Hallo Herr Hoffstadt,
liebe Mitarbeiter des Arbeitskreises,
zum schriftlichen Verkehr des Arbeitskreises Veredelung haben wir uns bisher nicht geäußert, aber den E-Mail-Wechsel eingehend studiert und verfolgt. Da wir in unserem Hause sehr viel mit gezielt eingekauften, knapp bemessenen Druckbogenformaten arbeiten, ist sehr oft kein Platz mehr vorhanden, einen zusätzlichen Teststreifen zu plazieren, so daß es wahrscheinlich lange dauern würde, um sämtliche Materialsorten mit den möglichen Rasterweiten zu erfassen. Zur Vorgehensweise zum Druck dieses Charts möchten wir deshalb einen Vorschlag machen, der das ganze Prozedere unseres Erachtens sehr stark abkürzen könnte.
Unser Vorschlag geht dahin, daß man statt eines gelegentlichen Mitdruckes, den von Ihnen entworfenen Teststreifen lieber in eine Testform stellt, auf der jede mögliche Punktform und Rasterfrequenz integriert wird. Wir sprechen von einer einzigen Testform, auf der jede Variante einbelichtet wird. Dies ist zwar bei der Plattenherstellung etwas zeitaufwendig, aber ohne weiteres möglich, wir haben das bereits zum Abgleich von konventionellem und FM-Raster praktiziert. Wir würden zur Plattenbelichtung auch nicht mit 1-Bit-Tiff-Daten arbeiten, sondern konform zur der Produktion, am Belichter (LOTEM Quantum) rastern.
Im Anhang dieser Notiz finden Sie den Entwurf einer Testform (Druckbogengröße 50 x 70 cm), wie wir sie bei uns auf der SM 74 bzw. SM 102 drucken würden. Man muß sich zunächst auf dieser Form einmal nur die untere Reihe ansehen:
wir sind davon ausgegangen, daß wir nur die in der Produktion verwendeten Raster einsetzen und haben gröbere Raster als 54er weggelassen. Die drei linken Felder bestehen aus 54er Raster jeweils in einer anderen Punktform (composed point, round point, diamond point), in der Mitte 60er Raster mit den gleichen Punktformen, das vierte Feld von rechts ist FM-Raster 20 my, die drei rechten Felder 70er Raster wiederum in den drei möglichen Punktformen. Diese Reihe mit allen möglichen Varianten haben wir dann viermal übereinander gestellt, sowie unsere hausinternen Kontrollelemente für den Druck dazugegeben.
Vorteile dieser Form:
* unterschiedliche Materialien könnten direkt hintereinander bedruckt werden,
* gleichmäßige Farbführung im Druck über die ganze Breite der Form,
* Druckschwankungen der hintereinanderliegenden Charts sind ausgeschlossen, sieht man einmal von einem prozessbedingten Farbabfall ab,
* der gleiche Druckbogen könnte wahlweise mit unterschiedlichem Material veredelt, die einzelnen Reihen innerhalb eines Bogens somit direkt miteinander verglichen werden.
Was halten Sie davon?
<<50x70_Veredelung_Claubo.pdf>>
Hallo Herr Hoffstadt,
54er Raster setzen wir eigentlich nur auf Naturpapier ein, auf gestrichenen Materialien, die später kaschiert werden, ist dies so gut wie ausgeschlossen.
Die von uns entworfene Testform liegt für Format 50 x 70 cm vor. Falls Sie noch andere Rasterweiten oder zusätzliche Testelemente dazustellen möchten, könnten wir bis auf 70 x 100 cm erhöhen, sind dann allerdings an die großformatigere Maschine gebunden.
Testmaterialien bei uns könnten sein: Zanders Mega 135 g, Ensocoat 230 g, sowie Trucard 240 g (leicht gelblich). Letztere Sorte ist allerdings nur bis Format 60 x 82 cm vorhanden.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Mögel
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Johannes Hoffstadt [SMTP:johannes.hoffstadt@color-solutions.de]
> Gesendet am: Sonntag, 24. April 2005 17:46
> An: coating-wg(a)lists.callassoftware.com
> Betreff: Re: [Coating-wg] Entwurf Testform
>
> Hallo Herr Mögel,
>
> vielen Dank für Ihren engagierten Beitrag und den Entwurf einer großen
> Testform!
