Da ich beim DVI-Eingang die Farbtemperatur des Moni /
Display nicht
hardwareseitig vor-einstellen kann, muss das Profil zusätzlich auch
diese Aufgabe übernehmen.
o.k. das sind natürlich arge Einschränkungen des Iiyama-Schirmes :-(
Resultat ist eine LUT, in der dem blauen Kanal
die oberen 44 Werte fehlen!!! D.h. bei Input 256 ist Rot auf 256, Grün
auf 231 und Blau auf 212.
Ein Profil, bei dem nur 83% aller numerisch möglicher Werte zur
Abbildung von Farborten genutzt wird, kann unmöglich eine gute Qualität
für die Bildbearbeitung liefern. Dabei sind 8-Bit ja eh schon sau-knapp!
Bei der analogen Schnittstelle habe ich keine
Begrenzung der
Wertebereiche für RGB in der LUT. Die gesamten 8 Bit werden ausgenutzt.
Dass dies nicht gleichermaßen für Analog und Digitalanschluß gilt wundert
mich (Frage für ColorSolutions und/oder Matrox). Ist aber insgesamt ein
gutes Beispiel wie die Softwarekalibration sozusagen den verfügbaren
Tonwerteumfang reduzieren kann. Daher ist eine Hardwarekalibration zu
empfehlen.
Mit freundlichen Grüßen
Avnet Applied Computing GmbH
Armin Collong
- Produktmanager EIZO -
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Clemens.Huerten(a)t-online.de [mailto:Clemens.Huerten@t-online.de]
Gesendet: Montag, 1. September 2003 12:08
An: eci(a)lists.transmedia.de
Betreff: Re: [ECI] Einsatz von Flatscreens // Profilierung +
Kalibrierung
Hallo Herr Collong!
Vielen Dank für Ihre interessante Antwort. Ich habe inzwischen sowohl
den Analoganschluss als auch den Digitalanschluss profiliert (mit
basICColor display).
Da ich beim DVI-Eingang die Farbtemperatur des Moni / Display nicht
hardwareseitig vor-einstellen kann, muss das Profil zusätzlich auch
diese Aufgabe übernehmen. Resultat ist eine LUT, in der dem blauen Kanal
die oberen 44 Werte fehlen!!! D.h. bei Input 256 ist Rot auf 256, Grün
auf 231 und Blau auf 212.
Ein Profil, bei dem nur 83% aller numerisch möglicher Werte zur
Abbildung von Farborten genutzt wird, kann unmöglich eine gute Qualität
für die Bildbearbeitung liefern. Dabei sind 8-Bit ja eh schon sau-knapp!
Bei der analogen Schnittstelle habe ich keine Begrenzung der
Wertebereiche für RGB in der LUT. Die gesamten 8 Bit werden ausgenutzt.
Natürlich zählt Ihr Argument, dass die analoge Schnittstelle
Temperaturdrift- und Jitter-Probleme haben kann. Als ehemaliger
Entwickler von Industrie-Elektronik sind mir diese Dinge klar. Aber
gerade Matrox-Karten sind bekannt für ihre hervorragende
Signal-Qualität.
Inzwischen kann ich meine P650 sogar so nutzen, dass der Haupt-Ausgang
analog und der Nebenausgang digital am Moni liegen. Nun kann ich
umschalten, wenn ich will. Aber ich will nicht, weil ich die
Kalibrierung mit umschalten möchte. Das aber macht Windows nicht
(automatisch) mit. Und mal mit D50, mal mit D65 arbeiten, da bäumen sich
die Zehnägel auf.
Die Helligkeit bei DVI-Ansteuerung war jedenfalls hier noch kein
Problem. Da haben Sie mich wohl missverstanden. Die kann ich während des
Profilierungsvorganges im Y-Feld von basICColor display exact auf meine
gewünschten 150cd einstellen. Massivstes Problem ist einfach die
beschränkte Wertezahl im blauen Kanal.
Übrigens muss ich auch meien Aussage zum Gamut revidieren: Der Gamut des
Moni ist bei DVI- und bei Analaog-Ansteuerung voll identisch. Ich habe
die Profile mit einem 3-D-Tool sorgfältig verglichen.
Aber die von Ihnen angegebene Quelle lese ich mir mal genau durch.
Vielen Dank!
