Hallo!
Ich weiß nicht, ob ich da jetzt etwas falsch verstehe, aber mein TFT,
kalibriert und profiliert mit basICColor display zeigt mir in Photoshop bei
einem Lab-Bild auf L=a=b=0 ein sattes Schwarz, nahe dem ausgeschalteten
Zustand.
Male ich mit einem Werkzeug Strukturen mit geringem L-Wert bei a=0 und b=0
so sind diese ab L=4 eindeutig und klar zu sehen.
Zwei Faktoren wurden IMHO hier -gerade in Bezug auf TFTs- noch nicht
angesprochen:
1.) Die TFTs neigen dazu, dass eine schwarze Fläche leicht aufgehellt wird,
wenn an einer anderen Stelle des Monitors ein helles Objket gezeigt wird.
Möglicher Weise ist bei top-aktuellen, hochwertigen TFTs neuester
Konstruktionen dieser Effekt geringer. Bei mir ist er klar sichtbar.
2.) Bei analog betriebenen TFTs und bei CRTs ist die Grafikkarte evtl.
Schuld an den Schwarzwert-Problemen. Ich habe den Verdacht, dass manche
Grafikkarten kein sauberes 0-Volt-Signal abgeben, wenn Schwarz dargestellt
werden sollte. In so einem Fall kann natürlich selbst die beste
Profilierungs-Software nichts mehr ausrichten, da der DAC-Ausgang der Karte
nicht negativ werden kann.
Ursache hierfür ist, dass das Grafikkarten-Signal hochfrequent ist und zudem
bei hohem Pixeltakt bei Weitem nicht mehr rechteckförmig verläuft. Hinzu
können Übersprech-Effekte in der Video-Leitung oder den Steckverbindern
kommen, sodass sich letztlich durch kapazitive Kopplung kein idealer
Nullpegel mehr einstellt.
Beobachten kann ich dies beim Ausschalten des PC: Nachdem (unter Windows
2000) die Ansteuerung durch das Betriebssystem wegfällt, bleibt nur noch die
Ansteuerung über das per BIOS veranlasste VGA-Signal mit ganz geringer
Auflösung (z.B. 600 x 480) übrig. Dieses Feld erscheint bei mir noch
kurzzeitig in der Mitte des Bildschirms als etwas hellerer "schwarzer"
Bereich, als das gesamte übrige Feld des Bildschirms, in dem ja keine
Ansteuerung mehr erfolgt.
Daran erkenne ich, dass es tatsächlich ein Null-Volt-Problem bei
Grafikkarten gibt.
Meine Grafikkarte ist übrigens nicht gerade ein Billigteil: Matrox P650,
also eine abgespeckte Parrhelia-Version. Vorher hatte ich eine Matrox G200
in Betrieb, die eine bessere Signalqualität liefert (steilflankiger und
etwas pegelgenauer) als die P650. Aber auch dort trat die Abweichung im
Schwarz auf.
Ich muss aber auch sagen, dass der Unterschied: Moni aus zu Moni schwarz
gesteuert mich überhaupt nicht stört, da der verbleibende Dynamikumfang
völlig ausreicht und ich ab L=4 bereist sehr schon gegenüber L=0
Unterschiede sehe und danach jede L-Stufe höher klar differenziert
dargestellt wird! Was will ich da mehr? Zudem: Die Kalibrierung und
Profilierung bezieht sich ja bereits auf einen leicht angehobenen
Schwarzwert, sodass IMHO hierdurch keine Verfälschung entsteht.
Aber es mag ja sein, dass es andere Grafikkarten gibt, die so schlechte
Signalspannungen liefern, dass der Schwarzwert wirklich zum Problem wird.
Bei DVI dürfte das Problem IMHO gar nicht auftreten, wenn der TFT
werksseitig korrekt eingestellt wurde, oder?
--
Ein angenehmes und erholsames Wochenende,
das wünsche ich
Clemens M. Hürten -
www.IdeeCreativ.de
Werbung + Marketing aus Stuttgart
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: eci-admin(a)lists.transmedia.de
[mailto:eci-admin@lists.transmedia.de]Im Auftrag von Florian Süßl
Gesendet: Sonntag, 15. Februar 2004 13:23
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: Re[2]: [ECI] Softproof, Flachbildschirm & Tiefe
Hallo Andre,
vielen Dank für den Tipp. Die Umsetzung im Praxisalltag möchte ich aber
lieber den einschlägig bekannten Herstellern professioneller
Profilierungsprogramme überlassen. Wenn ich den Vorschlag richtig
verstanden habe wird es aber zu einem schönen Profilchaos kommen: Pro
zu simulierendem Schwarzpunkt das passende Monitorprofil ...
