Hallo Herr König!
Am Tue, 10 Aug 2004 15:58:49 +0200 schrieb Marius König
<mkoenig(a)cre-aktiv.de>de>:
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Moderne Laser haben ziemlich raffinierte Rasterverfahren, die die
physikalische Auflösung recht gut ausnützen können. Deshalb liegt die
Detailzeichnung hier teilweise wesentlich höher als mit 60er Raster im
Druck. Aber 80er Raster klingt doch schon ziemlich gut - war da im Druck
auch absolut nichts zu erkennen, oder ist der Druck noch nicht erfolgt?
Der Druck ist Gott-Sei-Dank noch nicht erfolgt. Ich schrieb ja, es war ein
Proof, der mit 400dpi Auflösung gefertigt wurde. Die Druckerei teilte mir
mit, dass der Proof auf einem Epson 4000 mit Pigmenttinte und auf der
Software ProofGate basierend hergestellt wurde. Die Proof-Auflösung wurde
absichtlich auf 400dpi reduziert, um den Aufwand geringer zu halten. Man
erzeugt dabei aus dem kompletten Druckbogen ein TIFF.
Da hierbei Details verloren gehen, die im Druck sichtbar würden, erfüllt
dieser Proof seinen Zweck nicht. Da werde ich wohl mit der Druckerei noch
diskutieren müssen. Das geht so nicht!
2.) Das Foto war bestimmt KEIN JPG. Ich erhielt von meinem Fotografen
die RAW-Daten auf DVD. Mittels CapturOne habe ich das Bild ausgewählt
(aus 4,7GB Daten grrrrr) und dann nach Ausführen leichter Korrekturen
das Bild auf das erforderliche Format sowie 350dpi Auflösung
hochgrechnet. Ohne Hochrechnen würde aus den RAW-Daten bei 300DPI
kein DIN A4 Format mit Anschnitt entstehen können! Der Chip hat ja
"nur" 11Mpx.
Das hochgerechnete Bild habe ich nie in JPG sondern nur in PSD
gespeichert und erst danach auf 8 Bit Farbtiefe reduziert. Ob bei
diesen Vorgängen etwas passiert ist?
In der starken Vergrößerung am Monitor sind in den einzelnen Kanälen
Blockartefakte mit einer Größe von 8 x 8 Pixeln sichtbar - typisch für
eine JPEG-Kompression. Wo die erfolgte, kann ich natürlich nicht sagen...
Vielleicht beim Hochrechnen in CaptureOne?
Wenn Sie die RAW-Daten besitzen, sollten Sie die Gradationskorrektur auf
jeden Fall bei einer Farbtiefe von 16 Bit pro Kanal ausführen und diese
erst nach der Separation in CMYK auf 8 Bit reduzieren.
Genau das werde ich heute Abend machen. Soll ja eh Gewitter draußen geben
und man hat ja sonst nix Gescheites vor ;-(
Übrigens: Das Hochrechnen der CaptureOne zu überlassen, halte ich für
besser, als nachträglich in Photoshop oder anderen Programmen wie
GenuineFractals hochzurechnen, da im RAW-Prozessor mehr Daten /
Information verfügbar ist. Aber vielelicht irre ich da? Ich besitze
kein GenuineFractals. Aber demnächst evtl. eine Nikon D70 mit 6,1
MPx-Sensor. Da werde ich für Ganzseiten-Reproduktionen wieder dieses
Thema bekommen.
Kein Programm der Welt (auch wenn die Werbung da anderes suggeriert) ist
dazu in der Lage, verlorene oder nicht vorhandene Details in einem Bild
wiederherzustellen. Der einzige qualitative Unterschied bei
verschiedenen Interpolationsmethoden (Bikubisch, S-Spline...) ist der,
dass sie mehr oder weniger gut dazu in der Lage sind, sichtbare
Pixellierung zu verhindern und vorhandene (!!!) Detailkanten
"nachzuzeichnen". In Ihrem Fall würde ich keinen Vorteil in irgendeiner
der Methoden sehen... Sie sollten also in jedem Fall in etwa dasselbe
Ergebnis erhalten.
Dass man nichts hinzurechnen kann, was nicht da ist, ist mir schon klar!
;-)
Zum Problem der Megapixel-Angaben von Digitalkamera-Herstellern möchte
ich auch noch ein Wörtchen hinzufügen. *Normale* Digitalkameras erfassen
.............
Das ist mir völlig Klar. Ich recherchiere schon seit Monaten bevor ich
irgend etwas kaufe! Dennoch hat mich die Nikon D70 überzeugt.
Glücklicherweise, noch rechtzeitig, ehe ich mich für die Canon EOS 300D
entschieden hatte.
Welweit gibt es nur eine einzige Chiptechnologie, die hier anders
funktioniert: der FOVEON-Chip (
www.foveon.com). Diesen gibt es in zwei
..............
überzeugend. Ich liebäugle also schon länger mit solch
einem Teil,
leider fehlen mir momentan noch die Mittel hierfür...)
Das würde ich mir an Ihrer Stelle extrem gut überlegen! Schauen Sie sich
mal das Rauschverhalten des Foveon Chips an. Und weiter vergleichen Sie
mal die Kamera-Ausstattung mit der der D70. Besonders z.B. Blitzprogramme,
Geschwindigkeit der Datenspeicherung / max. Aufnahmefolge, Weißabgleich
mit Customer-Sets, usw.