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
IdeeCreativ - Werbung / Stuttgart
Hallo Liste,
Clemens M. Hürten schrieb:
3.) Solange also DVI mit 10 Bit noch nicht
nutzbar ist und der
Monitor digital tatsächlich mit zugesicherten 10 Bit angesteuert
werden kann, sollte man ihn analog ansteuern, auch wenn bei 1600 x
1200 die Schärfe etwas leidet.
Nur bei der Analog-Ansteuerung kann man beim Iiyama bereits D50 und
die maximale Helligkeit an der Hardware per OSD-Menü vor-einstellen,
beim DVI nur Helligkeit und Kontrast. (Info über Herrn Hitzler)
Diese Info bitte nicht pauschal anwenden. Beim Analog-Signal kann
(abgesehen von Jitter (Schärfe)) noch sooo viel mehr schief laufen,
z.B. haben die analogen Signalpegel für RGB, je nach Grafikkarte und
Temperatur der Bauteile, unterschiedliche Werte.
Die Redaktion Tecchannel berichtete recht umfangreich über analoge
Signalqualität:
http://www.tecchannel.de/hardware/583/index.html
Bitte genau prüfen ob die Helligkeit bei Digital-Anschluß nicht doch
ausreicht, bevor auf das verhältnismäßig (farb-)unsichere
Analog-Signal zurückgegriffen wird. EIZO empfiehlt unbedingt den
Digital-Anschluß zu bevorzugen (bitte mit Iiyama checken wie die das
sehen).
1.) DVI-Eingänge sind offensichtlich zumindest
zurzeit auf
8-Bit-Übertragung ausgelegt und nicht auf 10-Bit. Daher kann man die
Vorteile einer 10-Bit Grafikkarte, wie meiner Matrox P650 mit DVI gar
nicht nützen. (Info von Herrn Hitzler)
Die 10 Bit Look Up Table (LUT) bei Matrox wird nur zum
Soft-Kalibrieren eingesetzt (MATROX packt da wohl ein Utility bei),
dass Bild bleibt bei 16,7 Mio. Farben, also 8 Bit. Insofern besteht
hier kein Ansatz 10 Bit übertragen zu wollen. Das gilt auch für
Monitore mit 10 Bit LUT und Hardwarekalibration. Auch hier bleibt das
Bild immer bei max. 8 Bit je RGB, bzw. 24 Bit. Die zusätzlichen
Gradationen, die die 10 Bit LUT bringt, werden allein für präzisere
Kalibration von Weißpunkt und Gamma genutzt. D.h. aus der 10 Bit LUT
(1 Mrd. Gradationen) werden genau DIE 16,7 Mio. Farben gezeigt, die
der gewünschten Farbtemperatur und Gamma entsprechen.
Schöne Grüße aus Nettetal
Avnet Applied Computing GmbH
Armin Collong
- Produktmanager EIZO -
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Clemens.Huerten(a)t-online.de [mailto:Clemens.Huerten@t-online.de]
Gesendet: Freitag, 29. August 2003 11:22
An: ListServer ECI-Org
Betreff: Re: [ECI] Einsatz von Flatscreens // Profilierung +
Kalibrierung
Hallo Liste!
Im unten gequoteten Posting habe ich mir einige Fehler geleistet. Herr
Markus Hitzler von Colorsolutions (Danke für den guten Support), hat
mir Informationen gegeben, mit denen ich meine Aussagen hier kurz
korrigieren will:
1.) DVI-Eingänge sind offensichtlich zumindest zurzeit auf
8-Bit-Übertragung ausgelegt und nicht auf 10-Bit. Daher kann man die
Vorteile einer 10-Bit Grafikkarte, wie meiner Matrox P650 mit DVI gar
nicht nützen. (Info von Herrn Hitzler)
2.) Glücklicher Weise enthält die P650 aber auch zwei 400MHz RAM-DACs
deren analoge Signale mit auf den DVI-Steckverbindern liegen. Falls
der Moni für analoge Signale einen üblichen HD-15-Stecker benötigt,
hat Matrox einen DVI-HD15-Stecker beigelegt. (Info von mir)
3.) Solange also DVI mit 10 Bit noch nicht nutzbar ist und der Monitor
digital tatsächlich mit zugesicherten 10 Bit angesteuert werden kann,
sollte man ihn analog ansteuern, auch wenn bei 1600 x 1200 die Schärfe
etwas leidet.
