Fronia, Tobias <t.fronia(a)neef-stumme.de> schrieb/wrote:
Hallo Liste,
ich habe ein aktuelles Problem mit einem Datenlieferanten. Er sendet mir
PDF-Daten, die L*a*b* - Bilder UND CMYK - Bilder auf der gleichen Seite
enthalten.
Alle Bilddaten liegen laut Photoshop Modus-Information in CMYK vor.
Farbmanagement ist sowohl in QuarkXPress, als auch im Distiller (4.x)
deaktiviert.
Wird ein composite PDF geschrieben, wandeln sich an irgend einer Stelle
einige CMYK-Bilder in L*a*b*, andere aber nicht.
Augenscheinlich wurde der Fehler auch dadurch, dass die freigestellten
Objekte, die mit einem Fond umgeben sind, sich von dem umgebenden, geplant
gleichen, Fond abheben und nach Umwandlung andere CMYK-Werte aufweisen. Das
kann ich mir noch erklären, nicht aber warum in einem vorseparierten PDF
kein ähnlicher Effekt erscheint, und alle Flächen glatt sind. Vor allem aber
nicht, an welcher Stelle die Umwandlung des Farbraums beim composite PDF
passiert.
Ich bin mit meinem Latein am Ende. Hat jemand einen Tipp?
MfG, T. Fronia
Hall Herr Fronia,
es handelt sich hier um ein bestens bekanntes Problem, das durch eine
falsche Speicherung der CMYK Photoshop EPS Bilder verursacht wird. Der
Bilderzeuger hatte in Adobe Photoshop beim Speichern als EPS die Option
"PostScript Farbmanagement" aktiviert. Dadurch landet in dem PostScript Code
der EPS Bilddatei kein DeviceCMYK Farbraum, sondern ein geräteunabhängiger
CieBasedDEFG Farbraum. Da Sie/er darüber hinaus offensichtlich mit Acrobat
Distiller 4 arbeiten und dieser keinen CieBeasedDEFG Farbraum unterstützt,
erfolgt eine Konvertierung in den ebenfalls geräteunabhängigen Lab Farbraum.
Entweder speichern Sie also alle betroffenen EPS-Bilder noch einmal neu in
Adobe Photoshop ab (ohne Option "PostScript Farbmanagement"), oder Sie
verwenden Acrobat Distiller 5 (der CieBasedDEFG unterstützt) und entfernen
nachträglich mit Hilfe eines Werkzeugs wie Enfocus PitStop Pro alle
eingebetteten CSAs bzw. ICC-Profile oder Sie setzen im Acrobat Distiller
eine spezielle Prolog-Datei ein, die nach CSAs sucht und diese durch ihr
geräteabhängiges Pendant (DeviceCMYK) ersetzt.
Dazu muss dieser Code der aus der Feder von Herrn Drümmer stammt, in die
Datei "prologue.ps" des Distillers kopiert und darüber hinaus auch die
Distiller Option "Mit Prolog/Epilog konvertieren" aktiviert werden:
% ----------------------------------------------------------------------
% START: CIEBasedDEFG nach DeviceCMYK umbiegen: (od20020629)
% Hinweis: CIEBasedDEFG ergibt sich dem Aktivieren von PostScript
% Color Management beim Speichern eines CMYK-Bildes als EPS in Photoshop.
% Dieser PostScript-Schnipsel muss in die prologue.sp-Datei fuer Distiller
% eingefuegt werden, und die Verwendung von prologue.ps muss in der zu
% verwendenden Distiller-Joboption aktiviert werden.
/my_orig_setcolorspace {
setcolorspace
} bind def
/setcolorspace {
dup
type /arraytype eq {
dup
0 get
/CIEBasedDEFG eq {
pop /DeviceCMYK
(Note: CIEBasedDEFG remapped to DeviceCMYK by current
prologue.ps) ==
flush
} if
} if
my_orig_setcolorspace
} def
% ENDE: CIEBasedDEFG nach DeviceCMYK umbiegen: (od20020629)
% ----------------------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
PS: Bei der vorseparierten Ausgabe "übersieht" QuarkXPress schlicht und
einfach das CSA und stürzt sich direkt auf die CMYK-Bilddaten. Deshalb ist
das Ergebnis in diesem Fall "korrekt".
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Robert Zacherl
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