Am Thursday, November 07, 2002 4:32 PM schrieb Jan-Peter Homann
<homann(a)colormanagement.de>de>:
Hallo Liste
Aus persönlichen Gesprächen, Beiträgen in der ECI- und
ColorSync-Mailing-Liste weiß ich, daß viele professionelle Anwender
relativ farbmetrisch mit Tiefenkompensierung für die Umsetzung von
Bildern verwenden.
Wie auch Ralf Sallaberger fände ich es toll, wenn es in GretagMacbeth
iQueue und vergleichbaren Produkten die Checkbox "Tiefenkompensation"
gäbe. Liebe Liane May bitte mache uns glücklich... ;-)
Noch besser wäre natürlich eine ColorSync CMM, die diese Checkbox hat,
damit alle Programme, die darauf zurückgreifen dies nutzen können.
Dann könnte man auch Bilder und Vektorgrafiken mit dem gleichen Intent
in Applikationen umsetzen und hätte noch ein Problem weniger.
Wer ebenfalls dieser Meinung ist, möge das bitte auch hier kund tun...
(Daniel, Andre ???)
:-) Jan-Peter
Hallo,
rel farbmetrisch mit Tiefenkompensation sorgt nur für Abhilfe im Bereich
der Tiefen. Was ist aber mit gesättigten Farben im Quellfarbraum, z.B.
so wie sie aus einem Kleinbildscanner kommen können?
Herr Cattarozzi hat da so ein Bild von einem extrem roten Lastwagen.
Sicher hat er den extra nach Lab-Vorgaben lackieren lassen, um
Out-Of-Gammut und Rendering Intents demonstrieren zu können! :-))
Aber wenn ich solche Objekte auf meinem Bild habe, selbst wenn die nur
Beiwerk neben dem Hauptmotiv sind, dann würden sämtliche Farbnuancen
innerhalb des Objketes LKW zu einem soßigen Rot-Brei verschwimmen, wenn
ich rel Farbmetr. RI anwenden würde.
Natürlich kann man dann wieder sagen, dass man zwischen rel farbmetr.
und perceptuell in Abhängigkeit von der Größe des Zielgamuts wählen
muss.
Das dürfte aber sehr schwierig werden, wenn ich im Sinne der
medienneutralen DAtenhaltung im 16 Seiter alle Bilder in InDesign in
ECI-RGB platziert habe und anschließend, wenn z.B. auf anderem Papier
produziert werden soll, jedes Bild in Photoshop neu öffnen muss um sehen
zu können, welche und wie viele Farben im Bild dann außerhalb des Gamut
liegen werden. Und dann muss ich entscheiden, ob ich in InDesign rel.
farbmetrisch oder perceptuellen RI zu weise.
Ist wohl eher weniger praxis-gerecht! Oder ich muss doch wieder das
ganze Layout mit CMYK-Bilddaten erstellen, passend für nur eine
Maschine/Papier-Kombination.
Ist schon toll mit dem Farbmanagement: Je mehr man sich damit
beschäftigt, desto mehr Probleme treten in Erscheinung. Kein Wunder,
dass viele Produktioner und Drucker (noch) nix damit zu tun haben
wollen...
Aber wie wäre es denn, wenn man einen "dynamischen RI einführt. Aus den
derzeitigen perceptuellen und rel. farbmetr. Tabellen eines Profils
transformiert die ColorEngine bei Aktivierung des perceptuellen RIs
nicht mehr nur nach der percept. Tabelle sondern transformiert in einer
Mischform:
Möglichkeit 1:
Alle Farbwerte, die einen bestimmten Abstand von der Gamut-Grenze haben
aber innerhalb des Zielgamuts liegen, werden rel farbmetrisch
transformiert. Alle Farbwerte, die innerhalb des "gewissen" Abstandes
von der Gamut-Grenze liegen sowie die, die außerhalb des Gamuit liegen,
werden perceptuell nach bisherigem Verfahren transformiert.
Problem dabei: Wohin legt man diese Grenze?
und
Wie geht man mit der Übergangszone zwischen beiden Verfahren um.
Möglichkeit 2
Perceptuell adaptiv....
Meist liegen ja nur einige wenige Farb-Werte außerhalb des Gamut. Zudem
liegen diese Werte selten an der Grenze des Quellfarbraums. Dennoch geht
das bisherige percept. RI davon aus, dass überall solche Farbwerte
vorlägen und daher alle Farben gemappt werden müssten.
Wie wäre es, man analysiert mathematisch, um welchen Betrag Farbwerte
außerhalb des Zielgamuts liegen. Abhängig davon wird aus den vorhandenen
Tabellen eine neue berechnet, die nur für die Transformation dieses
Bildes gültig ist und die wird dann angewendet.
Leider bedingen beide Varianten eine komplett neue Funktion auf Seiten
der
Farbrechner. Die Profile können so bleiben, "nur" die Farbrechner
müssten geändert werden.
Glücklicherweise würde aber ein solches Vorgehen nicht gegen die
geltenden Standards verstoßen und das Verfahren wäre kompatibel.
Mal sehen, wer eine Softwareentwicklung in diese Richtung beginnt! :-))
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
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