Bitte nicht falsch verstehen, wenn ich diesen
technisch/wissenschaftlich betrachtet sicher richtigen Ansatz für die
95 Prozent Normalanwender - und nicht nur für die - schlicht für
unpraktikabel und zu fehleranfällig halte. Dies auch vor dem
Hintergrund, dass das Problem bei CRT-Problemen bisher nicht auftrat.
Paradoxerweise ist der Kontrast - wie von Herrn Schober ja schon klar
beschrieben - in der Praxis bei TFT-Monitore *schlechter* als bei den
althergebrachten Röhrenmonitoren. Dies verwundert umso mehr, als im
direkten Vergleich TFT Monitore über einen deutlich *besseren*
Kontrast/Dynamikumfang verfügen:
Ein Hauptproblem von CRT-Monitoren war bekanntlich der im Vergleich zu
guten TFTs wie dem Eizo CG 21 deutlich geringere Kontrastumfang.
Folglich hat man bei CRT-Monitoren immer das Problem, Tiefenzeichnung
nur schwer beurteilen zu können. Durch den Einsatz ansonsten
unbestritten guter Monitorprofile wird dieser Vorteil von TFT-Monitoren
aber zunichte gemacht. Und: Die primitiven Standard-TFT-Profile zeigen
dieses Problem *nicht*.
Übrigens nicht nur beim Softproof diverser Druckbedingungen sondern
schon bei Lab, bzw. RGB-Bildern.
Einfaches Beispiel zum ausprobieren in Photoshop:
neues Lab-Bild
vollflächig schwarz (CIELAB 0/0/0)
Durch Drücken der 'F'-Taste schwarze Umfeldfläche wählen.
Zu erwarten: komplett schwarze Fläche
Zu sehen:
(1) bei den genannten Beipielen individuell erstellter Monitorprofile:
Graue Fläche in schwarzem Rahmen
Messung des RGB-Werts durch das OS X Dienstprogramm 'DigitalColor
Farbmesser': statt erwarteter RGB 0/0/0 bspw. 12/12/12 ?!?
(2) Wechsel des Monitorprofils auf bspw. 'Farb-LCD':
Wie zu erwarten (und bei CRTs auch der Fall): durchgängig schwarze
Fläche
Herzlichst,
Florian Süßl
Am 15.02.2004 um 00:48 schrieb Andre Schützenhofer:
Am 14.02.2004 um 23:25 schrieb Florian Süßl:
Konkret gefragt:
Was ist zu tun um die deutlich zu helle Wiedergabe dunkler Farben in
Photoshop zu beheben?
Auf in dieser Hinsicht bessere Messgeräte zu warten hilft uns ja
heute nicht weiter.
Auf eine entsprechende Option in den Monitorprofilierungsprogrammen
warten?
Gruß,
Florian Süßl
Florian,
eine Möglichkeit:
Zuerst Ermittlung des tatsächlichen darstellbaren Schwarzpunktes des
Monitors bei eingeschaltetem Zustand - visuell und / oder
messtechnisch (visuell könnte hier bei einem entsprechend
programmierten User-Interface durchaus reichen).
Mit diesem ermittelten Wert den Kompensationsfaktor für die
Darstellung der zu simulierenden Schwarzpunkte errechnen. Der
Farbrechner, der für das Matching in den Ausgabefarbraum "Monitor"
zuständig ist, gewährleistet dann eine lineare Erweiterung innerhalb
des Dynamikbereiches des Monitors. L-Werte, die sich im Ergebnis
dieser Berechnung außerhalb des Monitor-Spielraums befinden, werden
dann auf den maximal darstellbaren Wert gematcht.
Gleiches könnte man auch für eine dynamische Weißpunkt-Anpassung
machen ...
Grüße, Andre (Schützenhofer)
!!! Neue Firmenbezeichnung, e-mail und Internet !!!
CON·CEPT·PRO GmbH - consulting and production by concept
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Standort|Sitz Köln: Ehrenstraße 88 · 50672 Köln
phone|fax: +49 (0) 221 - 255 254 | cell +49 (0) 172 - 21 28 104
j.erpenbach(a)con-cept-pro.com
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Standort Langenfeld: Kronprinzstraße 54 · 40764 Langenfeld
tele +49 (0) 2173-3993 phone +363 fax +308 | cell +49 (0) 172-208 32 73
a.schuetzenhofer(a)con-cept-pro.com
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
http://www.con-cept-pro.com · info(a)con-cept-pro.com
--
Florian Suessl | Director Technology
MetaDesign AG | Leibnizstrasse 65 | 10629 Berlin
+49 30 590 054 246 | fax +49 30 590 054 114 | fsuessl(a)metadesign.de
A Lost Boys company |
http://www.metadesign.de
_______________________________________________
ECI mailing list
ECI(a)lists.transmedia.de
http://lists.transmedia.de/mailman/listinfo/eci