Sehr geehrter Herr Hoffstadt,
wir als Achilles sind gerne bereit mit verschiedenen
Veredelungsarten die Farbflächen zu veredeln. Dies kann in
unserem Betrieb in Echterdingen gemacht werden. Bitte
sprechen Sie mit mir die Termine ab, damit wir intern auch
entsprechend koordinieren können. Dies gilt gleichermaßen
bei CPI, Clausen und Bosse in Leck. Da wir auch eine eigene
Druckerei und Vorstufe in Celle haben, werde ich diese in
unseren Dialog mit einbinden, wenn Sie damit einverstanden
sind.
Viele Grüße aus dem derzeitig sonnigen Leck
P. Barth
W. Achilles GmbH & Co KG
Innovationsmanagement
Dr. P. Barth
Burgstr. 4 - 10
29221 Celle
Tel: 05141 753137
Fax: 05141 753260
mobil: 0171 6746503
e-mail: peter.barth(a)achilles.de
Internet:
www.achilles.de
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: coating-wg-bounces(a)lists.callassoftware.com
[mailto:coating-wg-bounces@lists.callassoftware.com]Im
Auftrag von
Johannes Hoffstadt
Gesendet: Freitag, 4. März 2005 19:15
An: coating-wg(a)lists.callassoftware.com
Betreff: [Coating-wg] Erste Schritte
Liebe Arbeitskreis-Mitarbeiter,
zu dem Thema "Farbveränderung durch Veredelung"
gibt es nicht viele Veröffentlichungen. So mancher Test
wurde wahrscheinlich "intern" an verschiedenen Stellen
durchgeführt, aber eine Übersicht über Ergebnisse und
allgemeine Schlussfolgerungen kenne ich nicht.
>>>> Meine erste Bitte:
<<<<<
Wenn Sie selber Tests vorgenommen haben, lassen
Sie doch den Arbeitskreis davon wissen.
Meine eigenen Untersuchungen sind zwar veröffentlicht,
aber nur teilweise, und nur auf Englisch. Ich werde mich
um eine deutsche Version kümmern. Die Kurzversion:
- Betrachtete Veredelungsarten: OPP-Glanzfolie, Mattfolie,
UV-Lack (inline, offline), Dispersionslacke matt und
glänzend.
- Dispersionslacke zeigen sehr geringe Effekte, UV-Lack
wirkt
stärker, Folienkaschierung am stärksten.
-Veredelung von Offsetdrucken und Inkjetdrucken führt
zu rasterabhängigen Veränderungen.
- Erfahrungen liegen vor für AM-Raster mit rundem Punkt
(150-225 lpi) sowie FM-Raster (Barco Monet).
- Densitometrisch misst man eine zusätzliche Tonwertzunahme
um bis zu 11% bei 150 lpi. Sie sinkt bei feineren Rastern
ab.
Diese Tonwertzunahme setzt schon bei niedrigen Tonwerten
stark ein.
- Farbmetrisch genügt in erster Näherung eine
Tonwertkorrektur,
bei matten Veredelungen zusätzlich eingerechnetes
Streulicht.
- Inkjet: Erfahrungen mit Iris- und Epson 5000-Drucken. Sehr
wenig Änderung (wohl weil Raster fein und unscharf).
- Lichtleitung in der Folie spielt eine Rolle, auch bei der
Messung
Die ersten offenen Fragen daraus sind:
- Rasterabhängigkeit: was passiert bei groberen Rastern?
(irgendwann muss der Effekt wieder auf 0 heruntergehen,
wichtig für spätere theoretische Ansätze)
- Punktform: was passiert bei elliptischen Punkten, anderen
FM-Rastern usw.
- Farbmetrisch: erste Näherung wird schlechter bei
Überdrucken,
Wechselwirkung zwischen mehreren Farben muss besser
beschrieben werden
- Was bringt Messung mit Kugelgeometrie gegenüber 45/0?
Ich habe dazu eine kleine Testform erstellt, die die
Primärfarben
C, M, Y in Keilen von 5, 10, 20, 40, 60, 80, 100% enthält,
und
daneben Überdrucke mit 40% bzw. 100% einer zweiten Farbe.
Die Felder sind 7x7 mm2 groß, die gesamte Form hat 7x16
Felder.
K taucht nur am Rande auf.
>>>> Meine zweite Bitte:
<<<<<
Lassen Sie diese Testform bei geeigneten Aufträgen
mitlaufen.
Es sollten möglichst verschiedene Rasterweiten und
Punktformen
sowie FM eingesetzt werden (am besten mehrere
unterschiedliche
Rasterungen auf einer Form, etwa vorgerippt als 1-Bit-Tiff).
Diese Drucke müssen dann *vor der Veredelung* gemessen
werden,
dann wird der gleiche Bogen veredelt und wieder gemessen.
So vermeiden wir Unsicherheiten durch Auflagenschwankungen.
Für eine Statistik sollten jeweils mehrere Bögen (3)
vermessen werden.
Mehrere Messgeräte sind auch sinnvoll.
Mein Vorschlag wäre, die Drucke "vor Ort" zu messen (in den
Einzelfarbkeilen densitometrisch), das gesamte Target
farbmetrisch,
dazu kann unsere kostenlose Software basICColor catch
(Win/OS X)
benutzt werden, die dieses Target in Kürze unterstützen
wird).
Dann schicken Sie mir Ihre Drucke. Die Kugelmessung kann ich
vornehmen. Ich würde dann die mitarbeitenden Firmen Achilles
und Nickert bitten, die Veredelung vorzunehmen, und mir die
Proben wieder zurückzuschicken. Dann messe ich wieder, und
sende die Proben zurück an die Quelle. Dort findet die
letzte
Messung statt.
Anzahl der Druckbögen:
mind. 3 Veredelungen (Glanz-OPP, Matt-OPP, UV-Lack glänzend)
zwei Veredeler (Achilles, Nickert)
drei Bögen für Statistik
3 x 2 x 3 = 18 Bögen
Die Veredeler bitte ich, Formatbeschränkungen mitzuteilen:
vielleicht sollten wir ein festes Format vereinbaren, und
Sie
richten die Maschinen ein. (Bisher hatte ich einzelne
"Schnipsel"
beim Kaschieren anderer Aufträge "eingestreut", aber dazu
wird
die Anzahl der Bögen wahrscheinlich zu groß, und außerdem
brauchen wir mehrere Arten der Veredelung)
Wer könnte hier mitmachen?
Welche Raster können beigetragen werden?
Wer hat welche Messinstrumente?
Kommentare? zur Testform? zur Vorgehensweise?
Sollten weitere Veredelungen berücksichtigt werden?
Aus einem Vorabtest in dieser Woche mit Ebner & Spiegel
haben
wir Drucke auf Bilderdruckpapier vorliegen, die die Testform
mit
rundem Punkt und den Rasterweiten 71, 88, 120, 153, 189, 225
lpi
enthalten. Sie sind noch nicht veredelt.
Zum Schluss: bitte nicht anfangen, bevor wir eine
einheitliche
Linie und schriftliche Anweisung zur Durchführung der
Messungen
haben. Wichtig wird auch eine einheitliche Kennzeichnung der
Druckbögen sein.
Viele Grüße und schönes Wochenende
Hanno Hoffstadt