Hallo Andi, hallo Liste,
aus diesem Grund erlaubt basICColor control 2 Schwellwerte für jedes
Kriterium. Ihr könntet also das "Muß" Kriterium auf 5 Delta E und das
"Nice to have" Kriterium auf 2,5 Delta E setzen. Dann kann jeder für
sich entscheiden, ob er nun die engere oder weitere Toleranz
akzeptiert. Das heißt allerdings, daß für alle anderen Kriterien
(Durchschnitt über alle Felder, Maximalwert und Papierweiß) auch zwei
Toleranzstufen eingeführt werden sollten.
Noch ein Wort zum Thema Primärfarben: Hier ist eine enge Toleranz
gerade im Proof SEHR sinnvoll und wichtig. Der Proof ist die
Vertragsgrundlage für den Druckauftrag. Jede Tertiärfarbe kann (ich
sage nicht, soll) durch kunstgerechte Farbführung in der Druckmaschine
noch verbogen werden. Aber die Primärfarben kommen aus der Dose! Ein
Verschneiden ist im Offsetdruck nun mal nicht üblich. Wie soll der arme
Drucker also eine Primärfarbe (und alle im Farbraum angrenzenden)
erreichen, wenn der Proof 9,999 Delta E neben der ISO Norm liegt?
Gruß,
Karl Koch
Am Mittwoch, 30.07.03, um 09:32 Uhr (Europe/Berlin) schrieb Andreas
Kraushaar:
zum Hintergrund:
aus der ISO 12647-2(CD):
die Toleranzen (Proof) der Primärfarben müssen innerhalb von deltaE 5
und sollten innerhalb von deltaE 2,5 bleiben. Wir werden nächste Woche
hier intern darüber diskutieren. Bis dahin wünsche ich mir viel Input!
liebe Grüße aus München
Andreas Kraushaar
Am Dienstag, 29.07.03 um 21:01 Uhr schrieb Jan-Peter Homann:
Hallo Liste
Mit dem Medienkeil 2.0 hat die FOGRA das Schema und die Toleranzen
für den digitalen Kontraktproof geändert.
Während bisher der Papierton, die mittlere Abweichung und die
maximale Abweichung bewertet wurde, werden die Primärfarben jetzt
einzeln bewertet.
Während in der Vergangenheit eine Primärfarbe wie eine beliebige
Farbe behandelt wurde und damit theoretisch bis max. Delta E 12
abweichen konnte, solange der Mittelwert in der Abweichung unter
Delta 4 blieb,
ist jetzt für JEDE EINZELNE Primärfarbe eine max. Abweichung von max
Delta E 2,5 erlaubt.
Wenn ich mir meine Messprotokolle verschiedener Proofsysteme angucke,
so muß ich sagen, daß ich diesen Wert äußerst "sportlich" finde.
Anders gesagt, wird es wohl bei einer Reihe von Kombinationen aus
Druckern, Proofmedien und Lösungen zur Profilierung / Linearisierung
sehr schwer Kontraktproofqualität gemäß den neuen Vorgaben zu
erreichen.
Dies wird noch schwieriger, wenn in der Ausgangskontrolle der
Vorstufe der Medienkeil mit einem anderen Messgerät gemessen wird,
als in der Eingangskontrolle der Druckerei.
Nach meinem persönlichen ersten Eindruck hielte ich es für
praktikabler, für die Primärfaben keine höhere Abweichung als die
mittlere Abweichung zu erlauben. Statt Delta 2,5 wären dass dann
Delta 4.
Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Anwender des Medienkeils
einmal in ihre Messprotokolle schauen und ein Statement abgeben, wie
sie die Sache sehen.
:-) Jan-Peter Homann
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Andreas Kraushaar
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