Das 'dickste' Problem mit Transferkurven ist, dass man sich nicht darauf
verlassen kan, dass sie 'durchkommen'. In einem PDF-basierten Ablauf
koennten Sie an folgenden Stellen verloren gehen:
- im Distiller wird Transferkurven "Entfernen" gewaehlt
- in Acrobat wird beim Drucken "Rastereinstellungen des Druckers
verwenden" gewaehlt, was nach meinem Kenntnisstand dazu fuehrt, dass
neben den Rastereinstellungen auch die Transferkurven nicht mit zum
Drucker geschickt werden
- im RIP koennte eingestellt sein, dass ausschliesslich die im RIP
vorhandene Transferkurve zur Anwendung kommt.
Zusaetzlich gibt es die (selten vorkommende) unselige Auspraegung
"Identity" einer Transferkurve in einem PDF, die die Transferkurve im RIP
ausser Kraft setzt.
Dies alles hat die PDF/X-Arbeitsgruppe in der ISO bewogen, Transferkurven
in PDFs nicht zuzulassen, um eine maximale Vorhersehbarkeit des
Ergebnisses zu gewaehrleisten (wenn keine Transferkurven vorhanden sin,d
koennen sie auch nicht verloren gehen).
In Distiller 5 hat man - wie auch seinerzeit schon in Distiller 3 - die
Moeglichkeit, Transferkurven im PostScript ins PDF hineinrechnen zu
lassen (wodurch anschliessend die im PostScript eingebettete
Transferkurve dann ja nicht mehr neotig ist, weil ihr Effekt bereits
realisiert wurde).
Wo derzeit ueblicherweise Transferkurven so vorkommen koennen, kann ich
auswendig nicht sagen. Transferkurven (genauer gesagt 'tone reproduction
curves') innerhalb von ICC-Profilen sind hier nicht relevant, weil sie
nicht als PostScript oder PDF kodierte Kosntrukte zum Tragen kommen,
sondern nur innerhalb der betreffenden Farbumrechnungen. Sie zaehlen also
nicht zu den hier diskutierten Transferkurven.
Olaf Druemmer
--- Andi wrote 12.03.2002 10:36 AM: ---
am 11.03.2002 18:36 Uhr schrieb Olaf Drümmer unter
o.druemmer(a)callassoftware.com:
Man sollte Transferfunktionen vorzugsweise
"Anwenden" - geht aber nur in
Distiller 5.x, Distiller 4.x bietet diese Moeglichkeit nicht.
Grund: je nach Ausgabeworkflow werden Transferkurven evtl. angewandt oder
auch nicht, sprich: dieser Weg ist unsicher. Ausserdem gibt es bestimmte
Arten von Transferfunktionen, die das RIP durcheinanderbringen (terminus
technicus: Identity - die setzt die im RIP vorhandene Transferkurve
ausser Kraft...)
Transferkurven sind Umrechnungsanweisungen: man nehme einen Einganswert
fuer eine bestimmte Farbe, dieser wird durch die Transferfunktion auf
einen neuen Wert umgerechnet. Klassischerweise ist sowas gedacht fuer
Gradationskurven im RIP. Transferkurven werden aber auch hier und da an
anderer Stelle verwendet.
Hallo Liste,
der letzte Satz ist der Entscheidene. Gibt es eine (terminolgische)
Übersicht über dieses Thema?
Die Begriffe Gradationskurven, Druckerkennlinien, Transferkurven,... werden
sehr unübersichtlich und uneinheitlich verwendet.
Ist beispielsweise eine mitgespeicherte Druckkennlinie im EPS nun eine
Transferfunktion? Im Druckmenü kann ich weiterhin anwählen ob integrierte
Druckkennlinien oder die vom Drucker angewandt werden sollen. Wenn jetzt
noch Transferfunktionen angewandt werden können) muss ich gestehen, dass ich
nicht mehr 100% Transparenz sehe (oder auf deutsch: Ich verstehe nicht genau
was er macht).
Es geht hierbei nicht um die Frage was solche Funktionen ursprünglich tun
sollten (Linearisierung,..) oder wie sie implementiert sind (LUT,
Matrix,...) sondern um deren stringente Verwendung in der Druckvorstufe!
liebe Grüße aus München
Andreas Kraushaar
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