Am Donnerstag, 27.11.03, um 22:27 Uhr (Europe/Berlin) schrieb Olaf
Drümmer:
Einige Anmerkung zum Einbetten von ICC-Profile in
PDF:
- ECI-RGB (gilt auch fuer andere Arbeitsraumprofile) ist ca. 500 Byte
gross
- die meisten PDF-Erzeugungsapplikationen betten dasselbe ICC-Profil
selten mehr als einmal ein
Das bedeutet also, dass eine Art "Referenzierung" schon stattfindet. Da
beim Weg über PostScript bekannterweise keine ICC-Profile unterstützt
werden, ist das Einbetten von verschiedenen Profilen zur Zeit nicht
wirklich relevant, da es verfahrensbedingt unmöglich bzw. nur über
eigentlich nicht praktikable Umwege (EPS mit PostScript-CM und Profil
auf dem Distiller-Rechner) zu erreichen ist.
Das Problem des expliziten Zuweisens von verschiedenen Ausgabeprofilen
besteht vor allem dann, wenn mindestens zwei absichtlich
unterschiedliche Profile der selben Klasse (CMYK-CMYK) in einer
PDF-Datei enthalten sein sollen. Es gäbe dann immer einen (Klassen-)
Zustand mehr als unterschiedliche Profile vorhanden sind:
Beispielsweise = 1. Objekte zugewiesen mit Profil A, 2. Objekte
zugewiesen mit Profil B, 3. Objekte ohne Zuweisung beschrieben durch
den Output Intent. Um nun nicht jede Datei (und Objekt) explizit mit
einem Profil versehen zu müssen, macht eine Referenzierung m.E. Sinn.
(Auf den direkten Export einer PDF aus InDesign CS bin ich ziemlich
gespannt. )
- ein CMYK-Printer-Profil neigt dazu sehr gross zu
sein (bis zu 1.5
MB);
da es im PDF nur als Quellprofil verwendet wird, koennte man es zu
einem
Scanner-Profil umkodieren, so dass nur das je nach rendering intent
benoetigte Device-to-PCS tag enthalten ist, damit duerfte der
Platzbedarf
auf wenige hundert KB schrumpfen.
Finde ich grundsätzlich OK. Der WPTag müsste ebenfalls enthalten sein,
um einen absolut farbmetrischen Proof erstellen zu können. Also kann es
sich hier nur um eine farbmetrische Tabelle handeln, was dann jedoch
proprietäre Routienen wie inversGM verhindert.
InversGM: Ungeachtet von Sinn und Nutzen des Inversen Gamut Mapping
bleibt zunächst die Tatsache, dass es 1. in der grundsätzlichen
Implementierung und 2. durch das zusätzlich herstellerspezifische Gamut
Mapping eine höchst proprietäre Routine ist.
Mit "Einverständnis" und Unterstützung von Herrn Bestmann halte ich ein
näheres Betrachten dieser Thematik für sinnvoll, wie auch schon in
unserer Sammlung angedeutet.
- in Grafikdateien, die Schriften benoetigen, ist
ungetruebtes
Produktionsgeschehen nur sichergetsellt, wenn die Schriften eingebettet
sind (je Schrift einige zig KB, bei mehreren Schriften ist man da auch
schnell bei 100 oder 200 KB).
Yes.
Das Referenzieren von externen Profilen sehe ich als
problematisch an,
vor allem wenn man bedenkt, dass die Daten evtl. viele Jahre lang
'halten' muessen. Nicht immer kann sichergestellt werden, dass Jahre
spaeter die noetigen Profile noch im Zugriff sind. Und wenn man Daten
mit
anderen austauschen muss, muessen die Profile im Zweifelsfall eh'
eingebettet sein.
Yes. Was uns dann die wahrscheinlich zu Recht befürchteten OPI bzw.
Schriften-Probleme bringen wird / kann.
Als allgemeine Strategie scheint mir da am
sinnvollsten zu sein,
bevorzugt in einem Arbeitsfarbraum Daten vorzuhalten.
Zu PDF/X:
Hier muss ein ICC-Printer-Profil (eine als Scanner-Profil abgespeckte
Variante wuerde hier nicht zulaessig sein) immer dann eingebettet sein,
wenn das PDF/X-Dokument geraeteneutrale Daten enthaelt. Fuer den Fall,
dass lediglich CMYK-Daten enthalten sind, kann man theoretisch auf das
Einbetten verzichten und lediglich auf einen Eintrag in der ICC
registry
www.color.org verweisen. Bestimmte Automatismen (Proof- und
Ausgabesystem, Color-Konverter wie SuperColor oder iQueue) laufen aber
nur dann sicher, wenn das Profil enthalten ist.
Olaf Druemmer
PS: Zur Terminologie 'tagging vs. einbetten vs. ich weiss nicht was':
genau genommen gibt es z.Z. in den ueblichen Dateiformaten (TIFF, JPEG,
PDF) nur zwei Optionen
- Rohdaten ohne farbmetrische Charakterisierung; welche
Charakterisierung
zutrifft, kann man sich 'merken', produktionssicher ist das allenfalls
in
geschlossenen Ablaeufen
- das ICC-Profil ist eingebettet, die farbmetrische Charakterisierung
ist
eindeutig zugeordnet und erreichbar.
Eine kleine Ausnahme: wie oben beschrieben, kann man in PDF/X
CMYK-Daten
(und theoretisch auch RGB-Drucker-Daten) mit einem Verweis auf die ICC-
Registry charakterisieren.
An sich hat Herr Richard am Anfang recht treffend formuliert:
Das würde uns auf lange Sicht ähnliche Probleme mit
inkonsistenten
Profilnamen/-Versionen bereiten, wie wir sie von den Schriften gewohnt
sind, aber GB an redundanten Profildaten ersparen.
Also:
1.) Wir sehen die Probleme jetzt schon kommen
(Profilnamen/Versionen/Zeitfaktor/...)
2.) Florian Süßl ist meines Erachtens richtigerweise der Meinung, dass
Festplatten/Speicherplatz nicht wirklich das Problem sind
3.) Allgemein haben wir (siehe auch Olaf Drümmer bzw. s.o.) bestätigt,
dass allenfalls in in sich geschlossenen Systemen wie PDF/X eine
Referenzierung mit entsprechender Sicherheit möglich ist bzw. auch
schon gemacht wird.
4.) Weiterführende Lösungen wie Umkodierungen müssten auf
"Tauglichkeit" und Nutzen überprüft werden (allerdings stellt sich mir
persönlich und wahrscheinlich auch Olaf selbst die Frage nach 2.),
sowie auch "wenn schon nur maximal ein Profil von jeder Sorte dann
wenigstens ein vollständiges" :-)
OK?
Gruß Andre Schützenhofer
PRO·CON·CEPT GmbH - production and consulting by concept
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Standort Köln: Ehrenstraße 88 · 50672 Köln
phone|fax: +49 (0) 221 - 255 254 | cell +49 (0) 172 - 21 28 104
j.erpenbach(a)pro-con-cept.com
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Standort Langenfeld: Kronprinzstraße 54 · 40764 Langenfeld
tele +49 (0) 2173-3993 phone +363 fax +308 | cell +49 (0) 172-208 32 73
a.schuetzenhofer(a)pro-con-cept.com
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
http://www.pro-con-cept.com · info(a)pro-con-cept.com