Hallo Herr Westermann,
die Tonwertzuwachs-Informationen können Sie in ein Graustufen-Profil
übersetzen, indem Sie in den Photoshop-Farbeinstellungen einen
"Eigenen Tonwertzuwachs" mit den entsprechenden TWZ-Werten anzulegen
und per "Graustufen speichern" als kTRC-ICC-Profil sichern. Den
Weisspunkt würde ich ebenfalls aus dem Tiefdruck-Profil übernehmen -
vorausgesetzt, es handelt sich um dasselbe Papier.
Ein lineares oder generisches Profil wäre für mich nur eine suboptimale
Lösung, wenn der Zieldruckprozess hinreichend genau bekannt ist. Es
könnte jedoch Sinn machen, wenn die Daten an mehrere Druckereien
verteilt werden und deshalb verfahrensneutral erstellt werden sollen.
Ein generisches Graustufenprofil würde dann etwa die Rolle eines
generischen ECI-RGB oder ISO Coated übernehmen.
Fraglich ist nur, wie von diesem Graustufen-Profil mit der
Schwarzkanal-Kennlinie des Zielprozesses in das CMYK-Tiefdruckprofil
transformiert wird. Kann man sicherstellen, dass nur
Kennlinienkommunikation betrieben wird?
Es macht sicher wenig Sinn, wenn die einkanaligen Informationen so
gerendert würden, dass anschließend auch CMY-Anteile enthalten sind.
Die eigentliche Frage müsste also lauten: Erkennt eine CMM automatisch,
dass es sich um einkanalige Graustufen-Informationen handelt und bildet
es diese einkanaligen Informationen unter Berücksichtigung des
eventuell unterschiedlichen Tonwertzuwachses in den K-Kanal eines
CMYK-Zielfarbraumes ab? Oder wird auch die farbliche Charakteristik der
schwarzen Druckfarbe (die ja nur selten L*a*b 0/0/0 erreicht ;) erfasst
und diese Abweichung vom Idealschwarz im CMYK-Zielfarbraum durch
CMY-Anteile nachgebildet?
Bei fotografischen Schwarzweiss-Vorlagen würde ich spontan versuchen,
diese in RGB zu erfassen und mit einer geeigneten Separationsart in den
Tiefdruckfarbraum zu transformieren, um hier einen größeren Farbumfang
zu erzielen, als das nur mit schwarzer Druckfarbe insbesondere in den
Tiefen möglich wäre. Eine hinreichend stabile Grauachse im
Auflagendruck ist dafür natürlich Voraussetzung. Wie verfahren hier
eigentlich Publikumszeitschriften, die im Tiefdruck erstellt werden und
Schwarzweissfotos qualitativ hochwertig abbilden?
Kollegiale Grüße,
Andy Rossbach
Am 31.08.2004 um 12:00 schrieb eci-request(a)lists.transmedia.de:
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1. Graustufenprofil (Morell Westermann)
--__--__--
Message: 1
From: Morell Westermann <mwestermann(a)quickcut.com>
Date: Tue, 31 Aug 2004 11:12:17 +0200
To: ECI Liste Liste <eci(a)lists.transmedia.de>
Subject: [ECI] Graustufenprofil
Reply-To: eci(a)lists.transmedia.de
Hallo Liste,
Bei folgender Arbeitsaufgabe bin ich mir über den "richtigen" Weg nicht
im klaren und würde gerne mit Ihnen diskutieren:
Eine Graustufendatei unbekannter (Quellfarbraum-)Herkunft soll im
Tiefdruck reproduziert werden. Für diese spezielle Tiefdruckerei ist
ein CMYK-Farbprofil, aber kein Graustufenprofil vorhanden.
Die Datei muss als PDF ausgegeben werden.
Die Einlieferung unprofilierter PDF wird verweigert.
Die Pre-Flight-Einstellungen verbieten, eine Graustufendatei mit einem
CMYK-Profil zu versehen.
Eine CMYK-Datei, die nur im Schwarz-Kanal Informationen enthält und mit
dem CMYK-Profil versehen wäre, ist leider auch unmöglich.
Folgende Ideen, die ich dazu hatte:
-kTRC extrahieren.
Man guckt sich die im CMYK-Profil hinterlegte k-TRC mit Hilfe des
Colorsync-Dienstprogrammes an und extrahiert diese Kurve (wie auch
immer) in ein Graustufenprofil. Dieses müsste dann ja die Bedingungen
des Druckverfahrens für eine Graustufendatei perfekt beschreiben.
-Neutrales Graustufenprofil
Um das Problem für alle Zielprozesse zu umgehen erstelle ich mir ein
"neutrales" Graustufenprofil, welches eine lineare Gradation enthält.
Dieses erfüllt den "Tatbestand" eines Grau-Profils, ändert aber nichts
an meiner Datei. Bleibt die Frage, welcher Weisspunkt einem solchen
"neutralem" Grauprofil zu hinterlegen wäre.
Welcher Weg wäre sinnvoll?
Was muss ein Graustufenprofil enthalten, um ICC-Graustufenprofil zu
sein?
Was beschreibt der Weisspunkt in einem Graustufenprofil?
(Medienweisspunkt=Papierfarbe?)
Welchen Einfluss hat der Weisspunkt auf meine oben beschriebene
Graustufen-PDF-Datei im weiteren Bearbeiten in der Druckerei?
Sollte jede (Tief)-Druckerei ein Graustufenprofil zur Verfügung
stellen, oder geht es auch ohne?
Ich bin gespannt und verbleibe mit freundlichen Grüssen,
Morell Westermann
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