Hallo Herr Bühler.
Erstmal danke für solch ausführliche Antwort.
In der Zwischenzeit habe ich meinen Moni auf D50 neu kalibriert (vorher
war es D65) und einen neuen Profil erstellt.
Mit der gleichen Methode messend erhalte ich jetzt viel bessere
Resultate, allerdings nur dort, wo es das wohl allen bekannte
Warnzeichen des Gamuts neben der gewünschten Lab-Werten nicht erscheint.
dE hält sich grundsätzlich unter 5. Und je weiter von der Gamutgrenze
(in Richtung Gamuts-Inneres) umso besser die Messwerte (gehen sogar
unter 3 und 2).
[Schnitttt]
Anders sieht es aus, wenn Sie eine Emissionsmessung
durchführen, wie
es ja
am Monitor geschieht. Hier messen Sie nämlich nicht
den relativen
Remissionsfaktor sondern absolute Werte. Der maximale Hellbezugswert Y
entspricht hier der maximalen Leuchtdichte [cd/m2] Ihres Monitors .
Die
Werte sind also noch nicht normiert. Erst wenn Sie
diese XYZ-Werte auf
den
Hellbezugswert Y normieren (so dass dieser bei einem
"weißen
Bildschirm" =
100 wird) können Sie die daraus gebildeten LAB-Werte
mit denen aus der
Datei
vergleichen.
Hmm... Gerade gemessen - das Weisse vom Bildschirm = Lab 99,7/-1/-1,5
oder nahe an diesem Wert.
Es ist also nicht sinnvoll vom Spectrolino (bzw. der
Software) direkt
LAB-Werte anzeigen zu lassen, sondern zunächst XYZ-Werte zu verwenden,
diese
zu normieren und dann erst die gängige Formel für LAB
anzuwenden
(Excel).
Es wäre schon praktisch, wenn man einfach am Bildschirm die Farbe messen
könnte ohne lange nachkalkulieren zu müssen... Z.B. erst Weissmessung,
vielleicht auch Schwarzmessung und erst dann die Farbmessungen. Ist das
sinnvoll oder spinne ich...
Diese Methode ist in der Praxis brauchbar und auf
jeden Fall geeignet,
um
Ihr Profil zu überprüfen, da man hier davon ausgeht,
dass sich das
Auge
vollkommen auf den jeweiligen Weißpunkt (und dessen
reale
Leuchtdichte)
adaptiert. Dies ist jedoch in Wirklichkeit nicht der
Fall, und damit
kommen
wir in den Bereich der Farberscheinungsmodelle, das
ist jedoch ein
anderes
Kapitel...
Übrigens: Bei der Monitorprofilerstellung schreibt z.B. ProfileMaker
die
XYZ-Werte unnormiert in die Charakterisierungstabelle.
Bei der
Erstellung
des Profils werden die Daten dann allerdings durch
oben beschriebene
Normierung zum PCS kompatibel gemacht.
Also? Müssten die Daten nich doch stimmen? Ich profiliere ja mit
ProfileMaker.
Einen angenehmen Abend wünsche ich Ihnen
Mateus Joschko