Hallo liebe Listenmitglieder,
vor einiger Zeit habe ich hier über meine ersten Erfahrungen mit meinem
neuen Iiyama TFT-Moni berichtet. Immer wieder haben mich daraufhin einige
freundliche Menschen (auch per personal mail) darauf aufmerksam gemacht,
dass ein TFT-Moni nur einen eingeschränkten Farbraum hätte und daher zur
Bildbearbeitung nicht oder nur sehr eingeschränkt tauge. Hinzu kämen
Nichtlinearitäten, wie sie ein CRT nicht kennen würde.
Wenn ich mal annehme, dass bei einem hochwertigen TFT die Nicht-Linearitäten
zwar vorhanden, aber immerhin einen halbwegs stetige / kontinuierlichen
Verlauf haben und eine bestimmte akzeptable Größenprdnung der Abweichungen
nicht überschritten wird...
dann müssten TFTs über ein sauber erstelltes Profil korrigiert werden können
(also wie bei allen anderen Geräten auch).
Bleibt nur noch die Frage nach dem Geräte-Farbraum, der ja durch die
"Phosphor-Werte" beschrieben wird.
Ich habe verschiedene Monitore untereinander verglichen und festgestellt,
dass die Abweichungen untereinander selbst zwischen CRTs und TFTs nur gering
sind:
Z.B. mein Iiyama:
Rot 0,6237 0,3448
Grün 0,2966 0,5980
Blau 0,1544 0,1009
Z.B. ein Sony 24" Breitbild-Moni
Rot 0,6196 0,3430
Grün 0,2838 0,6026
Blau 0,1492 0,0694
Nachdem sich so geringe Abweichungen ergaben, meine ich, dass eigentlich
alle Moni-Hersteller nur auf ein begrenztes Repertoire von
Bildröhrenherstellern zurückgreifen können (z.B. NEC, Mitsubishi, Sony,
Philips, Samsung, LG) und diese wiederum wahrscheinlich auch immer auf die
gleichen Leuchtstoff-Phosphore zurückgreifen müssen. Daher scheinen alle
CRTs ähnliche Werte zu haben.
Das mein TFT, dessen Farben ja durch das Durchstrahlen von Farbfolien /
Farbfilterbeschichtungen entstehen, sehr ähnliche Werte hat, hat mich schon
angenehm überrascht.
Dann habe ich vor 14 Tagen eine e-mail-Anfrage an Quatografic geschickt,
weil dieser Hersteller immer wieder mit der hardwareseitigen Kalibration
seiner Monitore und deren großer Farbräume wirbt. Ich wollte deren
Phosphorwerte mal vergleichen, erhielt aber bisher keine Antwort.
Hier also die "Ketzerische" Frage:
Kochen wirklich alle Monitorhersteller "nur mit Wasser" oder besser gesagt,
mit nahezu gleich großen Farbräumen oder gibt es tatsächlich diese "enorm
großen HighEnd Farbräume" für die Druckvorstufe etc.
Zusatzfrage:
Was habe ich von diesem großen Farbraum konkret - wie wirkt der sich
tatsächlich in der Praxis aus?
Kann ich damit wirklich alle HKS-Farbtöne oder Pantone-Abstufungen
farbgetreu sehen???
Solange mir das keiner plausibel beantworten kann, muss ich davon ausgehen,
dass "doch alle nur mit Wasser kochen" und dass sich ein TFT aus aktueller
Entwicklung sehr wohl auch mit besseren CRTs messen lassen kann.
Bin gespannt auf die neuerliche Diskussion :-))
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
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