Clemens M. Hürten <Clemens.Huerten(a)t-online.de> schrieb/wrote:
Und wie war das mit dem PS-fähigen Farblaser? PS
sollte als Heilmittel
dienen für Farb-Probleme.
Herr Hürten,
Wer behauptet solches?
Die PostScript-fähigkeit eines Ausgabesystems ist kein Garant für korrekte
Farbwiedergabe. Wie auch? Es hängt von unzähligen Faktoren ab. Maßgeblich
auch davon was und wie Sie es in den PostScript-Interpreter hineindrucken.
In Ihrem Fall versuchen Sie z.B. bei der direkten Ansteuerung aus Adobe
InDesign heraus bereits farbkorrigierte Farbe auf das Ausgabegerät zu
senden. Somit nutzen Sie eigentlich nichts von den erweiterten Möglichkeiten
eines PostScript-Ausgabegeräts im Bereich Farbanpassung aus.
Dies wäre aus einem Adobe InDesign heraus nur dann gegeben, wenn Sie mit der
Druckeinstellung "PostScript-Farbmanagement" arbeiten (und damit die
Farbraumtransformation ins Ausgabegerät verlagern) und entweder nur
profilierbare Datentypen (wie z.B. TIFF-Bilder) und/oder EPS-Dateien im
Layout platzieren, welche wiederum die PostScript-Variante eines
Farbmanagements ausnutzen (z.B. Mit Hilfe der Speicheroption "PostScript
Farbmanagement" beim Speichern eines Adobe Photoshop EPS-Bildes).
...snip
Und war ich nicht etwa davon überzeugt, dass
Adobe's Farbmanagement
überlegen ist und meine Probleme lösen wird? - Jetzt hab ich den Salat!
Genau das, wofür ich die gesamte Produktfamilie gekauft habe,
funktioniert nicht so, wie gewünscht!
Wie bereits angedeutet, liegt hier sowohl eine Schwäche in der
Implementierung des Farbmanagements in heutigen Adobe Produkten vor aber
eben auch eine grundsätzlichen Problematik/technologische Restriktion die da
wäre, dass kein mir bekanntes Layout-Programm in der Lage ist, platzierte
EPS-Daten, in anderen Worten reinen PostScript-Code, farblich zu
transformieren. Dies setzt, wie ebenfalls bereits erwähnt, eine vollständige
Interpretation der Programmiersprache PostScript vor der eigentlichen
Transformation voraus. Dies kann nur ein System bieten in dem ein
vollwertiger PostScript-Interpreter zum Einsatz kommt.
Die Verlagerung der Farbraumtransformation auf die PDF-Ebene und der Einsatz
einer professionellen Farbmanagement-Lösung löst beide Probleme.
Denn einerseits wird die schwer handelbare Programmiersprache PostScript in
ein strukturiertes, klar spezifiziertes Datenformat gewandelt. Das alleine
macht vieles schon deutlich einfacher, denn es existiert z.B. keine
Unterscheidung mehr zwischen platzierten EPS-Dateien und anderen im Bereich
der Layoutprogramme transformierbaren Platzierformaten. Außerdem kommt bei
Verwendung eines Acrobat Distillers ein original Adobe PostScript 3
Interpreter zum Einsatz, der höchste Kompatibilität garantiert. Unliebsame
Nebeneffekte die durch Einsatz von sog. Clone-Interpretern auftreten können,
sind hier nicht zu erwarten.
Ein Blick auf die Actino- oder Impressed-Website
zeigt, dass Supercolor
für Acro 5 geeignet ist. Wer sagt mir, ob er auch unter 6.0 läuft?
Zum heutigen Zeitpunkt ist keine Acrobat 6 Kompatibilität gegeben. Dies ist
aber sicher nur eine Frage der Zeit.
Acro 6.0 habe ich ja auch nur gekauft, weil mir die
Vorteile auf der
Adobe-Tour klar wurden. Aber mein jetziges Problem löst sich damit auch
nicht, obwohl es doch eher ein elementares Problem ist und nicht etwa
ein verzichtbares "Spiel"-Feature.
Ich denke nicht, dass eine von Adobe selbst durchgeführte
Marketing-Veranstaltung das richtige Medium ist, die Praxistauglichkeit
eines neuen Produktes beurteilen zu können. Acrobat 6 hat ohne Zweifel
einige interessante neue Features. Allerdings ist nichts dabei, was ein
Acrobat 4 oder 5 Anwender, der bereits zwei oder drei spezialisierte
Prepress Plug-Ins einsetzt nicht schon lange kennen würde. Gerade im Bereich
Farbmanagement-Funktionen ist erst eine gewisse Basisfunktionalität gegeben,
die aber noch stark optimiert werden müsste, um gänzlich auf spezialisierte
Tools verzichten zu können.
Und "mal eben 800 Euro" (netto) habe ich als
Klein-Unternehmen ja auch
nicht gerade mal lose in der Portokasse liegen.
Kann ich gut nachvollziehen. Allerdings ist uns bereits von verschiedenen
Stellen bestätigt worden, dass das Preis-/Leistungsverhältnis bei diesem
Produkt mehr oder weniger einzigartig ist.
Leider ist die Demoversion von Supercolor sehr stark eingeschränkt und nur
bedingt geeignet sich ein aussagekräftiges Bild zu verschaffen. Wenn Sie
mehr Infos benötigen, wissen Sie ja, wie Sie uns erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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Robert Zacherl
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