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Lieber Herr Wiegel,
Sie brauchen doch das Rad gar nicht neu zu erfinden. Es gibt doch schon
alles, was man benötigt, man muss es nur anschaffen und einsetzen...
Warum sollten die vorhandenen Lösungen für den Offsetdruck bzw. Proof
nicht auch für den Großformatdruck einsetzbar sein? Was ist denn ein
guter Großformatdruck anderes als ein Ausdruck mit einem
gerätespezifischen Farbprofil, das man völlig konventionell generieren
kann? Ist die Übereinstimmung mit einem anderen Verfahren gefragt,
rechnet man die Daten einfach zusätzlich über das jeweilige
Referenzprofil - also genauso wie bei einem Proof. Alle Verfahren
hierfür sind bekannt, Lösungen existieren zahlreich und sind längst aus
den Kinderschuhen. Die Großformatdruckereien müssen sie nur einfach
anschaffen und verwenden...
Viele Grüße
Marius König
Hallo Listenleser und -schreiber,
ich möchte Herrn König ausdrücklich zustimmen. Wir betreiben in der Ausbildung von
Mediengestaltern und für hauseigene Zwecke sozusagen "kleinformatigen
Großformatdruck" (Arbeitsbreite bis 36 Zoll). Für vorhersagbare Ausdrucke verwenden
wir Best ColorProof XXL. Wir erstellen für die verwendeten Papiersorten individuelle
Profile mit ProfileMaker, nachdem zuvor eine Basislinearisierung mit BestLinTool (Ziel:
Fotodruck, nicht Proof) gemacht wurde. Das Papierprofil wird in Photoshop zum Softproofen
(auf NEC SpectraView) verwendet, meist wird auch schon in Photoshop die Konvertierung der
Daten in den Zielfarbraum vorgenommen. Im Best-RIP setzen wir dann das individuelle
Papierprofil gleich dem Referenzprofil, so daß der Druckjob ohne weitere Verrechnung
"durchgeschleift" wird. Das Problem dabei ist sicherlich, dem Kunden etwas
Proofähnliches zu bieten, er kann ja nicht jedesmal zum Softproofen erscheinen. Meist läßt
sich das über einen Probestreifen, der die farbkritischen Bildelemente (z. B. CI-Farben)
enthält, regeln.
Ich weiß, daß das nicht die Lösung des Standardisierungsproblems ist, und daß man, je mehr
verschiedene Papier-Tinten-Kombinationen man einsetzt, auch schon mal schnell vor lauter
Profilierung nicht mehr zum Drucken kommt. Bleibt nur, was auch schon vorgeschlagen wurde:
Kernsortiment an Material für verbindliche Ausdrucke, und Unterscheidung der Aufträgein
solche, die farblich stimmen und solche, die nur bunt sein müssen. Es wird wohl noch sehr
lange dauern, bis sich Papier- und Tintenhersteller auf irgendetwas festnageln lassen.
Grüße aus Leipzig
Thomas Oberbuchner