Halo Herr Imhof,
der CMYK Medienkeil ist einfach nur eine Sammlung definierter Device-CMYK
Werte, nicht mehr und nicht weniger.
Eine farbliche Interpretation findet somit erst bei der Ausgabe statt. Im
Gegensatz zu einem IT8 Scanner-Chart,
welchem feste LAB Sollwerte zugeordnet sind, kann man für den CMYK
Medienkeil nur Sollwerte für verschiedene Druckvarianten angeben, insofern
die 38 Referenztabellen. Über das Thema der Graubalance wurde auf dieser
Liste schon ausführlichst diskutiert, der Medienkeil beansprucht für sich
nicht, ein neutrales CMY-Grau wiederzugeben. Kann er auch nicht, denn er
ist ja für verschiedenste Druckverfahren einsetzbar...
Können Sie bitte näher erläutern, was Sie genau unter einem "echten"
digitalen Referenzkeil verstehen?
viele Grüße,
Bernd Flachsbart
--
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Köhler & Lippmann Medienhaus GmbH
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Primo Imhof <epp.imhof(a)smile.ch>
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01.09.2003 20:17
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Kopie:
Thema: [ECI] Medien Keil
Grüezi Liste,
Seit über 10 Jahren produzieren wir ausschliesslich digital.
Die damalige Marktsituation veranlasste uns schon damals,
einen digitalen Referenzkeil zu kreieren sowie einen- wie- wir ihn nennen
sogenannten Druck- Elchtest.
Durch die PR auf dieser ECI-Liste,
wurden wir darauf aufmerksam, dass nunmehr offenbar eine alles
sehligmachende Goldene WollMilchSau auf dem Markt existiere. Motiviert
bestellen wir den vielgelobten Medien Keil anlässlich einer Ugra-Sitzung.
Der auf uns namentlich Lizenzierte und im Photoshop 7
erstellte, profillose Medien Keil wurde uns denn auch mit Sollwerttabelle
für 38 Anwendungsarten umgehend zugestellt.
Der Begeisterung folgte rasch Ernüchterung.
Umgehend, aber bisher vergeblich opponierten wir beim Lieferanten,
denn der zugestellte Medien Keil müsste, um ein wirklicher Digitaler-Referenzkeil zu sein,
erst mal eine eigene Referenz, des Farbraums besitzen, in welchem
er produziert wurde, um so auch tatsächlich als Referenz für Bilder zu
gelten, die in seinem Farbraum mit den gleichen Parametern produziert
wurden.
Um also, als tatsächliche Referenz und somit- wie sich das Produkt selber
rühmt- auch als juristisches Beweismittel verwendbar zu sein, müsste
das uns zugestellte Paket, 38 unterschiedliche Digitale-Referenzkeile
mit ihrem individuellen Entstehungsprofil beinhalten.
In der vorliegenden Form ist dieser Medien Keil, für uns nicht zu
verwenden.
In den analogen Produktionen wurden und werden noch immer "mechanische"
Referenzen eingesetzt, welche- mal von der Alterung abgesehen- stets
gleichbleibende Werte zur Verfügung stehen.
Bei einem Digitalen-Referenzkeil, ist die kleinste Abweichung eines der Parameter, schuld
für eine
Verschiebung der Lab- Sprich RGB- Werte.
Wird nämlich ein solcher Digitaler-Referenzkeil im Photoshop 7 mit der Farbeinstellung
Eurostandard (Coated) UCR 100 k
300c mit einem TWZ von 15% für cmy und 17% für k erstellt, ist es für die
erste visuelle Kontrolle, von absoluter Bedeutung, die Buntgraufelder den
Echt- graufeldern wie folgt gleichzustellen:
100 Echtgrau = Buntgrau RGB 0/0/0 Lab 0/-3/19
80 Echtgrau = Buntgrau RGB 54/54/54 Lab 30/0/0
60 Echtgrau = Buntgrau RGB 109/109/109 Lab 54/0/0
40 Echtgrau = Buntgrau RGB 160/160/160 Lab 72/0/0
20 Echtgrau = Buntgrau RGB 208/208/208 Lab 87/0/0
10 Echtgrau = Buntgrau RGB 231/231/231 Lab 93/0/0
Mit einem Solcherart ausgerüsteten Digitalen-Referenzkeil
ist es möglich, im gesamten Workflow die Graubalance erst visuell,
anschliessend aber auch messtechnisch zu Kontrollieren.
Nachdem offenbar aus uns unerfindlichen Gründen noch immer
Unklarheit und gar Verwirrung darüber bestehen, freut es uns,
zu erfahren, dass auch Herr Nelissen unsere Theorie vertritt.
Herr Nelissen entwickelte den auch, völlig unabhängig von uns, einen
"SmartMediaStrip" welcher unseren EPP Referenz-Keilen und dem
"CheckUp" sehr verwand ist.
Wir sind bestrebt, dem Digitalen-Workflow vom Input bis zum Output die
richtigen Leitplanken zu verpassen.
Meinungen und Thesen zum Thema interessieren uns brennend.
Mit digitalen Grüssen
Fotostudio EPP Primo W. Imhof