Hallo Herr Knipp,
ich vermute das Missverständins liegt hier wahrscheinlich in der
Möglichkeit der Anpassung.
Sie verwenden ein Devicelink Profil, um die Eigenheiten der Druckmaschine
auszugleichen.
Ihre Vorgehensweise ist grundsätzlich OK, aber warum nicht mit
Standardprofilen ohne Konvertierung arbeiten, wenn dies möglich ist.
Ihr "King-of-Knowledge" hat da vermute ich eine andere Vorgehensweise im
Sinn, die ich hier unten kurz skizzieren möchte.
Komplizierter zwar, aber einmal gemacht, können sie immer auf
Standardprofile zurückgreifen und brauchen keine Device link
Konvertierung, die nicht immer optimal ist (z.B. Schwarzaufbau,
Konvertierung bedeutet immer leichter Verlust).
Wichtig ist, dass sie auf dem Papier die richtigen Farbwerte und
Tonwerzumahmen, nach ISO 12647-2 zu erhalten.
Da sich jede Druckmaschine mit ihren Komponenten Platte, Gummituch, Farbe
leicht anders verhält, ist eine Anpassung notwendig. Es gibt z.B.
Druckplatten die eine höhere Tonwertzunahme produzieren als andere. (Sie
"bügeln" das mit dem Device link aus, es geht aber u.U. auch anders.)
Ich habe mir erlaubt ihre Schritte zu modifizieren:
a1) Sie erstellen einen linearen CtP-Druckplattensatz mit Keilen und
ECI2002 Random für die Ermittlung der Tonwertzunahme der Druckmaschine.
b1) Die Druckerei erstellt Testdrucke nach PSO (kein Dublieren, zugehörige
Farbdichtewerte, entsprechender Papierklasse).
Hie liegt der Knackpunkt. Liegt die Tonwertzunahme und damit die Farbwerte
innerhalb der PSO Vorgaben ist alles gut.
Das ECI2002 können sie zum Vergleich mit den Referenzdaten verwenden.
Sind die Toleranzen gering, können Standard Profile verwenden. Sie haben
ihr Ziel erreicht.
Liegt die Tonwertzunahme ausserhalb der PSO Vorgabe, muß das Resultat
angepasst werden.
Das kann durch mechanische und chemische Schritte geschehen, z.B. anderes
Gummituch, andere Farbe.
Oder auch in letzter Instanz, wenn alles andere zuvor nicht funktioniert
hat bzw. driftige Gründe gegen diese mechanischen und chemischen
Messnahmen sprechen (will sagen Ihre Druckerei will z.B. nicht den
Farbhersteller wechseln),
dann, ja dann, können sie das auch durch eine Anpassung im RIP erreichen.
Das Harlequin RIP z.B. hat Anpassungskurven. Die ewünschte Kurve (intended
Press, PSO) und reale Kurve (actual Press, das Resultat ihrer
Druckmaschine) müssen kombiniert werden, damit das richtige Resultat im
Druck (auf dem Papier) erreicht wird.
Das Ergebnis auf der Platte ist jetzt nicht "linear". Die Tonwertzunahme
und damit hoffentlich auch die Farbwerte auf dem Papier entsprichen jetzt
aber den PSO vorgaben.
Es sollte übrigens das Ziel einer jeden Druckerei sein, mit eigenen
Platten Ergebnisse nach PSO erziehlen zu können. Kommen die Platten von
einem Dienstleister ist eine gute Abstimmung erforderlich.
Das ist also keine "Linearisierung" der Druckmaschine, das ist die
Anpassung des Druckbedingungen an den PSO, manche Leute nennen das leider
"Lineariesierung" (so wahrscheinlich auch "King-of-Knowledge") .
c2) Sie können ein Standard Profil verwenden und sie benötigen keine
Konvertierung mehr.
Ich hoffe das waren jetzt nicht zu viele Hype-Schlagworte und erklärt das
ganze in Kurzform.
Eine "linearisierte" Druckmaschinie im Sinne von Tonwert Datei = Wert auf
dem Papier ist falsch.
Richtig ist Datei = entsprechender Tonwert nach PSO.
Gruß
Uwe Junglas
Ifra
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Dietmar Knipp <Dietmar.Knipp(a)knipp.de>
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13.02.2006 16:46
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cc
Subject
[ECI] Linearisierung von Druckmaschinen
Hallo Liste,
für die profilierte Ausgabe von Offsetdrucken gehen wir im Augenblick wie
folgt vor (Kurzform):
a) Wir erstellen einen linearen CtP-Druckplattensatz mit ECI2002Random
für einen Testdruck.
b) Die Druckerei erstellt Testdrucke nach PSO (kein Dublieren, zugehörige
Farbdichtewerte, entsprechender Papierklasse).
c) Wir erstellen ein Profil und geben über DeviceLink dann die
Druckplatten aus.
Jetzt hörten wir von einem Druckberater einer Druckerei, daß es
empfehlenswert wäre, auch die Druckmaschine im Vorfeld zu linearisieren.
Dieserjenigewelche benutzt aber ganz gerne irgendwelche Hype-Schlag-Worte,
um sich als King-of-Knowledge darzustellen. Was ist dran an diesem
Gedanken? Was könnte darunter zu verstehen sein? Muß denn nicht die
Profilierung alle besonderen Eigenarten (Gummituch, Farbverteilung, Wasser
und- Alkoholverarbeitung) einer Druckmaschine "abfangen" und
berücksichtigen? Wozu also dieser vorgeschaltete Zusatzschritt?
Gruß, Dietmar Knipp
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