Ich möchte diesen thread (etwas verspätet) an dieser Stelle aufnehmen, habe
die neueren mails zu diesem Thema gelesen und baue die Erkenntnisse daraus
mit ein.
Clemens.Huerten(a)t-online.de (Clemens M. Hürten)
schrieb:
Hallo,
da ich demnächst beabsichtige, einen neuen Moni zu kaufen, habe ich
viele Informationen gesammelt und u.a. auch den Bericht in der neusten
Computerzeitschrift c't gelesen. (Marktübersicht LCD-Monis bis 19" --
sind aber wie immer nicht alle drin)
Besonders gefiel mir der neue IIyama AU4831D mit 19" und 1600 x 1200 px
bei 0,24mm dots 200cd/m2 und 300:1 Kontrast.
Ich war diese Woche bei Iiyame und habe dort Monitore kalibriert und
profiliert, die Ergebnisse werden demnächst auf Iiyama´s Website zu sehen
sein. Der angesprochene Monitor (vermutlich der mit IBM Panel) hat
tatsächlich eine Leuchtdichte von bis zu 280 cd/m^2, je nach kalibrierter
Farbtemperatur. Normlichtkästen haben bis zu 500, müssen also ohnehin
gedimmt werden. Je heller der Monitor ist, desto weniger muß man den
Lichtkasten dimmen um gleiche Verhältnisse herzustellen, und darum geht es
bei der Monitorabmusterung!
Auf deren Website fiel mir auf, dass der Hersteller selbst bereits die
Eignung des Produktes durch die Vergabe von bis zu 8 Punkten
klassifiziert. Für DTP-Anwendungen gibt er nur 6 Punkte. Ich fragte die
Hotline und dort meinte man, dass die Abgleichbarkeit der Farben für DTP
nicht ganz ausreichend sei.
Diese Einschätzung des Herstellers wird sich demnächst (nach oben) ändern.
Da stellt sich mir die Frage, ob sich dies auf die Einstellbarkeit des
Monis bezieht (die natürlich hier nicht zur Diskussion steht) oder ob es
sich um ein prinzipielles Problem handelt:
Können LCD-Monis, die bereits werkseitig nicht 100% farbrichtig
darstellen, durch Profilierung zu farbrichtiger Darstellung gebracht
werden, oder ist eine Korrektur wegen des digitalen Eingangs etc. nicht
mehr möglich? Und diese Frage stelle ich hiermit an die
Listenteilnehmer.
Die Kalibration erfolgt tatsächlich (wie auch in nachfolgenden mails
beschrieben) über LUTs auf der Grafikkarte. Allerdings kommen zunehmend
Monitore in den Markt, die intern mit 10 Bit arbeiten, und wohl bald die
Speicherung von LUTs im Monitor zulassen. Damit ist das Stufenproblem (ist
kein Dynamikthema) erledigt.
Hat jemand Erfahrung in der Profilierung von LCDs? Die c't meint
jedenfalls, dass sich die Qualität dieser Teile im letzten Jahr derart
gebessert hat, dass der Einsatz auch für anspruchsvolles DTP in Frage
käme. Immerhin ist das Erreichen der empfohlenen Leuchtdichte bei D50
etc. kein Thema mehr. :-))
Bei allen hochwertigen neuen Displays liegt auch bei D50 die Leuchtdichte
über 250 cd/m^2. Das Gerücht, daß der Gamut so viel kleiner sein soll als
beim CRT ist genau dieses, ein Gerücht. Nur im tiefen Blau gibt es
Einschränkungen, das spielt für druckorientierte Arbeit aber eh´ keine
Rolle, da nicht druckbar. Außerdem kann man von Modell zu Modell auch hier
große Fortschritte beobachten.
Wer mit der Winkelabhängigkeit klarkommt, kann heute ohne Bedenken zum TFT
Display greifen. Die Gradangaben der Hersteller sind allerdings auch
interpretationsbedürftig. Die sagen nämlich nur etwas über den
Kontrastabfall aus, Farbänderung wird dort überhaupt nicht berücksichtigt.
An eigener Beurteilung des anzuschaffenden Displays geht also kein Weg
vorbei.
Wir arbeiten schon seit einiger Zeit zufrieden und erfolgreich an
(kalibrierten und profilierten) TFTs.
Gruß aus dem Farbraum,
Karl Koch
Color Solutions Consulting
Dipl.-Ing. Karl Koch
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D-82377 Penzberg
Tel. +49 (0)8856-932505
karl.koch(a)color-solutions.de