Hallo Herr König,
vielen Dank, das hat sehr geholfen. Im besonderen
ihre Ergänzung.
Grüße aus Quito
Steffen
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From: Marius König
Reply To: eci(a)lists.transmedia.de
Sent: Wednesday, July 28, 2004 9:18
To: eci(a)lists.transmedia.de
Subject: Re: [ECI] Infos zu Proofmedien
<<File: mkoenig.vcf>>
Steffen Orth wrote:
Entschuldigen Sie den kurzen Einwurf,
als "Colormanagement-Benjamin" ist mir nicht ganz klar was
mit Weißpunkteditierung gemeint ist. Könnte mir jemand kurz
erklären was dabei genau gemacht wird? ( Etwa den Weißpunkt des
Papierprooferprofiles an das Auflagenpapier annähern oder genau
auf diesen Wert setzten?).
Besten Dank.
MIt freundlichem Gruß
Steffen Orth
Hallo Herr Orth,
jedes Farbprofil beschreibt ja ein bestimmtes Wiedergabeverfahren auf
einem bestimmten Medium. Dieses Medium hat eine ganz charakteristische
Eigenfarbe, zu der sich alle anderen dort aufgebrachten Farben relativ
verhalten (sie können zum Beispiel niemals heller sein, sie addieren
sich sozusagen zur Eigenfarbe des Mediums). Deshalb kommt dem Weißpunkt
in jedem Profil eine zentrale Bedeutung zu.
Bei der Simulation eines Mediums mit einem anderen (Digital Proof) ist
es sinnvoll, das Weiß des anderen Mediums (denken Sie mal an das graue
Tageszeitungspapier, das auf hochweißem Proof-Papier simuliert werden
soll) quasi als Untergrundfarbe mit zu drucken, um einen korrekten
Eindruck vom Aussehen des Produkts unter den zu simulierenden
Wiedergabebedingungen zu erhalten. Zu dieser Simulation wird der
Weißpunkt verwendet. Editieren macht dann Sinn, wenn die Simulation eben
visuell nicht korrekt erfolgt, weil eines der beiden Materialien (meist
das Proof-Papier) optische Aufheller enthält, die das Messergebnis
verfälscht haben, auf dem das Profil beruht.
Ich hoffe, ich konnte helfen...
Viele Grüße
Marius König
Kleine Ergänzung noch: Beim Proof wird der Weißpunkt des zu
simulierenden Materials zum Weißpunkt des tatsächlichen Bedruckstoffs
quasi hinzuaddiert. Ist einer dieser Werte nicht ganz korrekt (optische
Aufheller...) ist es das Ergebnis natürlich auch nicht... Da die
Referenzprofile (für die zu simulierenden Bedingungen) heute meist
Allgemeingültigkeit besitzen (ISO-Standard), liegt der Fehler in der
Regel beim Geräte-Profil des Proofs und muss dort korrigiert werden.
Leider ist das häufig "Trial and Error"...