Nur bei der Analog-Ansteuerung kann man beim Iiyama bereits D50 und
die maximale Helligkeit an der Hardware per OSD-Menü vor-einstellen,
beim DVI nur Helligkeit und Kontrast. (Info über Herrn Hitzler)
4.) Bei BasICColor display kann man im Ausklappmenü Erweitert im
Messmodus während des Messvorganges (nicht während des Kalibrations-
und Profilierungsvorgangs) im Feld Y die aktuelle Luminanz des
Monitors sehen und an der Hardware des Monitors vor-einstellen.
Mit dem zusätzlich ausklappbaren Kalibrationsmenü kann man über die
RGB-Balance D50 vor-einstellen, damit das Profil auch von dieser
Aufgabe entbunden wird.
Das entstehende Profil löst dann hauptsächlich die Aufgabe, das Gamma
und die Linearität herzustellen, während D50 und die max. Helligkeit
im Moni per Hardware vor-eingestellt sind. (Info von mir)
Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
das wünsche ich Ihnen
Clemens M. Hürten
IdeeCreativ - Werbung / Stuttgart
www.ideecreativ.de
----- Original Message -----
From: "Clemens M. Hürten" <Clemens.Huerten(a)t-online.de>
To: <eci(a)lists.transmedia.de>
Sent: Sunday, August 24, 2003 11:44 PM
Subject: Re: [ECI] Einsatz von Flatscreens // Profilierung +
Kalibrierung
> Hallo,
> zur Profilierung und Kalibrierung kann ich gerade auch was beitragen.
> Nachdem letzte Woche mein alter PC den geist aufgab, habe ich in
> meinem neuen PC gleich eine Karte mit digitalem Ausgang (DVI)
> gekauft, die Matrox P650. Die arbeitet komplett mit 10 Bit und hat
> einen Speicher für Korrekturen (welcher Art auch immer).
>
> Mein Display, das Iiyama AU4831D lief bisher bei 1600 x 1200 analog
> und brachte IMHO sehr gute Ergebnisse.
> Nach Umstellung auf DVI-Betrieb musste ich erst mal umdenken. Im
> OSD-Menü gab es jetzt nur noch Helligkeit und Kontrast und keine
> RGB-Einstellung mehr. Ich überlegte, dass das Profil den
> größtmöglichen "Einflussbereich" haben sollte. Also lieber nichts
> durch Monitor-Einstellungen abschneiden, dachte ich. Helligkeit also
> auf Maximum gedreht und Kontrast (wozu ist der bei DVI eigentlich
> noch?) auf Mittelstellung.
>
> Dann mit BasICColor display D50 Gamma 1,8 und 150cd gewählt (hatte
> ich bisher auch) und mich einen Teufel um andere weitergehende
> Kalibrierungseinstellung in BasICColor gekümmert. Das resultierende
> Profil zeigt einen deutlich größeren Farbraum, als es mit der
> Analogansteuerung möglich war.
> Außerdem zeigen die LUT-Kennlinien, dass zwei leichte Biegungen in
> allen Farbkanälen drin sind und die Gamma-Kennlinie deutliche, aber
> mäßige Welligkeiten hat. (Wen das interessiert, dem sende ich das
> erzeugte Profil gern zu.)
>
> Hier wurde gerade erörtert, ob ein Matrix-Profil bei sehr guten TFT
> ausreichen könnte. Wenn ich dieses Profil ansehe, meine ich, dass ein
> TFT grundsäzlich ein LUT-Profil bekommen sollte, um es optimal
> zurecht zu biegen. :)
>
> Ganz nebenbei: Bei 150cd und D50 zeigt die LUT meines Profils, dass
> noch mindestens 12% bis 15% höhere Luminanz möglich ist, das Display
> also noch nicht "am Anschlag" ist. Bei Analaog-Ansteuerung war der
> Anschlag jedoch bereits erreicht.
>
> Wenn man also über TFT-Displays diskutiert, sollte man eine
> DVI-Schnittstelle mit 10 Bit und eine ebensolche Grafikkarte zwingend
> voraussetzen.
>
> Und weiter: Die bisher bei mir eingesetzte analoge Matrox-Karte
> lieferte immer ein "messerscharfes" Bild, auch bei 1600 x 1200. Das
> Bild der DVI-Karte kann ich dagegen nur als "rasierklingenscharf"
> bezeichnen. Das ist brutal! Ich bin begeistert.
