Sehr geehrter Herr Prinz,
Gehen Sie wie folgt vor:
Belichten Sie die drei Folgenden mindestens 5mm grossen Quadrate auf die
Druckplatte: ein 0%-Feld, ein 50%-Feld mit 20 L/cm Raster und ein 100%-Feld.
Messen Sie mit der Yule-Nielsen-Funktion Ihres Densitometers die drei
Felder in der vorgeschriebenen Reihenfolge. Zeigt das Densitometer als
Resultat nicht 50% an, ändern Sie den n-Faktor bis das Gerät 50% anzeigt.
Bitte verwenden Sie als 50%-Feld wirklich einen 20 L/cm Raster. Beurteilen
Sie ihn unter der Lupe oder einem Mikroskop, ob er tatsächlich auch optisch
wie ein 50%-Raster aussieht. Ein Belichter sollte einen so groben Raster im
richtigen Tonwert ausbelichten können. Bei feineren Rastern wird das
schwieriger.
Zur Mesung mit einem Densitometer auf einer Offsetdruckplatte müssen Sie
aber noch folgende Faktoren berücksichtigen.
1. Die unbeschichtete Druckplattenoberfläche ist nicht immer gleich hell
und die Helligkeit schwankt auch innerhalb einer Druckplatte. Deshalb muss
bei jeder Messen der Druckplattenuntergrung direkt neben dem zu messenden
Rasterfeld auch gemessen werden.
2. Offsetplatten haben ein richtungsabhängige Oberflächenstruktur. Diese
entsteht bei der Produktion der Offsetplatte. Sie wird nämlich mit
Rotationsbürsten behandelt. Wenn Sie das Densitometer in verschiedenen
Winkeln zur Druckplattenkante auf die Druckplatte aufsetzen, erhalten Sie
verschiedene Messwerte. Die Abweichungen können bis zu 6% betragen. Deshalb
muss das Densitometer immer im gleichen Winkel zur Druckplattenkante
aufgelegt werden.
3. Der Kontastumfang einer Druckplatte (Unterschied zwischen Aluminium und
Schicht) ist bei gewissen Druckplattentypen sehr klein, so dass man sehr
darauf achten muss, die Messungen sorgfältig durchzuführen. Denn die 100
Rasterstufen müssen in einem kleinen Dichteumfang untergebracht werden.
4. Diese Umstände bewegen viele Leute aus unserer Industrie mit einem
Videomessgerät Druckplatten zu messen. Aber auch ein Videomessgerät hast
seine Probleme. Man darf nicht jederr Digitalanzeige glauben!
5. Ich kenne aber ein interessantes Druckplattenmessgerät das mit einem
Scandensitometer von Techkon (RS400) arbeitet. Damit scannt man 20 Stufen
ein. Damit hat man keine Problem mit der Richtungsabhängigkeit der
Druckplattenoberfläche. Da man nebendran auch noch in einem zweiten Scan
die Druckplattenoberfläche einscannt sind auch die Helligkeitsunterschiede
in der Druckplattenoberfläche ausgeschaltet. Sollte die Druckplatte einen
zu kleinen Dichteunterschied aufweisen, kan an auch mit diesem System
Probleme bekommen.
Der Vorteil ist aber, man hat in 10 Sekunden 20 Tonwerte vermessen und
diese auf dem Bildschirm des Messcomputers dargesellen kann. Mit einen
Videomessgerät benötigt man für eine solche Kontrolle sicherlich 1 Minute
oder mehr.
Da die Belichtung einer CtP-Druckplatte ein digitaler Prozess ist, darf man
sicherlich nicht nur ein Kontrollfeld messen, sondern muss mindestens 10
über den ganzen Tonwertbereich verteilte Stufen messen. Nur so hat man
diesen Prozess unter Kontrolle.
Mit freundlichen Grüssen:
Erwin Widmer
On Fri, 21 Feb 2003 00:42:14 -0800 (PST), Rainer Prinz wrote:
Hallo Liste,
hat hierzu jemand einen Tipp?
Wir möchten mit einem normalen Aufsichtsdensitometer Druckplatten
ausmessen, um die Kalibration des CTP-Belichters zu prüfen.
Jetzt muß man ja bekanntlich bei der Murray-Davis-Formel den
Yule-Nielsen-Faktor (Lichtfang) berücksichtigen.
Die Formel für die Berechnung Murray-Davis mit Yule-Nielsen ist klar,
wie aber komme ich auf den Faktor.
Wie muß man Vorgehen? Hat hier jemand Erfahrung?
Schon jetzt vielen Dank für die Tipps.
Rainer Prinz
Prinz + Brönner GmbH
_______________________________________________
Eci mailing list
Eci(a)lists.transmedia.de
<a
href="http://mail.widmer.net/jump/http://lists.transmedia.de/mailman/l…
*******************************************************
Erwin Widmer, Bahnhofstrasse 15, CH-4552 Derendingen
Tel: 079 456 43 14, Fax: +49 40 3603 03 5125
E-Mail: erwin(a)widmer.net, Website:
www.erwin.widmer.net
*******************************************************