am Monitor machen und von Koerperfarben auf
einem Proofausdruck.
Problem vor dem ich nun stehe ist mein Bezugsweiss, das ich bei
Koerperfarben ja ueber die Kachel von meinem EyeOne Messgeraet von
Gretag bekomme, aber was ist mein Bezugsweiss am Monitor?? Ich kann mit
dem MesureTool vom Profile Maker ja nicht wenn ich Lichtfarben messen
moechte den Messkopf auf den Monitor halten und damit mein Bezugsweiss
definieren! Ich hoffe mir kann hier jemand eine Tipp geben, ich hatte
gerade schon mit Herrn Homann von
www.digitalproof.de gesprochen und er
hatte mir den Tip der Mailinglist gegeben und nun hoffe ich auf
zahlreiche Antworten. Vielen Dank schon einmal!
Gruss Steffen Heise
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Steffen Heise
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