> Gleichzeitig bitte ich um Entschuldigung für meine lange Reaktionszeit.
>
> Mein kleines Testelement war als Minimalversion gedacht, um die
> Datengrundlage für
> - Tonwertkeil-Änderungen, auch colorimetrische,
> - Einflüsse auf Überdrucke (aber nur sehr wenige)
> für verschiedene Raster zu verbessern. Die groben, nicht wirklich
> produktionsrelevanten Raster sind nur deshalb dabei, weil hier "etwas
> passieren muss" (zwischen null Einfluss bei groben Elementen und starkem
> Einfluss bei 60er Raster). Dank eines Testdruckes von Ebner&Spiegel
> liegen hier seit kurzem Muster vor.
>
> Ich hatte erwartet, dass ein eigener Andruck eher nicht Frage kommt.
> Aber es scheint, dass das leichter geht als eine Produktionsform zu
> finden, auf noch Platz genug für diese Elemente ist. Denn Herr Bugai hat
> mir inzwischen geschrieben, dass er eine separate Testform auch
> unterstützen würde.
>
> Eine große Testform würde uns natürlich erheblich mehr Möglichkeiten
> eröffnen, sowohl in der Auflösung der Tonwertkeile, als auch in der
> Vielfalt der Überdrucke (z. B. mit Schwarz, das bei meinem kleinen
> Testelement zu kurz kommt). Außerdem steht noch die Feldgröße für
> Messungen im Raum (die Lichtleitung durch die Folie erfordert größere
> Felder - aber wie groß?). Wir können hier Größenvariationen in einem
> kleinen Schachbrett-Target aus Komplementärfarben (z. B.)
> durchprobieren, um festzustellen, wie groß die Felder denn mindestens
> sein müssen, damit kein Einfluss mehr feststellbar ist. Auch für die
> automatisierte Auswertung mit einem Messtisch mit Kugelgeometrie bringt
> eine höhere Feldgröße mehr Sicherheit (wegen der hier größeren
> Messblende als bei 45/0 Instrumenten).
>
> ---
>
> Ich muss darum jetzt alle fragen: wer außer Herrn Mögel und Herrn Bugai
> würde eine separate Testform unterstützen können?
> An wie viele Druckereien könnte der Test gehen? Welche Materialien
> würden Sie in den Test einbeziehen wollen?
>
> Falls Sie einem separaten Testdruck zustimmen, würde ich das Testelement
> überarbeiten und weitere Testelemente beisteuern.
>
> ---
>
> Ihren Entwurf, Herr Mögel, finde ich sinnvoll aufgebaut. Ich würde das
> im Wesentlichen beibehalten und finde Ihre Argumente stichhaltig. Es
> hängt natürlich von der "Vergrößerung" des Testelements ab, ob wir dann
> noch vier gleiche Nutzen übereinander bekommen können. Aber mehrere
> Nutzen sind hilfreich und liefern uns gleich eine Statistik. Der Aufwand
> der Messung steigt damit - darum müssen wir typische
> Messgeräteeinschränkungen berücksichtigen (z. B. SpectroScan-Fläche), um
> es uns leichter zu machen.
>
> Schwierig wird nur, denselben Bogen vor und nach Veredelung zu messen.
> Dazu müsste man wohl den Bogen zerschneiden in lauter gleich große Teile
> (Mindestgröße für Veredelung 23 cm x 33 cm), und diese dann auf
> Messtischen messen und dann veredeln und wieder messen. Ansonsten kann >
> die Vorher/Nachher-Messung nur stichprobenartig erfolgen.
