Hallo Liste, hallo Jan-Peter,
Deine Ansichten decken sich zu 100% mit meinen. Allerdings möchte ich
noch ein paar Anmerkungen dazu machen:
Am 09.02.2006 um 12:47 schrieb Jan-Peter Homann:
Den auf der website
www.color-security.de und per newsletter
veröffentlichten Informationen konnte ich in vielen Fällen nicht
zustimmen, und habe Herrn Schmelzer auch in mehreren E-Mails darauf
aufmerksam gemacht.
Meine Ausführungen zu Herrn Schmelzers Desinformationen, di im PSO
Insider des bvdm veröffentlicht wurden, waren der Anlass für diesen
Thread. Ich hatte Sie unter
http://homepage.mac.com/hanspeterharpf/PSO/FileSharing79.html
zum Download zur Verfügung gestellt.
- Auch wenn Colormanagement-Workflows durchgehend auf
D50
ausgerichtet sind, so kann man durchaus mit Arbeitsfarbräume wie
AdobeRGB, welcher intern auf D65 optimiert ist, zu guten
Ergebnissen in der Produktion kommen.
Wenn man´s richtig macht ;-)
- Wenn Sie einen Monitor profilieren, und das
Softproof-Ergebnis
mit einem Referenzdruck oder Proof unter D50 Normlich vergleichen,
kann es sein, dass eine Grundeinstellung des Monitors auf 5500 oder
6000 Kelvin visuell bessere Ergebnisse bringt.
Dies gilt ganz besonders für Röhrenmonitore in hellen
Produktionsumgebungen, bei denen D50 aufgrund der zu geringen max.
Helligkeit oft deutlich zu gelblich wirkt.
Auch da gibt es klare Vorgaben der ISO Normen, die
Umgebungshelligkeit sollte 32 lx, darf aber 64 lx nicht
überschreiten. Das ist ziemlich düster. Ich empfehle zunächst an
diesem Parameter zu drehen, und erst dann, wenn das nicht hilft, an
der Kalibration des Monitors. Und das auch erst nachdem ich
festgestellt habe, ob mein Monitor überhaupt noch für grafische
Arbeiten taugt. Auch hier gilt der Grundsatz: Ein Blick in die
Vorschrift klärt manche offene Frage (ich zitiere wieder die ISO 12646):
The luminance of the monitor should be as high as necessary to
visually match an unprinted sheet of white
paper located close to the monitor having an illuminance of 500 lx,
as specified in ISO 3664 for viewing
condition P2. If that is not possible, the luminance shall be at
least 80 cd/m2 and should be at least 160 cd/m2.
80 cd/m2 ist also das absolute Minimum, schön wäre "at least", also
auch nicht unbedingt eine Begrenzung auf, 160 cd/m2. Auf jeden Fall
muss die Helligkeit des Monitors optisch mit der des Normlichtkastens
übereinstimmen. Die meisten Normlichtkästen lassen sich gar nicht so
weit herunterdimmen, dass 80 cd/m2 gleich aussieht (höchstens durch
Ausschalten ;-))
Letztendlich entscheidet immer das Auge und kein dogmatischer
Glaube an Lab-Werte.
wessen? Deins oder meins?
Colormaanagement ist immer ein Hilfsmittel um effizienter und
sicherer zu produzieren. Die Thematik ist allerdings nach wie so
komplex, dass es immer wieder Fälle gibt, wo man den Pfad der
"reinen ICC-Lehre" verlassen muss, obwohl ICC-Colormanagement an
sich die einzige herstellerübergreifende Lösung ist, zu der es in
arbeitsteiligen Workflows keine Alternative gibt.
Einverstanden, aber bevor ich den Pfad verlassen kann, muss ich ihn
kennen, sonst irre ich nur noch im Wald herum. Ein gewolltes und
gezieltes Abweichen ist OK. Nicht OK ist es, die Komplexität des
Themas als Entschuldigung für dieses Abweichen zu benutzen (was ich
Dir nicht unterstelle).
Herr Schmelzer legt in seinem Newsletter und der Website
www.color-
security.de durchaus öfters mal den Finger auf offene Punkte im ICC-
Workflow.
Mit dem von ihm gegebenen Antworten und dem vom ihm genutzten
Verweisen auf DIN und ISO-Normen bin ich in der Regel allerdings
nicht einverstanden und oft auch stark verärgert.
Wie bereits ausgeführt, bezieht sich Herr Schmelzer meistens auf die
Normen, die er selbst mitverantwortet, und diese sind aus dem Office-
Bereich. Das wäre in Ordnung, solange dieser Hinweis dabei wäre. Ist
er aber nicht – im Gegenteil, Herr Schmelzer versucht immer wieder,
diese Büro-Normen auch auf die grafische Industrie anzuwenden.
Einiger meiner Kunden kamen des öfteren mit Fragen zu mir, was sie
denn von den Beiträgen von Herrn Schmelzer halten sollen.
Ich schrieb Ihnen dann lange E-Mails, in denen ich sie auf
methodische Fehler hinwies, sowie meine Einschätzung und Position
begründe, wobei ich meinen Kunden für die aufgewendete Zeit keine
Rechnung stelle.
Nachdem mir meine Diskussionen mit Herrn Schmelzer in den letzten
Monaten zu anstrengend wurden, rate ich meinen Kunden grundsätzlich
seinen newsletter und seine website zu ignorieren
Gute Idee, und dies werde ich jetzt auch tun.
und sich mit ihren konkreten Colormanagement-Problemen
für
kostenlosen Support an die ECI-Mailingliste oder an für
kostenpflichtigen Support an mich oder einen Colormanagement-
Consultant ihres Vertrauens zu wenden.
Noch bessere Idee ;-)
Herzliche Grüße
:-) Jan-Peter Homann
Gruß,
Karl Koch
Messen ist nicht alles – aber ohne Messen ist alles nichts!