Ich wechsle ja gerade von Film zu Digital. Die höhere mögliche Auflösung
des Films kann ich nicht nutzen, weil ich wegen des eingeschrnlten
belichtungsspielrausm nicht mit Diafilm arbeiten möchte, wegen der
einfachen Objektive aber schon meist mit 400 ASA arbeiten muss. Resultat:
Es gibt Farbrauschen und Korn ohne Ende. Vergrößern ist kaum möglich. Dazu
dauernde Farbkorrigiererei und die zeitraubenden Scan-Vorgänge.
Mit der Foveon würde ich zumindest betr. Rauschen und Lichtstärke ähnliche
Probleme bekommen. Bei der Nikon D70 sind betr. Rauschen die Ergebnisse
einer 1600er Einstellung identisch mit dem, was ich hier oft bei 400er
Film bekomme. Interessant ist doch, dass zahlreiche Profi-Fotografen, von
denen ich viele Beiträge im Web gefunden habe, allesamt NICHT die
Sigma-Kamera in Erwägung ziehen, sondern alle auf Nikon D70 oder besser
oder auf Canon ab D10 oder D1s, einige wenige auch auf EOS 300D. Das hat
doch seinen Grund. Der liegt in der Gebrauchstauglichkeit der
KameraFeatures bei professionellen Ansprüchen und am Aufnahme-Ergebnis, am
Look 'n Feel. Sehr viele Profis sagen übereinstimmend, dass die Auflösung
wirklich nicht Alles ist, außer beim Produktionsziel, Großformate zu
bekommen oder Kunstdrucke zu produzieren. Wichtiger ist der insgesamt
stimmige Eindruck des Bildes.
Zur Auflösungsthematik darf ich Ihnen vielleicht einige Links geben, die
ich z.T. auch schon mal in der Digitalfotografie-Liste gepostet habe:
http://www.uni-mainz.de/~sprec000/Digicam2.html
http://www.uni-mainz.de/~sprec000/Digicam3.html
http://www.uni-mainz.de/~sprec000/Digicam4.html
http://www.uni-mainz.de/~sprec000/Digicam5.html
http://www.uni-mainz.de/~sprec000/Digicam6.html
http://www.uni-mainz.de/~sprec000/Digicam7.html
http://www.uni-mainz.de/~sprec000/Digicam8.html
Demnach reicht überhaupt keiner der heutigen Filmmaterialien aus, um bei
KB-Format gegen eine 6 Mpx Kamera anstinken zu können. Ich wollte es
dennoch nicht glauben und habe gerade erst mit Fuji Reala und mit einem
Kodak - beide 100ASA Testaufnahmen bei Mutter Natur gemacht. Alle
Aufnahmen extra auf Stativ und z.T. mit Drahtauslöser, damit nur ja nix an
Schärfe beim Aufnahme-Vorgang verloren geht.
Dann Entwicklung im Profi-Labor und schließlich Scan im Nikon Coolscan LS
4000 ED. Resultat: Alles verbrennen! Schrott! Wenn das Alles ist, was mir
Film bietet, dann weg damit! Vielleicht hätte ein Diafilm noch das Rennen
gemacht. Aber wenn ich die Produktions-Gesamtkosten sehe, kann ich das
keinem Kunden mehr zumuten.
Laut Uni Mainz-Untersuchungen müsste man ein Spitzenklasse-Objektiv und
einen 50 ASA Diafilm verwenden, um eine 6 Mpx Kamera zu schlagen. Ursache:
Das Korn und Rauschen des Films vernichten den theoretischen Vorteil
höherer Auflösung. Die Digicam (ab Nikon D70- / Canon EOS300D-Klasse
aufwärts) arbeitet selbst bei 400 ASA noch überlegen und auch 800er
Aufnahmen sieht man kaum ein Rauschen an.
Ich mache nur semiprofessionelle Produktionen im Rahmen meines
Werbeunternehmens für Kunden, bei denen das Budget nicht für einen
Profi-Fotogafen ausreicht. Zudem brauche ich besonders oft Fotos zur
Illustration oder Produkt-Aufnahmen. Dafür ist die DigiCam genau das
Richtige. Und wenn der Kunde mehr will -z.B. größere Formate-, muss er
auch mehr bezahlen und den Profi beauftragen.
Meine Geschäfts-Politik ist:
80% von den Arbeiten, die ein typischer Werbekunde meines Unternehmens
benötigt, wird im Hause erledigt incl. Fotografie, Digitaldruck usw. der
Rest wird außer Haus gegeben. Alles, was mit besonderen
Qualitätsanforderungen daher kommt, ebenfalls. So kann ich zu besonders
günstigen Preisen komplette Produktionen anbieten, weil der Kunde meistens
sagt: Das ist mir und für meine Kunden doch gut genug und besser wird mir
zu teuer und bringt kaum Kunden zusätzlich.
Viele Grüße
Marius König
--
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag,
das wünsche ich Ihnen
- Clemens M. Hürten -
IdeeCreativ Marketing & Werbung / Stuttgart
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