>
> Ich würde vielleicht innerhalb der Streifen horizontal mischen und die
> Orientierung variieren (0/180 Grad), da eine leichte Variation in der
> Farbführung nicht schadet, sondern eher weitere, leichte verschiedene
> Druckbedingungen abprüfen würde. Der Druck müsste auch nicht strengen
> Standards unterliegen, eine halbwegs gleichmäßige Farbführung und
> Tonwertzunahme im normalen Bereich ist bereits zweckdienlich.
>
> Zum 54er-Raster: war das jetzt nur ein Zugeständnis an meine Liste, die
> auch grobe Raster enthält, oder ist es für Sie wirklich auch relevant?
> Sonst können wir uns auch auf 60er, 70er, (höher?), FM konzentrieren.
>
> Ich freue mich auf Ihre Antworten.
>
> Viele Grüße
>
> Hanno Hoffstadt
>
>
>
> Mögel, Klaus wrote:
>
> >Hallo Herr Hoffstadt,
> >liebe Mitarbeiter des Arbeitskreises,
> >
> >zum schriftlichen Verkehr des Arbeitskreises Veredelung haben wir uns bisher nicht geäußert, aber den E-Mail-Wechsel eingehend studiert und verfolgt. Da wir in unserem Hause sehr viel mit gezielt eingekauften, knapp bemessenen Druckbogenformaten arbeiten, ist sehr oft kein Platz mehr vorhanden, einen zusätzlichen Teststreifen zu plazieren, so daß es wahrscheinlich lange dauern würde, um sämtliche Materialsorten mit den möglichen Rasterweiten zu erfassen. Zur Vorgehensweise zum Druck dieses Charts möchten wir deshalb einen Vorschlag machen, der das ganze Prozedere unseres Erachtens sehr stark abkürzen könnte.
> >
> >Unser Vorschlag geht dahin, daß man statt eines gelegentlichen Mitdruckes, den von Ihnen entworfenen Teststreifen lieber in eine Testform stellt, auf der jede mögliche Punktform und Rasterfrequenz integriert wird. Wir sprechen von einer einzigen Testform, auf der jede Variante einbelichtet wird. Dies ist zwar bei der Plattenherstellung etwas zeitaufwendig, aber ohne weiteres möglich, wir haben das bereits zum Abgleich von konventionellem und FM-Raster praktiziert. Wir würden zur Plattenbelichtung auch nicht mit 1-Bit-Tiff-Daten arbeiten, sondern konform zur der Produktion, am Belichter (LOTEM Quantum) rastern.
> >
> >Im Anhang dieser Notiz finden Sie den Entwurf einer Testform (Druckbogengröße 50 x 70 cm), wie wir sie bei uns auf der SM 74 bzw. SM 102 drucken würden. Man muß sich zunächst auf dieser Form einmal nur die untere Reihe ansehen:
> >wir sind davon ausgegangen, daß wir nur die in der Produktion verwendeten Raster einsetzen und haben gröbere Raster als 54er weggelassen. Die drei linken Felder bestehen aus 54er Raster jeweils in einer anderen Punktform (composed point, round point, diamond point), in der Mitte 60er Raster mit den gleichen Punktformen, das vierte Feld von rechts ist FM-Raster 20 my, die drei rechten Felder 70er Raster wiederum in den drei möglichen Punktformen. Diese Reihe mit allen möglichen Varianten haben wir dann viermal übereinander gestellt, sowie unsere hausinternen Kontrollelemente für den Druck dazugegeben.
> >
> >Vorteile dieser Form:
> >* unterschiedliche Materialien könnten direkt hintereinander bedruckt werden,
> >* gleichmäßige Farbführung im Druck über die ganze Breite der Form,
> >* Druckschwankungen der hintereinanderliegenden Charts sind ausgeschlossen, sieht man einmal von einem prozessbedingten Farbabfall ab,
> >* der gleiche Druckbogen könnte wahlweise mit unterschiedlichem Material veredelt, die einzelnen Reihen innerhalb eines Bogens somit direkt miteinander verglichen werden.
> >
> >Was halten Sie davon?
> >
> > <<50x70_Veredelung_Claubo.pdf>>
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