Hallo Herr Keller
Der Umgang mit optischen Aufhellern bei der ICC-Profilerstellung ist
nach wie vor ein Feld in dem Grundlagenforschung getrieben werden muß.
und indem viele Anwender oder Anbieter von Colormanagement-Lösungen
teilweise sehr unterschiedliche Workarounds anbieten.
Aus meiner Sicht sollte eine Lösung für die Korrektur optischer
Aufheller folgende Anforderungen erfüllen:
1) Die Separation eines Lab-Grauverlaufs sollte mit den Rendering
Intents perceptual, rel. und abs- farbmetrisch jeweils ein optisch
befriedigendes Ergebnis liefern.
2) Die Formel zur Korrektur der optischen Aufheller sollte frei
verfügbar sein (am besten als DIN oder ISO-Standard) damit man daraus
angepaßte Vorgabewerte für die farbmetrische Qualitätskontrolle
entwickeln kann.
Einige Überlegungen aus meiner Praxis:
Profiliert man ein Papier mit optischen Aufhellern, so sind die
Messwerte gegenüber dem Auge zu bläulich. Bei der Umsetzung eines
Lab-Grauverlaufs führt dies mit dem relativ farbmetrischen Intent in der
Regel zu einer zu bläulichen Graubalnce und bei absolut farbmetrisch zu
einer Überkorrektur ins gelbliche.
Sowohl ich als auch sämtliche Kollegen, die ich kenne, editieren in
diesem Fall den Lab-Weißpunkt im b-Wert in Richtung neutralweiss.
Dies funktioniert aber naturgemäß nur solange mit dem abolut
farbmetrischen Intent für Soft- oder Digitalproof gearbeitet wird.
Der Farbstich bei relativ farbmetrisch wird dabei nicht behoben.
Es gibt aber für Colormanagement-Tüftler ein Weg "von hinten durch die
Brust ins Auge" solche eine Korrektur in die Messwerte einzurechnen:
1. Berechnung eines Profils aus den Messwerten
2. Korrektur des Weißpunktes in einem Profileditor seiner Wahl
3. Rückrechnung von Messwerte aus dem editierten Profil über Logo
Colorlab ( freier Download von
http://www.gretagmacbeth.com )
4. Neuberechnung eines Profils aus den rückgerechneten Messwerten.
ColorLab bietet übrigens die Funktion Messwerte in ein Lab-TIFF zu
wandeln, welches in Photoshop berarbeitet werden kann, um es
anschließend in ColorLab wieder in Messwerte zu wandeln.
So läßt sich z.B. gezielt der Schwarzpunkt eines Profils editieren, was
in einem Programm wie dem Logo Profileditor nicht möglich ist..
Einige konkrete Tips finden sich in Real World Colormanagement. Mehr zu
diesem Buch unter
http://www.colormanagement.de
:-) Jan-Peter Homann
Arthur A. Keller schrieb:
Hallo Herr Homann,
Meiner Meinung nach sollte die Korrektur der
optischen Aufheller
unbedingt auf Basis der Messdaten vor (!!!) der Berechnung des Profils
erfolgen.
Wie soll das passieren? Von Hand die Daten bearbeiten?
... beschäftigt muß zwingend den Weißpunkt von
Hand editieren, um überhaupt
ein brauchbares Profil zu bekommen.
Und wie macht man das "richtig"? Also, wie definiert sich ein "korrekter
Weißpunkt" eines mit Aufhellern versehenen Papiers?
Gruß aus Schwanheide
Arthur A. Keller
Kunsthaus Schwanheide
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From: "Jan-Peter Homann" <homann(a)colormanagement.de>
To: <eci(a)lists.transmedia.de>
Sent: Monday, April 28, 2003 9:07 PM
Subject: Re: [Eci] Re: Gretag vs. Monaco / Korrektur optischer Aufhelller
Hallo Liste
Probleme mit optischen Aufhellern hat man meiner Erfahrung nach bei ca.
70-90& aller Tintestrahlpapiere, bei weit über 50% aller normalen
ungestrichen Papiere und auch bei einer Reihe von gestrichenen Papieren
für den Offsetdruck.
Meiner Meinung nach sollte die Korrektur der optischen Aufheller
unbedingt auf Basis der Messdaten vor (!!!) der Berechnung des Profils
erfolgen. Alles andere ist aus meiner Sicht lediglich "Nice to Have" und
keine Lösung des Problems. Jeder der sich halbwegs professionell mit der
Profilierung von Tintenstrahldruckern oder oder Offsetdrucken
beschäftigt muß zwingend den Weißpunkt von Hand editieren, um überhaupt
ein brauchbares Profil zu bekommen.
Die Implikation einer Korrektur in den Messwerten heißen dann aber auch,
daß wir für die farbmetrische Qualitätskontrolle von Drucken ebenfalls
solch eine Korrektur benötigen würden, was eine äußerst diffizile
Angelegenheit ist.
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