Guten Tag Herr Rühle, hallo Liste
Vielen Dank, dass Sie uns ihre Praxis-Erfahrungen mitteilen.
Interessant finde ich, dass Sie einen Unbunt-Aufbau mit "Hauttonschutz"
für Modestrecken nutzen.
Rein von der Profilierungstechnik ist das nicht unbedingt
"Lehrbuch-Konform", aber was zählt ist natürlich das was am Ende aus der
Druckmaschine kommt und den Kunden glücklich macht.
Würden Sie zustimmen, dass sie den "Hauttonschutz" verwenden, weil die
visuellen Effekte bei einem leichten Überfärben von Schwarz unangenehmer
sind als die Farbschwankungen durch die CMY Balance ?
Oder haben Sie die Erfahrung gemacht, dass Hauttöne bei Ihnen auch ohne
leichte Überfärbung im Schwarz im Druck ausgrauen ?
Wenn man die Original Unbunt Ergebnisse ohne "Hauttonschutz" auf Proofs
vergleicht, sollten diese ja identisch sein...
Beste Grüße
Jan-Peter Homann
Am 06.04.11 09:41, schrieb Jörg Rühle:
Guten Tag Herr Homann,
je nach Aufgabenstellung also Standard der Eingangsdaten und
Druckverfahren/Bedruckstoff nutzen wir beide von Ihnen geschilderten
Abläufe.
Im Einsatz haben wir einen Workflow mit Device-Link-Profilen die wir selbst
erstellen. Hier können wir sowohl die Separation der Daten (Konvertierung in
einen zum Verfahren/Papier passenden Druckstandard) als auch den Farbaufbau
(SaveInk) in einem Vorgang durchführen. Diese Methode nutzen wir
hauptsächlich bei Druckprodukten im Bereich Hartwaren. Der Farbaufbau von
neutralen Grautönen kann hier sehr gut gesteuert werden.
Bei Modekatalogen oder anderen Produkten bei denen sehr viele Hauttöne
abgebildet sind verwenden wir bevorzugt die Lösung mit zwei Schritten.
Hier haben wir die Software von GMG (Colorserver + InkOptimizer) im Einsatz
(zum besseren Verständnis glaube ich, dass hier die Nennung des Herstellers
unumgänglich war ...). Per Colorserver werden die Kundendaten in den
passenden Druckstandard konvertiert und mit dem InkOptimizer ein
Unbuntaufbau erzeugt. Vorteil hier ist beispielsweise dass es Profile für
den Unbuntaufbau mit einem sogenannten Hauttonschutz gibt, die einer
Vergrauung von Hauttönen entgegenwirken. Nachteil ist, dass es nur vier
Stufen für den Unbuntaufbau gibt, von denen wir hauptsächlich die zwei
schwächsten verwenden. Der Unbuntaufbau ist also nicht so exakt zu steuern,
wie mit einem selbst erstellten Device-Link-Profil.
Die verschiedenen Methoden richten sich also nach dem zu druckenden Sujet.
Da wir die Konvertierungen bzw. Profile für den Unbuntaufbau nach deren
Erstellung mit verschiedenen Testbildern (z.B. Roman 16) prüfen und z.B. den
Schwarzauszug auf Abrisse untersuchen spricht aus meiner Sicht nichts gegen
den Ablauf beide Schritte in einem Profil umzusetzen. Bei eventuellen
Zweifeln an der Profilqualität würde ich zum Vergleich entsprechend ein
Profil ohne GCR erstellen und das Ergebnis mit den GRG-Proofs vergleichen
... Komfortabel ist in unserem Fall der Einsatz von zwei verschiedenen
Systemen, die gegeneinander abgeglichen werden können.
Um über große Auflagen im Rollenoffset Farbschwankungen möglichst gering zu
halten verwenden wir den Unbuntaufbau bei annähernd allen Aufträgen, deren
Separationsstandard uns bekannt ist.
Aus meiner Sicht spielt hier eine eventuelle Farbeinsparung eine
untergeordnete Rolle. Von größerem Interesse sind beispielsweise kürzere
Anlaufphasen die eine Makulatureinsparung bewirken.
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Rühle
Color Management
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Mobil: +49 (0) 171 75 6 52 46
mail: j.ruehle(a)stark-druck.de
www.stark-gruppe.de
Stark Digital GmbH
Im Altgefäll 9 75181 Pforzheim
Telefon: 07231 963-0
Sitz Pforzheim HRB 4782
Geschäftsführer: Reiner Wormitt, Jörg Rühle
Am 05.04.11 11:49 schrieb "Jan-Peter Homann" unter
<homann(a)colormanagement.de>de>:
Sehr geehrte Listen-Teilnehmer
Im Druckerei-Alltag gibt es öfters den Fall, dass Kunden Druckdaten für
gestrichenes Papier (ISOcoated_v2) anliefern, aber in einem anderen
Standard gedruckt wird (z.B. PSO_uncoated, SC_Paper,...)
Gleichzeitig haben viele Druckereien die Erfahrung gemacht, dass e
sinnvoll ist, den Schwarzanteil in Druckdaten zu erhöhen (SaveInk), um
zu einem stabileren Druckergebnis, besserem Ablage-Verhalten und
Einsparen von Druckfarbe zu kommen.
Will eine Druckerei Farbkonvertierung und SaveInk kombinieren, so kann
Sie dies entweder in zwei Einzelschritten hintereinander oder in einem
Rutsch tun.
Die Variante mit zwei Einzelschritten hat den Vorteil, dass der Workflow
besser kontrollierbar, aber auch etwas komplexer ist.
Die Lösung mit einem einzigen DeviceLink-Profil bzw. einem Setting
ermöglicht dagegen einen etwas breiteren Anwendungskreis (z.B. direkt im
PDF-Workflow-System, wenn dieses statische DeviceLink-Profile unterstützt)
Ich selber habe noch keine abschließende Meinung zum dem Thema. Fakt
ist. dass es für beide Ansätze von verschiedenen Herstellern Lösungen am
Markt gibt, die in der Praxis eingesetzt. werden,
Ich würde mich freuen, wenn Anwender und Hersteller hier in der Liste
einmal von ihren Erfahrungen berichten würden.
Mit besten Grüßen
Jan-Peter Homann
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