Liebe Kollegen,
unten stehende Mail hatte ich gestern schon gesendet - offensichtlich
ist sie aber nicht bei allen angekommen. Deshalb gern nochmal.
Gruß,
Florian Süßl
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Liebe Kollegen,
wie letzte Woche angekündigt, wurde am vergangenen Freitag im Rahmen
eines Termins beim bvdm in Wiesbaden die Entscheidung für den
Nachfolger des ISO Coated Profils getroffen: Als ISO Coated v2 Profil
wurde ein PrintOpen Profil gewählt.
Den Beteiligten ist die Entscheidung nicht leicht gefallen, zumal sie
von politisch strategischen Überlegungen überschattet war. Zudem warf
das Prozedere schon im Vorfeld grundsätzliche Fragen auf, die wir in
der ECI vor der Arbeit an den noch ausstehenden Profilen (für PT3 und
4) klären müssen. Hierfür wird beim nächsten ECI-Meeting genug Zeit
eingeplant. Dazu zu gegebener Zeit mehr.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Die interne Diskussion soll damit
nicht unter den Tisch gekehrt werden. Es geht jetzt aber um den Blick
nach aussen.
Der überwiegenden Mehrzahl der Anwender, die schlicht ein gutes
Profil wollen, ist mit einer öffentlichen Diskussion unserer
Entscheidungsfindung nicht gedient: Wer sich mangels direkter
Beteiligung oder mangels Fachkenntnis kein eigenes Bild vom Ablauf
machen kann und nur mitbekommt, dass die Experten sich uneins waren,
wird nur verunsichert. Ein eigenes Bild können sich aber bestenfalls
die Beteiligten des Arbeitskreises machen. Solange selbst wir uns
nicht einig sind, ist dies für Aussenstehende völlig unmöglich.
Deshalb der dringende Apell an alle Arbeitskreismitglieder, den
Ablauf der Profilwahl *nicht* in der Öffentlichkeit zu diskutieren.
Wichtig ist nun vor allem, dass wir unsere Aufmerksamkeit dem
eigentlichen Ziel zuwenden: Der Veröffentlichung und Einführung eines
neuen, besseren ISO Coated Profils.
Aus Anwendersicht ist entscheidend, welchen Nutzen das neue Profil
für die Praxis hat, warum er das neue Profil wählen soll und deshalb
sollten wir darüber aktiv informieren:
Wesentliche Verbesserungen haben mit der Charakterisierungsdatei zu tun:
+ Identische Sollwerte für die Primärfarben in
Charakterisierungsdaten und ISO Norm:
Die Sollwerte der Primärfarben in FOGRA39 entsprechen exakt den
Werten der ISO 12647-2:2004/ Amd 1 (Stand 2007). Die leidige Qual der
Wahl »FOGRA- oder ISO-Sollwerte« gehört damit der Vergangenheit an.
+ Praxisgerechte Anpassung der Sollwerte für die Sekundärfarben Grün
und Blau:
Die Farborte für Grün und Blau wurden an Werte angepasst, die in
einer Vielzahl ausgewerteter Drucke ermittelt wurden. Dies gilt
insbesondere für den erfahrungsgemäß kritischen Blau-Bereich (im
Druck verglichen zum Proof i.d.R. rötlich violett)
+ Praxisgerecht reduzierte maximale Farbsumme
Durch die Reduzierung der Flächendeckungssumme von 350% auf 330%
(Wert beim Profilerstellen) wird die Praxisanforderung vieler Drucker
umgesetzt, die zur Vermeidung von Druckproblemen eine geringere
Tonwertsumme benötigen.
Das verwendete Profilerstellungsprogramm wird wie bisher bewusst
*nicht*, bzw. nur auf Nachfrage genannt. Auch nicht, dass der
Entscheidung ein Vergleichstest vorausgegangen war. Dies schon aus
dem Grund, dass wir uns sonst die Frage stellen lassen müssten, warum
nur zwei Programme getestet wurden (und nicht bspw. ProfileMaker,
Monaco, oder andere). Dies ist übrigens einer der Punkte, die wir
konsequenterweise beim nächsten ECI-Meeting klären müssen.
Kommunikation nach aussen:
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Ich kann da nur von mir selber ausgehen, und mir gut vorstellen, dass
es vielen im Arbeitskreis ähnlich geht: Mit viel Euphorie gestartet,
war am Ende erst mal das Gefühl, vor einem Scherbenhaufen zu stehen,
am liebsten alles zu vergessen und nichts mehr damit zu tun haben zu
wollen. Nach dem Wochenende und dem einen oder anderen Gespräch wurde
mir aber klar, dass dies 'nur' die Sicht nach innen ist.
Wichtig ist, dass es ein neues, im Vergleich zum Vorgänger deutlich
besseres Profil gibt. Damit redet man nichts schön, sondern
betrachtet die Situation schlicht aus der Sicht der Anwender. Deren
Perspektive sollten wir im Blick haben, wenn wir all die Fragen
beantworten, die uns nach der Veröffentlichung der neuen Profile
gestellt werden.
Wie gehen wir mit der Frage um, warum die Profileinstellungen so und
nicht anders sind?
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Wie bisher auch:
Der Arbeitskreis hat Erfahrungen aus der Anwendung einfließen lassen.
Das Profil ist für den Produktionsalltag gedacht und kann nicht in
allen Fällen zum bestmöglichen Ergebnis führen. Folglich ist es im
Einzelfall durchaus sinnvoll, mit anderen Programmeinstellungen oder
einem anderen Programm eigene Profile zu erstellen.
Wie gehen wir mit Frage von 'Insidern' um, weshalb PrintOpen und
nicht basICColor gewählt wurde:
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Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Entscheidung ist uns schwer
gefallen. Dass PrintOpen gewählt wurde heißt nicht, dass basICColor
CMYKick schlechter war. Im Vordergrund stand das Ziel, ein gutes
Profil zu erstellen und nicht der Test von Profilierungsprogrammen.
(Sonst hätten wir noch weitere Programme in den Test einbeziehen
müssen.)
Wie bisher geht es der ECI *nicht* darum, die dabei verwendete
Software auszuzeichnen und andere Programme abzuwerten. Aus dem Grund
werden Profilerstellungsprogramm und Hersteller auch diesmal nur in
den Infodateien im Installationspaket genannt. Diese Angabe des
Programms wie bisher, um Anwendern das Erstellen eigener Profil mit
leicht abgewandelten Einstellungen zu ermöglichen.
Zum Abschluss möchte ich nicht versäumen, allen Beteiligten für die
MItwirkung zu danken - allen voran denjenigen, die großes
persönliches und nicht zuletzt auch finanzielles Engagement
eingebracht haben:
+ die Druckereien Pruskil und Niedermayr für die Testdrucke.
+ Sascha Bugai für die maßgebliche Mitarbeit beim Erstellen der
Testformen sowie der Organisation des Drucktests und der Verteilung
der Drucke an alle Juroren
+ Allen Proofwilligen, die u.a. für die Entscheidung am Freitag
umfangreiche Proofserien erstellt oder sogar auf eigene Kosten Full-
Gamut-Fotoprints beauftragt haben (Roman Keller).
Sollte ich jemanden vergessen haben, bitte ich um nachsichtigen Hinweis.
Gruß,
Florian Süßl
--
Florian Suessl, Director Technology
MetaDesign AG, Leibnizstrasse 65, 10629 Berlin
+49 30 59 00 54 246, fax +49 30 59 00 54 114
fsuessl(a)metadesign.de,
http://www.metadesign.de,
http://www.metaprintcheck.de
--
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