Hallo,
tja, das Problem des Farbvergleichs zwischen Körper- und Lichtfarben.
Ergänzend zu den Überlegungen von Herrn König und den Praxiserfahrungen
und Tips von Herrn Homann zitiere ich mich mal selbst:
Grundsätzlich besteht also folgendes Problem bei der vergleichenden
Farbmessung von Lichtfarben und Körperfarben:
Bei der Messung von Körperfarben wird das lichtreflektierende Objekt mit
einer bekannten Lichtart bestrahlt und der spektrale Reflexionsfaktor
R(λ) gemessen. Der Reflexionsfaktor ist immer kleiner als eins, da er
auf den vollkommen mattweißen Körper bezogen ist, dessen
Reflexionsfaktor bei allen Wellenlängen gleich eins ist. Die aus den
Reflexionsfaktoren berechneten CIE-Normfarbwerte XYZ sind daher immer
normiert, Y (der farbmetrische Hellbezugswert) des vollkommen mattweißen
Körpers ist per Definition für die verwendete Lichtart gleich eins.
Im Gegensatz dazu die Farbmessung bei Monitoren: Hier gibt es keine
(Norm)lichtquelle, keinen vollkommen mattweißen Körper und keine
reflektierende Probe, es existiert nur die Mattscheibe, die sichtbares
Licht emittiert. Misst man nun dieses Licht, erhält man Absolutwerte,
die prinzipiell nach oben hin nicht begrenzt sind. [s.a. Ihre Messung
Monitorweiß L*=119,9, das wäre auf Papier unmöglich!] Für
aussagekräftige Ergebnisse ist es nötig, L*a*b*-Werten zu berechnen, um
so Aussagen zu Farbabständen als ∆E*ab und ∆E*94 machen zu können.
Zugrunde liegen die von den Messgeräten ermittelten Werte, meist in der
Form CIEXYZ (also Absolutwerte) oder als Normfarbwertanteile xy, dann
zusätzlich mit einer absoluten Helligkeitsinformation versehen. Diese
Messwerte werden nun normiert, so dass für das hellste Monitorweiß
(R=G=B=255 bei 8bit) Y = 100 gesetzt wird und alle anderen Messwerte
linear angepasst werden.
Die jetzt erhaltenen, normierten XYZ-Werte können nach CIELAB
umgerechnet werden, wobei auch hier wieder mehrere Umrechnungen möglich
wären: Welche Daten sollen für den vollkommen mattweißen Körper, der der
Berechnung von L*a*b*-Werten zugrunde liegt, angenommen werden: Soll er
sich auf das Weiß des Monitors beziehen oder soll die Werte des in der
Norm definierten Körpers angenommen werden?
(Zitat Ende)
Ich hab die Messungen mit dem Spectrolino und dem KeyWizard
durchgeführt, hier stellt sich glücklicherweise nicht das Problem, daß
sich das Messgerät automatisch auf das hellste gemessene Weiß bezieht,
sondern man bekommt Absolutwerte XYZ.
Auf diesem Weg kann man dann alle möglichen Farbflächen messen, z.B.
die Fogra-Medienkeil-Felder in Photoshop, Proofsimulation absolut
farbmetrisch
Gruß
--
Jörg Schober
Dipl-Ing. (FH)
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