>
>
>
> Einen angenehmen und erfolgreichen Tag
> das wünsche ich Ihnen
>
> Clemens M. Hürten
> IdeeCreativ - Werbung / Stuttgart
>
www.ideecreativ.de
>
>
>
>
> Mit Sonntag, August 24, 2003 23:06,
> hjg@DeltaE <hj.gross(a)DeltaE-IC.de> schrieb:
>
>> Hallo Liste,
>>
>> die Diskussion um die Praxistauglichkeit von Flatscreens für ,ernst
>> gemeinte' Bildbearbeitung verfolge ich seit längerer Zeit mit
>> wachsendem Interesse.
>>
>> Bislang konnte ich meinen Kunden mit gutem Gewissen vermitteln, dass
>> die Welt auf einen Flatscreen, der gute CRTs in allen Belangen
>> schlägt, wohl noch ein Weilchen warten muss.
>>
>> Ein erster Blickkontakt mit einem EIZO CG21 brachte mich allerdings
>> mächtig in's Grübeln; ich glaube, hier gilt es bald wieder eine
>> lange gepflegte Farbweisheit über Bord zu schmeissen.
>>
>> Lässt man den Anschaffungswiderstand einmal aussen vor, so gibt es
>> eigentlich keinen vernünftigen Grund mehr für die Verwendung eines
>> 30 kg schweren Röhrentrümmers.
>>
>> Auch die Verwendung eines ,vernünftigen' Messgerätes (eyeOne pro)
>> für eine über jeden Zweifel erhabene Hardware-Kalibration lässt
>> vermuten, dass bei der Konzeption des Display-Konzeptes Praktiker
>> am Werk waren.
>>
>> Gestatten Sie mir dennoch eine Bemerkung zum Beitrag von Herrn
>> Collong, der schrieb:
>>
>>
>> Daher ist es einfach nicht erforderlich ICC-Profile zu erzeugen, die
>> eine Look-Up-Table zur Tonwertkorrektur enthalten. Es bringt u.E.
>> keine weitere Genauigkeit. Insofern ist ein
>> Matrix-ICC-Profil für EIZO CG21 und EIZO CG18 korrekt.
>>
>> Mit Profilmaker oder Basiccolor ein ICC Profil inklusive LUT zu
>> erzeugen, kann nicht schaden, abgesehen von dem Extra-Zeitaufwand.
>> Erforderlich ist es aber nicht.
>>
>> Völlig einverstanden, dass eine Kalibrierung bzw.
>> Grundlinearisierung, durch die Monitor-Profilierungs-Software im
>> Grunde genommen nicht notwendig ist und auch keine zusätzlichen
>> Vorteile bringt.
>>
>> Das gilt allerdings nur für die Kalibration der Grauachse. Für die
>> eigentliche Profilierung, also die Beschreibung des Farbverhaltens
>> des Displays zeigt sich dann in der Praxis ein Tabellenprofil, wie
>> wir es mit basICColor 2.0 erzeugt haben, dem Eizo-generierten
>> Matrixprofil doch deutlich überlegen.
>>
>> Das überrascht mich weder theoretisch noch aus meiner praktischen
>> Erfahrungswelt. Auch in der Fotografie stellen wir immer wieder
>> fest, dass- sehr präzise kalibriertes - Ausgabesysteme
>> Nicht-Linearitäten aufweisen, die mit simpler ,Kurvenmathematik'
>> nicht beherrschbar sind.
>>
>> Als Angehöriger der ,Dünnbrettbohrer'-Anwenderklasse würde ich mir
>> daher folgende Kombination wünschen:
>>
>> - Ein Diplay wie das EIZO CG21
>> - Ein Messgerät wie das eyeOne Pro (eigentlich eyeOne Monitor, aber
>> das war ja wohl zu erfolgreich und wurde deswegen eingestellt .)
>> - Profilierungssoftware wie basICColor display, aber mit
>> abschaltbarer Grundkalibrierung (ein Häkchen reicht: kein vcgt -Tag
>> erzeugen)
>>
>> Na ja, man darf ja hoffen .
>>
>> freundliche Grüße
>> aus dem Mönchengladbacher Farbraum
>>
>> Heinz-Jürgen Groß
>> DeltaE. Image Consulting
>>
>> Am Brückensteg 70
>> 41065 Mönchengladbach
>>
>> Tel.: 0 21 61 - 65 04 77
>> Fax: 0 21 61 - 65 04 96
>> Mobil: 0 17 77 - 65 04 95
>>
>> e-mail: hjg(a)DeltaE-IC.de
>> www:
www.DeltaE-IC.de <http://www.deltae-ic.de/>
.transmedia.de/mailman/listinfo/eci
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