Guten Tag Herrr Lehrmann! Ihren Beitrag finde ich hoch-interessant. Auf den Punkt interpretiert, bedeutet das für mich: "Lass die Finger vom Profilieren und liefere brav sRGB, wenn du keinen Ärger haben willst" und es heißt: "Selbst mit optimaler Profilierung wird der Farbraum (nur bei Minilab-/Fuji-Maschinen???) nicht im Ergebnis sichtbar größer, als bei sRGB." Gerade war ich intensiv auf der Website von Agfanet. Die schnitten bei allen Tests der c't oder Fotomagazin oder Colorfoto relativ gut ab. Ich habe die Datenblätter der Minilabs herunter geladen, mit denen die Partner von Agfa-Net arbeiten. Die D2 udn D3 sind offensichtlich sehr brauchbare Maschinen. Deren Belichter-Einheit arbeitet mit 400ppi. Aber es gibt eine gewaltige Menge an Automatik-Funktionen zur Bildver(schlimm)besserung. Bei anspruchsvoller Belichtung muss das natürlich alles restlos deaktiviert werden. Stellt sich die Frage, ob der Operator das tut (wenn er es denn auch fachlich könnte). Zudem fand ich auf der Agfanet-Website zwei ICC-Profile für zwei Fotopapier-/Maschinenkombinationen: Eines ist für die D1-Minilabs und Prestige-Papier, das andere für die hochwertigen D2 und D3 Minilabs und Sensatis-Papiere. Nach dem Entpacken des für D2 / D3 geeignete Profil-ZIPs fndet sich auch ein beschreibendes PDF dazu. Dort heißt es: 2) Application: The generic ICC profile ?Gen_Prestige3_dlab1_V1.icc? was generated for Agfa Prestige 3 and Type 12 paper in Agfa d-lab.1 systems (d-lab.1 allrounder, d-lab.1s basic, net-lab.1). ?Gen_Sensatis_dlab_V1.icc? was created for Agfa Splendix and Sensatis paper in Agfa d-lab.2, d-lab.2plus, d-lab.3, netlab12, net-lab.2plus. The file to be exposed on photographic paper has to be converted to the profile first with the help of e.g. Adobe Photoshop. Und weiter wird die Einstellung in Photoshop beschrieben: Perzeptiver RI anwählen Es geht also sehr wohl darum, Bilddaten in dem hier diskutierten Sinne in den Agfa-D2/D3-Farbraum zu transformieren und diese RGB-Daten an die Minilabs zu senden. Es steht nicht dabei, ob das Profil dann getagged bleiben soll oder wie man mit den Minilab-Betreibern kommunizieren soll, um Belichtungsfehler mit solchen Daten zu vermeiden. Nett! Ich habe die Farbräume des Agfa-Profil mit sRGB verglichen. Resultat: Katastrophal! Das Agfa-Profil hat fünf Ecken im Schuhsohlen-Diagramm und geht im Gelb-Grün-Cyan-Bereich erheblich über sRGB hinaus. "Zum Ausgleich" werden gewaltige Teile von Rot, Magenta und Blau abgesägt. Das sieht man aber erst in der 3-D-Darstellung der Farbräume und nicht in der Schuhsohle. Und erstaunlicher Weise profitiert nicht mal der gerade erwähnte Gelb-Grün-Cyan-Bereich davon wirklich, denn in der 3-D-Darstellung ist sichtbar, dass mit zunehmender Helligkeit auch diese Bereiche gewaltig abgeschnitten werden. Da kann man geradezu Angst davor bekommen, dass angelieferte sRGB-Daten womöglich maschinen-intern in den Minilabs in diesen Agaf-Farbraum als "Maschinen-Farbraum" transformiert werden. Dann habe ich das Fuji-Profil für die Frontier runtergeladen, so wie von Ihnen angegeben. In meiner ICC-Toolbox zeigt es sich im Schuhsohlendiagramm ähnlich und größer, als das von Agfa. Besonders die Achse Rot-Blau geht über den Schuhsohlenbereich hinaus. ICC-Toolbox zeigt aber hierzu kein 3-D-Diagramm an, sodass ich keine qualitative Aussage über den Gamut machen kann. Solnage keine neuen Erkenntnisse hier in die Diskussion kommen, werde ich wohl lieber mit sRGB belichten lassen. Ich stelle nun aber mal die Frage, ob denn mit Laser belichtetes Fotopapier, z.B. in Profi-Labors, gegenüber sRGB wirklich überhaupt einen so viel größeren Gamut hat! Das war ja meine Ausgangs-Annahme. Vielleicht ist die aber falsch? -- Freundliche Grüße aus Stuttgart Clemens M. Hürten IdeeCreativ - Strategie & Werbung http://www.ideecreativ.de Am Wed, 12 Jan 2005 10:58:35 +0100 schrieb Lars Wehrmann <kontakt(a)larswehrmann.de>de>: .........................snipp